Kreuzzüge
tolerierenden Aktionen der Xhu'ghawi erfuhren – die übrigens auf der Stelle ein Ende finden müssen –, beschworen wir Krish'pha, mit uns zu kommen und euch in einen Krieg führen, der unsere Ordnung wiederherstellt. Wir handelten, wie es der Hochkrone geziemt. Darum haben wir auch einen loyalen Xhu'gha und einen Terraner mitgebracht, die uns dabei unterstützen sollten.
Aber auf dem Weg hierher entschied Krish'pha, sich als wahrer Jesusanhänger zu offenbaren und Xhu'gha zu werden, wie sein Glaube es ihm befahl! Er verließ uns und schloss sich den Xhu'gha an. Dintanderoderam hat sich ehrenvoll entleibt, doch war er nicht mehr in der Lage, mir seine Erinnerungen mitzuteilen … sie sind unwiederbringlich verloren! Höret jetzt also den letzten Befehl der Hochkrone, wie sie war!
Ziehet nach Sankt Thkhri'jah. Zerstört diesen Ort. Tötet alle aufständischen Xhu'ghawi. Der Glaube an Jesus wird verboten, seine Anhänger werden versklavt.
Eine Ausnahme gilt für die Geflügelten Kuf und Phreg, die ihre Loyalität oft bewiesen haben. Die alten Traditionen sollen wieder aufleben!
Alle anderen werden zu Sklaven; wer sich weigert, wird getötet.
Tragt den Krieg über den ganzen Planeten. Im Namen Hmi'dros rufe ich den Krieg gegen die Xhu'gha aus!
Und nun hört den zweiten Befehl – wählt aus den Tripeln, die sich in den Kämpfen bewähren, die nächste Hochkrone!
Ich werde mich nun zurückziehen. Ich danke euch, dass ihr einem Xhu'gha zugehört habt. Ich wünsche euch alles Gute.«
Er beugte den Kopf nach vorne und riss sich mit dem Schnabel die Brust auf. Dunkelrotes Blut ergoss sich über das Moos, als er langsam zusammensackte.
Lange Zeit war es völlig still. Doch dann ertönten kriegerische Rufe, und die Tripel eilten zu ihren Zelten zurück. Die Clanführer versammelten sich am Fuß des Hügels und diskutierten lautstark die Lage.
Niemand kümmerte sich um die Leiche des Regenten.
Ein Greif, der die Abzeichen eines Unteranführers trug, kam zu ihnen hinüber. »Wir erbitten den Rat von Komtur Kanegawa«, sagte er höflich.
»Sicher, ich komme.« Andy tätschelte Clios Arm, versuchte zu grinsen – was indes nicht sonderlich überzeugend wirkte – und folgte dem Greif.
»Alles in Ordnung?«, fragte Kuf, als er Clios totenblasses Gesicht sah.
Plötzlich brach sie in Tränen aus. Sie liefen ihr in wahren Sturzbächen über das Gesicht. »Das durften sie doch nicht … sie haben mir versprochen …«
»Stopp.« Kuf spreizte den Flügel aus, als wollte er sie in den Arm nehmen. »Vergiss nicht, du hast den Befehl erhalten, niemals darüber zu sprechen. Ich wusste es ohnehin schon; alle wussten, dass sich die Hochkrone so verhalten würde. Sie wollte den Krieg schon seit langer Zeit!«
»So verlangt es die Tradition.« Phreg sprach sehr sanft mit ihr. »Die Traumbringer halten für uns die Geschichte lebendig. Aber ihre Last wird uns unter sich begraben, wenn wir nicht einen Teil unserer Geschichte vergessen. Und die Hochkrone hat für uns den Anfang gemacht. Es ist nicht das erste Mal, dass so etwas geschieht, und es wird sicher auch nicht das letzte Mal sein. Wir wissen, dass Krish'pha in ähnlicher Weise mit den Xhu'ghawi gesprochen hat, und wenn wir nicht handeln, werden sie den Krieg zu uns bringen. Der Kampf wird erst beendet sein, wenn eine Seite nicht mehr existiert!«
Noch nie hatte Clio eine so lange Rede von ihm gehört.
»Aber … aber es gibt doch sicher einen Weg …«
»Nicht für uns. Wir müssen uns für eine Seite entscheiden. Wir sind nun einmal so, wie wir sind, und manchmal müssen wir handeln, auch wenn dabei Blut vergossen wird. Ich finde das auch traurig. Aber es ist nun einmal nicht zu ändern.«
Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Clio stützte sich mit einer Hand auf die Schulter des Greifs, und gemeinsam gingen sie zurück zu ihrem Zelt. Sie kamen an vielen Tripeln vorbei, die still zusammensaßen und auf den Befehl ihres Anführers warteten. Weder Clio noch die Greife sagten ein Wort.
Kapitel 17
Die von der Streitmacht nach Sankt Thkhri'jah und Bipih eingeschlagene Route war kürzer als die, der Kuf und Clio bei ihrem Flug nach T'xhur gefolgt waren. Das war auch notwendig, da die Greife Unmengen an Futter benötigten und so schwer beladen waren, dass sie selbst für den wesentlich kürzeren Weg dreimal so viel Zeit brauchten. Die Heliographen blinkten fast ununterbrochen, so viele Nachrichten mussten weitergegeben werden, nach vorne zur Spitze des Zuges
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