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Kreuzzüge

Titel: Kreuzzüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barnes John
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rote Dreieck an der Korridorwand, aber die Tür öffnete sich nicht. Stattdessen leuchtete ein winziges gelbes Lämpchen auf.
    »Oberste Sicherheitsstufe«, erklärte Raul. »Wir müssen uns alle einzeln identifizieren.«
    Toth-Ftari hüpfte vorwärts, faltete eins seiner riesigen Ohren auf und presste es gegen die Anzeigentafel. »Das ist nicht gerade sehr würdevoll«, meinte er. »Aber ihr solltet mal sehen, was die Cadger machen müssen.«
    Das gelbe Lämpchen leuchtete noch immer.
    Kuf trat vor und drückte seinen Schnabel auf das Dreieck; ein weiteres gelbes Lämpchen leuchtete auf. Er hoffte, die Maschine wusste auch wirklich, wie viele Personen vor der Tür standen.
    Die Tür glitt auf, und sie traten ein. Clio war schon vor ihnen eingetroffen und saß mit Erzbischof Uterra an einem Tisch. Sie blickte zu ihnen auf, als sie eintraten.
    »Na, jetzt scheinen wir ja alle versammelt zu sein«, sagte der Erzbischof. »Die kommunistische Delegation wird bald hier sein. Aber ich dachte mir, wir unterhalten uns erst einmal alleine.«
    »Ich habe Sie hergebeten, weil Sie die einzige kompetente Gruppe sind, die ich in der kurzen Zeit zusammenbekommen konnte. Raul ist mein Berater und engster Mitarbeiter, General Toth-Ftari ist Kommandant des Heeres hier im Arimatheasystem und der kommandierende Offizier der Templer in dieser Diözese. Ja, auch militärische Fragen werden gleich von Bedeutung sein. Raul, du musst versuchen dein Pokergesicht aufzusetzen! Dr. Yeremenko ist hier, weil die Ideen, die sie heute Morgen vorgetragen hat, wahrscheinlich Einfluss auf das Thema haben, das wir gleich besprechen wollen. Außerdem ist sie auf einer kommunistischen Welt geboren und aufgewachsen, sie kann uns also einige Dinge genauer erläutern. Bischof Kuf habe ich vor allem hierher gebeten, weil er von einer Welt kommt, die nicht zum terranischen System gehört. Außerdem ist er bestens mit Dr. Yeremenkos Arbeit vertraut. Ich hätte gerne auch noch Pater R'hpn hier gehabt, aber er hält sich zurzeit 300 Lichtjahre entfernt auf Icebucket auf.«
    Der Erzbischof lehnte sich im Stuhl zurück. »Wenn Sie alle wissen, worum es eigentlich geht, werden Sie sicher verstehen, dass von unserem Gespräch nicht ein einziges Wort nach außen dringen darf! Ich betone das nur noch einmal, um auch wirklich ganz sicher zu sein, dass das nicht passiert.
    Also kommen wir nun zum Kern der Sache: Vor 80 Jahren ist in unserem Heimatsystem ein Krieg ausgebrochen. Alle drei Untersysteme sind darin involviert und bekämpfen sich gegenseitig.«
    Es herrschte absolute Stille. Kuf fragte sich, ob Toth-Ftari auch gerade das Gleiche dachte wie er – Terraner, das ist verdammt noch mal nicht unser Krieg, von dem du da redest!
    »Aber wie …« Clio schien kaum atmen zu können. »Wie konnte es bloß dazu kommen?«
    Der Erzbischof machte eine hilflose Geste. »Wir wissen auch nur das, was wir über Faserrichtfunk hereinbekommen haben, und die Strecke vom Vatikan nach Alpha Centauri und dann nach Arimathea beträgt runde achtzig Lichtjahre! Alle Beteiligten haben eine Nachrichtensperre verhängt, weil sie befürchten, dass sonst ihre Strategien vorzeitig bekannt werden könnten.«
    Toth-Ftari machte wieder dieses blubbernde Geräusch, von dem Kuf dachte, es müsste so eine Art Lachen sein. »Welche Strategie denn? Fünfhundert Jahre Realzeit an Computersimulationen, fünfundzwanzig Billionen simulierte Kriege – und alles, was sie herausgefunden haben, ist, dass der Angreifer immer gewinnt!« Er blubberte leise vor sich hin. »Gewinnt, wahrlich! Der Angreifer vernichtet die Siedlungen und zerstört die Ökologie des ganzen Planeten.«
    »Aber was ist, wenn … Versuchen Sie denn gar nicht, das Gebiet zu erobern?«
    Der General schüttelte den Kopf und blubberte wieder vor sich hin. »Kein Sternensystem kann eine so große Streitmacht aufstellen, wie sie erforderlich wäre, um ein anderes System zu okkupieren … aber man kann einfach genügend Atombomben und anderen Kram hinüberschicken, um den Gegner vollständig auszulöschen. Aber während die Angreifer andere Planeten vernichten, erleiden sie selbst schwerste Verluste …«
    Der Erzbischof starrte ihn an. »Aber kann man denn gar nichts tun? Kannst du nicht versuchen …«
    »Ein unbemanntes Gate kann mehr als eine Billion Sprengwaffen transportieren, jede mit einer Sprengkraft von einer Gigatonne. Sie kommen mit Lichtgeschwindigkeit hier an – sie haben absolut keinen Grund, die Reisegeschwindigkeit

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