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Kreuzzüge

Titel: Kreuzzüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barnes John
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Vorstellung von der Anatomie einer Handschlange, doch war er ziemlich sicher, dass sie fürchterliche Schmerzen erleiden musste.
    Menkent war gerade aufgegangen, die Hitze also noch nicht so schlimm, aber die Krämpfe, die seine Armmuskulatur zu zerreißen schienen, waren kaum auszuhalten. Sein Mund war völlig ausgetrocknet von den Schlägen, die er einstecken musste, weil er versucht hatte, mit den anderen zu sprechen. Die Welt um ihn herum schien sich auf die Schmerzen in seinen Armen und Schultern zu reduzieren. Zwar konnte er klar erkennen, was ringsherum geschah, doch drang es nicht bis in sein Bewusstsein vor.
    Ein Wachsoldat, der gerade keinen Dienst hatte, kam zu ihnen hinauf und setzte sich vor Clio hin. Zweimal sah es so aus, als habe er sich entschlossen, aufzustehen und sie zu berühren, doch ein Offizier bemerkte sein Verhalten und schickte ihn fort.
    Im Vorbeischreiten stieß der Soldat Hauskyld mit aller Kraft den Ellenbogen auf den Solarplexus, sodass dieser heftig nach Luft rang. Es dauerte eine Weile, bis er wieder normal zu atmen vermochte. Er versuchte sich ein wenig umzusehen. Der Durst wurde immer schlimmer, dummerweise hatte der Schlag auch noch zur Folge, dass er sauer aufstoßen musste, wodurch ihm Hals und Rachen schmerzten.
    Die Sonne stieg weiter, und draußen bei den Hügeln erkannte Hauskyld einige Tripel, die in den Aufwinden hin und her segelten. Als er genauer hinsah, bemerkte er, dass immer mehr hinzukamen, als hätten sie etwas entdeckt, was ihre Aufmerksamkeit erregte. Hauskyld versuchte verzweifelt, seine Gedanken zu ordnen.
    Bereiteten sie vielleicht einen Angriff vor? Es sah eigentlich nicht so aus, und Pater Sherman hatte offenbar denselben Eindruck, da er die Anzahl der Wachen auf der Mauer nicht verstärkte. Allerdings schien es, als ob sich die meisten der regulären Posten ohnehin zurückgezogen hatten. Nur einige wenige lümmelten sich in den Ecken herum, als ob es sie nicht interessierte, was um sie herum geschah. Wenn die Tripel jetzt angreifen sollten, wären die Waffen definitiv nicht einsatzbereit.
    Dann bemerkte er etwas, dass er kaum glauben konnte. Er dachte zuerst, er leide unter Halluzinationen, ausgelöst durch die Schmerzen und den schrecklichen Durst. Dann überlegte er, ob er vielleicht wegen der Strapazen alles doppelt sah. Er veränderte seine Haltung, um die Armmuskeln etwas zu entlasten, doch bohrte sich bei der Bewegung ein spitzer Holzsplitter in sein Hinterteil. Immerhin klärten sich seine Gedanken durch den neuen Schmerz ein wenig.
    Was er sah, war wirklich ein riesiger Schwarm von Tripeln – zweihundert, dreihundert, vielleicht noch mehr –, der nun auf den Felsen hinter dem Landplatz erschien. Die Greife schlugen heftig mit den Flügeln, und immer wenn eine neue Staffel startete, sauste eine von denen, die sich schon in der Luft befanden, im Sturzflug auf die Festung zu. Irgendjemand gab Alarm, woraufhin die Sirenen los schrillten.
    Als die Soldaten die Geschütze erreichten, waren natürlich keine Polaronblöcke vorbereitet, und auch die meisten Bolzenbehälter waren leer. Anscheinend gab es auch Wartungsprobleme – einige Lager waren festgerostet, vermutlich eine Folge des anhaltenden Regens.
    Die erste Angriffswelle bestand aus Aufklärungsstaffeln, die schon mehr als eine Stunde ihre Kreise gezogen hatten und dementsprechend in schlechter Form waren. Als sie auf die Festung niederstießen, schossen ihnen nicht mehr als vier Bolzen entgegen. Zwei davon fanden auch tatsächlich ihr Ziel. Außerdem stürzte ein Randallaner ab, als der Greif eines anderen Tripels einen unerwarteten Schwenk durchführte. Der Stürzende schlug direkt vor der Mauer auf dem Boden auf.
    Viele weitere Tripel flogen währenddessen jedoch ungehindert auf die Festung zu und landeten auf den Mauern, mitten zwischen den völlig kopflos wirkenden Soldaten. Zwanzig Randallaner, alle mit Pistolen und Streitäxten bewaffnet, sprangen von ihren Greifen und stürmten auf die Geschütznester zu. Die Greife breiteten drohend ihre Schwingen aus, hackten mit ihren scharfen Schnäbeln auf die Menschen ein und warfen sie dann von der Mauer. Die Handschlangen tauchten überall zwischen ihnen auf und bissen hier in eine Hand und dort in einen Knöchel.
    Die terranischen Soldaten wehrten sich, so gut sie konnten und mit allem, was ihnen gerade in die Finger kam. Einer schleppte einen Streuwerfer zur Brüstung, richtete ihn auf den Fuß der Mauer aus und schoss in die Staffel der

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