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Kreuzzüge

Titel: Kreuzzüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barnes John
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des Gates zu verlangsamen. Wenn man eins auf dem Radar entdeckt, explodieren die Bomben schon, bevor man das Signal identifizieren kann! Sie kommen dann von allen Seiten. Man hat gar keine Chance, ihnen zu entkommen. Alles, was man tun kann, ist, dem Angreifer auch so eine Ladung zu schicken und ihn zu töten. Das ist keine Aufgabe für einen General. Höchstens für einen Schlächter oder Totengräber.«
    Es war eine ganze Weile still. Schließlich fragte Clio: »Aber warum hat man diesen Krieg bloß angefangen?«
    Der Erzbischof zuckte die Achseln. »Die offizielle Begründung überzeugt mich nicht. Aber ich konnte so einiges zwischen den Zeilen lesen. Anscheinend sind die Siedler auf Terra in einen Streit geraten, und zwar über die Frage, zu welchem Kontinent ein paar kleine Inselgruppen gehören sollen. Das hat die ganzen alten Probleme wieder aufgeworfen, die wir schon aus der Geschichte kennen – Streichung von Krediten, Wirtschaftsboykotte, Androhungen sonstiger Sanktionen, Drohgebärden und so weiter. Dann sprechen plötzlich die Waffen, und der Krieg breitet sich an den Grenzen aller drei Systeme aus. Oder besser gesagt, breitete sich vor achtzig Jahren aus. Einige Atombomben wurden in der Biosphäre gezündet … und das hat alle Friedensbemühungen überflüssig gemacht.«
    Keiner sprach ein Wort, jeder war mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Kuf versuchte sich vorzustellen, was die Terraner jetzt fühlen mussten … er konnte sich gut vorstellen, was in ihm vorginge, wenn die Greifer versucht hätten, Randall für sich alleine zu beanspruchen. Doch das terranische Heimatsystem war so weit entfernt, Generationen weit entfernt, wenn man nur mit Lichtgeschwindigkeit reisen kann …
    Wahrscheinlich war es mit der Heimat eher so wie bei einer Flagge oder einem Ehrenwort – man fühlte sich daran gebunden, ohne dass es einen wirklich realen Grund dafür gab.
    Schrecklich war es allemal.
    Schließlich seufzte der Erzbischof und ergriff wieder das Wort.
    »So schlimm wie sich das alles auch anhört, ein wenig Hoffnung gibt es immer! Die nächstgelegenen Bereiche der Liga Kommunistischer Planeten sind über Richtstrahlrelais direkt mit uns verbunden. Deshalb haben sie auch sofort ihre Delegation zu uns entsandt. Sie wollen uns einen Vorschlag machen. Ich möchte, dass Sie ihnen aufmerksam zuhören und mir dann sagen, was Sie davon halten. Sie können ihnen alle Fragen stellen, die Ihnen notwendig erscheinen.«
    »Sie sind gleich hier erschienen, nachdem Sie die Nachricht vom Krieg im Heimatsystem erhielten?«, fragte Toth-Ftari.
    »Nein, es lagen ein paar Wochen dazwischen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich nur um ein Gerücht handelt, das sie für ihre Zwecke nutzen wollen. Ich wüsste nicht, warum sie so etwas tun sollten.« Der Erzbischof wirkte sehr distanziert.
    »Und was für einen Vorschlag wollen uns die Kommunisten machen?«, fragte Raul und beugte sich vor.
    »Ich weiß nur, dass es sich um eine Art Friedensabkommen handelt. So nannten sie es jedenfalls. Aber sie werden es uns gleich bestimmt näher erklären.«
    Einen kurzen Augenblick war es still, dann trat die kommunistische Delegation ein. Kuf war zunächst ein wenig irritiert, dann kam ihm der Gedanke, dass die Delegation wahrscheinlich direkt im Raum nebenan auf ein Zeichen des Erzbischofs gewartet hatte. Vielleicht hatten sie auch mit angehört, was sie besprochen hatten – als vertrauensbildende Maßnahme sozusagen. Damit sie wussten, dass er keine Informationen vor ihnen zurückhielt.
    »Willkommen meine Freunde«, sagte Uterra in formellem Ton. »Darf ich Ihnen meine Besucher vorstellen: Bruder Raul Trati, General Yhg wlaa Toth-Ftari, Bischof Kuf von Randall und Doktor Clio Yeremenko. Und auf der Seite der kommunistischen Delegation: Botschafterin Patience Kirlov.«
    Er zeigte auf eine schlanke, dunkelhäutige Frau mit grauen Haaren, die lange Hosen und darüber eine Jacke trug und sich nun höflich verbeugte.
    »Hier der Stellvertreter der Botschafterin, Ajax Madison.« Er war ein kleiner Mann mit schütterem Haar. »Militärberater Oberst Dana du Cange« war ein kleiner, kräftig gebauter Terraner, und Kuf war sich nicht sicher, ob es sich bei ihm um einen Mann oder eine Frau handelte. Dagegen war die »Spezialistin für technische Angelegenheiten, Doktor Emily Minh« mit Gewissheit eine Frau, obwohl sie noch größer war als Botschafterin Kirlov. Wenn Kuf die Titel richtig verstanden hatte, war Kirlov (oder musste

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