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Kreuzzug der Templer

Kreuzzug der Templer

Titel: Kreuzzug der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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blieb weiterhin hinter ihm und wartete auf den Fortgang des Geschehens. Sie wusste selbst nicht, was sie denken sollte. Ging alles glatt? Liefen sie eventuell einem Phantom nach oder hatte der Würfel ihnen tatsächlich die Wahrheit gesagt?
    Godwin drehte sich kurz um, »Bitte, ich möchte, dass du zurückbleibst, wenn ich in den Felsen gehe.«
    »Hast du den Eingang gefunden?« Sophie wusste auch nicht, weshalb ihr Herz plötzlich schneller schlug. War es vielleicht die Angst, hier etwas zu erleben, das über ihre Kräfte ging?
    »Klar.«
    »Und wo?« Sie ging näher.
    Er winkte ihr, dann leuchtete er genau auf das Ziel.
    Sophie konnte nur staunen. »Mein Gott, das ist ja nicht mehr als ein breiter Riss.«
    »Stimmt.«
    »Und wo führt er hin?«
    »Tief in den Felsen hinein«, sagte Godwin vage.
    »Sonst nichts?«
    »Es gab früher mal etwas dort, aber das ist vorbei.«
    »Glaubst du nicht, dass es zurückkehren könnte?«
    »Das will ich herausfinden.«
    Sie sagte nichts mehr. Sein Handzeichen verstand sie, und so blieb sie zurück. Die Blicke hatte sie auf den Rücken ihres Mannes gerichtet. Godwin schritt direkt auf den schmalen Eingang zu und überlegte es sich auch nicht anders. Er leuchtete in den schmalen Spalt, um sich zu vergewissern, dass ihm von dort auch keine Gefahr drohte. Doch seine Vorsicht schien überflüssig zu sein, denn er wurde nicht angegriffen.
    Sophie traute sich näher an ihren Mann heran. »Siehst du was?«
    »Nein. Ich muss wohl tiefer hinein.«
    »Warte lieber noch.« Sie war vorsichtig. »Kann es nicht auch sein, dass dir der Würfel ein falsches Bild übermittelt hat? Muss man das nicht auch in Betracht ziehen?«
    »Ich denke nicht. Der Würfel lügt nicht. Er hat es bisher zumindest nicht getan.«
    »Er ist auch nicht allmächtig.«
    »Das stimmt.«
    Beide schwiegen in den nächsten Sekunden. Sie standen in der normal kühlen Luft, aber sie spürten auch, dass ihnen aus dem Felsen eine noch kühlere und auch irgendwie andere Luft entgegenwehte. Als käme sie aus der Tiefe eines Grabs.
    De Salier hob die Lampe wieder an und schickte den Strahl so weit wie möglich hinein. Die Wände erhielten einen bleichen Anstrich, und auf dem Boden waren Steine zu erkennen, die für einen gehenden Menschen eine Stolperstrecke bildeten.
    Von einem Augenblick zum anderen veränderte sich das Bild. Nicht direkt vor ihnen, sondern mehr im Hintergrund, denn dort bildete sich etwas, das für sie zunächst ein Rätsel war. Aber es fraß den letzten Schein der Lampe und wallte auf die beiden zu.
    »Das ist Nebel!«, flüsterte Sophie.
    »Wie ihn mir der Würfel zeigte.«
    Sophie Blanc blieb ruhig. Sie ging nur zurück, und sie spürte auch, dass sie innerlich zitterte. Dieser Nebel war nicht normal. Auf keinen Fall hatte er sich in diesem Felsen bilden können. Je weiter er vordrang, umso dichter wurde er.
    Keiner der beiden wollte warten, bis er aus der Öffnung quoll. Sie zogen sich zurück. Nur löschte Godwin das Licht nicht. So strahlte es nach wie vor diesem hellen Gemenge entgegen, und so sahen sie, dass es sich dabei nicht nur um Nebel handelte.
    In seinem Inneren verbarg er etwas, das noch von diesem weißgrauen Dunst verdeckt wurde, aber immer deutlicher hervortrat, je mehr sich der Nebel der Spalte näherte.
    »Das sind Gestalten, Godwin.«
    »Ich weiß.«
    Sophie’s Stimme nahm an Lautstärke zu. »Ich... ich sehe sogar Reiter. Himmel, wieso...?«
    Diesmal bekam sie keine normale Antwort. Godwin wusste genau, was er tun musste. Dieser Platz war für sie und ihn nicht mehr sicher. Sie mussten weg, und deshalb fasste er die Hand seiner Frau und zog Sophie zurück.
    »Los, wir verschwinden!«, befahl er.
    »Wohin?«
    »Bis zum Wagen zunächst.«
    Damit war sie einverstanden. Ihr Gemütszustand schwebte zwischen Hoffen und Bangen. Sie glaubte fest daran, dass diese unheimlichen Geschöpfe keine normalen Menschen waren. Sie erinnerten sie an Geister oder wie man sich Geister eben vorstellt. Feinstofflich, sodass sie sich vor einer Enge, wie sie in der Schlucht herrschte, nicht zu fürchten brauchten und sie ihren Weg fortsetzen konnten.
    Ihr Ziel war klar.
    Sie wollten die Kathedrale der Angst verlassen und sich derjenigen annehmen, die auf sie warteten.
    Godwin und seine Frau gingen rückwärts. Sie ließen den Nebel nicht aus den Augen, der ihnen jetzt noch heller vorkam als zu Beginn. Er erinnerte an helle Tücher, die jemand zusammendrückt hatte, um sie dann vorzuschieben.
    Noch hatte der Nebel

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