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Kreuzzüge

Titel: Kreuzzüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barnes John
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übernehmen, und hat ihnen eingeredet, dass sie in große Schwierigkeiten gerieten, wenn er sein Kommando an mich abgeben würde.«
    »Na und?«, fragte Hauskyld ohne besondere Schärfe. »Hat er damit nicht Recht?«
    Kanegawa grinste. »Es kommt immer darauf an, wie man einen Befehl auslegt. Und außerdem reicht mein kleiner Trupp von Templern nun wirklich nicht aus, um einen ganzen Planeten in unsere Gewalt zu bringen! Sehen Sie, es ist doch offensichtlich, dass die Aquinier hier in einen Krieg verwickelt wurden. Aber das reicht nicht, um die Templer auf den Plan zu rufen. Wissen Sie eigentlich, wie viele ›Domestizierungen‹ es bisher gegeben hat?«
    Hauskyld zuckte die Achseln. »Sie kommen aus einer viel späteren Zeit als ich. Zu meiner Zeit haben diesbezüglich noch keine Pläne existiert.«
    »Es gab erst zwei. Der letzte Papst hat es deutlich gesagt – nur Welten mit dem Status ketzerisch, die Atomwaffen besitzen und Weltraumfahrt betreiben, kommen dafür in Betracht. Unsere Aufgabe besteht im Grunde darin, alle Gefahren von den christlichen Welten fern zu halten, das ist alles.«
    Er sah Hauskyld eine ganze Weile an, was darauf schließen ließ, dass er dessen Zweifel bemerkt hatte.
    »Ich werde es Ihnen an einem kleinen Rechenbeispiel erklären. Die Anzahl der bewohnbaren Welten ist meines Wissens nach zur Zeit doppelt so groß wie die, auf denen sich Siedler niedergelassen haben. Wir müssen die Grenzen zu den islamischen und den kommunistischen Welten absichern, und auch die weitere Expansion in den Weltraum dürfen wir nicht vernachlässigen. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo wir auf eine Spezies treffen, die gleich stark oder uns vielleicht sogar überlegen ist. Man muss auf alles vorbereitet sein. Sie werden also einsehen, dass wir auf einen unbedeutenden, kleinen Planeten ruhigen Gewissens verzichten können.«
    Hauskyld zuckte die Achseln. »Ich schätze, das kann ich so akzeptieren. Aber ich weiß immer noch nicht, was hier eigentlich vor sich geht. Darüber könnten Sie mir noch mehr erzählen.«
    »Das meiste wissen Sie schon. Die meisten meiner Templer sitzen im Arrest, hin und wieder lässt man sie heraus, damit sie sich an den Kämpfen beteiligen können. Dasselbe gilt für die meisten der älteren Aquinischen Offiziere. Alle wichtigen Positionen sind nur noch mit jungen Offizieren besetzt – dazu gehört auch der Kommandant der Wache, und das macht mir eine Höllenangst.«
    Hauskyld nickte. »Ich habe schon bemerkt, dass viele der Wachposten nicht besetzt sind.«
    Der Templer strich mit der Hand über die rote Steinmauer. »Ja, dazu kommt aber noch, dass die Effektivität unserer zusammengebastelten Waffen nicht gerade berauschend ist. Diese Festung wird fallen, wir haben noch immer Krieg.« Er blickte auf. »Soweit ich weiß, gehören Sie dem Orden der Mbweisten an und haben nur die Aufgabe, diese Welt zu schützen. Sehe ich das richtig?«
    »So ungefähr.«
    »Dann sollten Sie wissen, dass ich bald einen vollständigen Truppenabzug befehlen werde. Jeder Idiot wird begreifen, dass wir auf dieser Welt keine Menschen siedeln lassen können, bevor wir nicht wissen, was hier eigentlich vorgeht. Und das kann noch eine ganze Weile dauern! Dieser Planet ist strategisch gesehen nicht von Interesse für uns. Man könnte nächtelang darüber streiten, ob diese Welt aus anderen Gründen von Interesse sein könnte, aber das beträfe nicht das Aufgabengebiet der Templer. Also gehe ich mit meinen Männern lieber irgendwo hin, wo die Ausbeute besser ist. Ich dachte, es würde Sie interessieren, dass diese Welt nicht gleich domestiziert wird, wenn Sherman versagt.«
    Hauskyld nickte. »Ich bin froh, das zu wissen. Wenn Sie erst einmal das Angebot der Randallaner gehört haben, werden wir sicher in der Lage sein, eine für alle Seiten befriedigende Abmachung zu treffen. Die Randallaner sind wirklich daran interessiert, sich der Union anzuschließen.«
    Kanegawa grinste. »Das habe ich schon gehört. Und wenn ich sie mir so ansehe, bin ich eigentlich ganz froh, dass sie jetzt auf unserer Seite sind.« Er sah auf seine Uhr. »Es wird langsam Zeit, zu der Versammlung zu gehen. Warten Sie noch ein paar Minuten hier, damit niemand auf die Idee kommt, dass wir uns miteinander unterhalten haben.«

Kapitel 22
    Sherman sah schlechter aus, als Hauskyld erwartet hatte. Der Pater schien sich nicht sicher zu sein, wo er war. Seine Adjutanten führten ihn hin und her wie einen jungen Hund, dem man beibringen will,

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