Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Kreuzstich Bienenstich Herzstich

Titel: Kreuzstich Bienenstich Herzstich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatjana Kruse
Vom Netzwerk:
Volumen hat. Den Backofen auf 210 Grad vorheizen, dann das Backblech hineinschieben und nach Sicht knusprig braun backen.
    Für die Füllung eine Tasse Milch mit dem Puddingpulver, dem Zucker und dem Eigelb gut verrühren. Die restliche Milch zum Kochen bringen, die Puddingpulvermischung hineinrühren und kurz aufkochen lassen. (Vorsicht: Brennt schnell an – also daneben stehen bleiben und aufpassen und nicht mal schnell die Bundesligaergebnisse im Fernsehgerät checken!) Durch ein Sieb in eine Schüssel geben und abkühlen lassen. Die in kaltes Wasser eingeweichte Gelatine ausdrücken und unter die Vanillecreme rühren. Die Sahne steif schlagen und unterheben.
    Den abgekühlten Kuchenteig in rechteckige Stücke portionieren, die Mandeldecke in passend große Deckel schneiden. Die Creme auf den Teigboden streichen und dann die Mandeldecke daraufsetzen.
    Den Bienenstich für mindestens zwei Stunden kalt stellen.
    Voilà und bon appétit!
     
    »Serienmörder?«, wiederholte Horst, der Mathematiklehrer. Er klang besorgt.
    »Huch, hab mich verplappert«, sagte Klaus und besaß den Anstand, rosa Flecke im Gesicht zu bekommen.
    »Serienmörder?«, rief Eduard. Er klang besorgt, weil dieser Punkt nicht Eingang in die Kursvorschau gefunden hatte.
    »Serienmörder!«, rief Arndt und klang begeistert. »Wie in
American Psycho?
«
    »Ja, so ein Charles-Manson-Typ macht die Straßen von Hall unsicher«, freute sich Klaus. Jetzt war die Sache mit der Verschwiegenheit ohnehin passé, da konnte er auch aus dem Nähkästchen plaudern. »Bloß, dass er keine Anhänger mit sich rumschleppt wie so ein Sektenguru. Also ist es wohl eher jemand wie Bartsch. Nur dass der Haller Killer keine Jungs meuchelt, sondern Männer wie uns, die wir in der Mitte unseres Lebens stehen. Also ist es wohl eher jemand wie Haarmann. Nur dass der Haller Killer niemand mit dem Metzgerhackebeil zerstückelt, also ist es wohl eher …«
    »Es ist überhaupt nichts«, wiegelte Seifferheld ab. »Ich hatte nur das Gefühl, dass bei einigen Todesfällen der letzten Zeit womöglich Fremdverschulden nicht gänzlich auszuschließen sei, darum höre ich mich ein wenig um.« Er zuckte mit den Schultern. »Wirklich kein Grund zur Besorgnis. Ich kann einfach nicht so schnell loslassen. Der Schalter aufs Rentnerdasein ist noch nicht gedrückt.«
    »Das verstehe ich gut. Dieses Pensionärsnichtstun ist wie eine Säure, die jede Begeisterung zerfrisst, jede Neugier abtötet, die man für etwas oder jemanden empfindet. Ich kenne das zur Genüge«, warf Eduard verbittert ein. Eine Sekunde lang wirkte er menschlich, und es keimte Mitleid in seinen Kochkumpanen auf. Doch dann wurde aus ihm wieder der unausstehliche Eduard, wie man ihn kannte und nicht liebte. »Quatschen wir jetzt noch lange blödes Zeug? Dafür habe ich meine Kursgebühren nämlich nicht gelöhnt.«
    »Erst will ich mehr über den Serienmörder erfahren«, verlangte Arndt zu wissen. Wer sich nicht vor weiblichen Hygieneartikeln in Abflussrohren graute, der graute sichauch nicht vor massenmordenden Meuchelmördern. Im Gegenteil. Wen das Grauen sirenenhaft lockte, der wurde entweder Gerichtsmediziner oder Klempner.
    »Es gibt überhaupt nichts zu erzählen«, erklärte Seifferheld genervt.
    »Sag ihnen, dass er vorzugsweise Alleinstehende ermordet«, warf Klaus ein.
    »Gott sei Dank«, seufzte Horst auf. Er war verheiratet. Unglücklich zwar, aber verheiratet.
    »Sag ihnen, dass er seine Opfer offenbar mit einem zeitverzögert wirksamen Herzgift ermordet«, fügte Klaus hinzu.
    »Klaus!«, schimpfte Seifferheld und blickte entschuldigend in die Runde.
    »Sag ihnen, wie der Radfahrer gefunden wurde. Von Maden zerfressen und ausgeweidet. Nichts weiter als gelbliche Hautlappen über angenagten Knochen.« Klaus grinste triumphierend. Wissensvorsprung führte stets zu Triumphgefühlen, auch wenn es sich um unappetitliches Wissen handelte.
    Die Runde wurde blass im kollektiven Gesicht.
    »Sag ihnen, wie es den Wäschereibesitzer in der Heißmangel völlig zermanscht hat«, setzte Klaus noch eins drauf. Die ersten Grüntöne waren im Teint der Anwesenden auszumachen.
    »Klaus!«, rief Seifferheld warnend.
    Zu spät.
    In diesem Moment setzte die Maschinengewehrsalve ein.
    Arndt hatte mal wieder Bereitschaftsdienst.
    Der Kurs musste anschließend abgebrochen werden,weil Gotthelf sich vor Schreck auf den Hefeteig erbrochen hatte.
    Kein Bienenstich für die Kochlöffel-Gang.
Seifferheld wünscht sich den gläsernen

Weitere Kostenlose Bücher