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Kreuzzug der Templer

Kreuzzug der Templer

Titel: Kreuzzug der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Ausgang nicht erreicht. Genau das änderte sich jetzt. Er quoll nach draußen. Nichts engte ihn mehr ein, so konnte er sich ausbreiten und verwandelte sich dabei in eine weißgraue breite Wand – und dahinter bewegten sich die Gestalten.
    Sie verursachten kein Geräusch. Sie waren Geister in der Nebelwand. Wesen aus einer anderen Welt.
    Sophie und ihr Mann hatten mittlerweile den Wagen erreicht. Mit dem Rücken waren sie gegen den rechten Kotflügel gestoßen, und dort blieben sie nun stehen. Godwin hielt weiterhin die Lampe in der Hand. Er leuchtete nach vorne auf die Nebelwand, aber der Strahl drang nicht hindurch.
    Trotzdem waren die Gestalten darin zu sehen. Geisterhaft hockten sie auf dem Rücken ihrer Pferde. Dafür hatte Sophie nur ein Kopfschütteln übrig. Es war zu schwer zu fassen.
    »Weißt du mehr?«, flüsterte sie.
    »Ich ahne es.«
    »Was ist...?«
    »Tote. Geister. Oder auch Zombies. Genau darauf müssen wir uns einrichten.«
    »Und wer könnten sie sein?« Diese Frage zeigte, dass sich Sophie mit der Antwort zufrieden gegeben hatte.
    »Sie sind alt, denke ich. Es sind alte Geschöpfe. Ich habe einen Verdacht, aber wir werden lieber abwarten.«
    »Auf was willst du warten?«
    »Darauf, dass sich der Nebel lichtet. Ich weiß nicht, woher sie ihn mitgebracht haben, aber wenn sie auf ihren Pferden sitzen, dann sehe ich sie als reitende Leichen an. Sie hätten längst tot sein müssen, was sie nicht sind. Sie existieren weiter, und das passiert nicht grundlos.« Er atmete schwer. »Auch wenn du mich auslachst, ich gehe davon aus, dass es sich bei ihnen um Templer handelt.«
    »Was?«
    »Ja, Sophie, aber Templer, die längst hätten vermodert sein müssen. Warum das nicht so gekommen ist, weiß ich nicht.«
    Noch umschwebte der Nebel sie. Er ließ sie verschwommen aussehen, sodass sie nicht in der Lage waren, sie zu zählen. Da schien eine Gestalt in die nächste überzugehen.
    Als wäre ein Windstoß gekommen, so plötzlich war der weißgraue Dunst verschwunden.
    Freie Sicht!
    »Nein!«, flüsterte Sophie. Danach ließ der Schreck sie stumm werden, denn jetzt hatte sie erkannt, um wen es sich bei diesen verdammten Reitern handelte.
    Sie waren mit dunklen Umhängen bekleidet und hatten Kapuzen vor ihre Gesichter gezogen. Doch vorne auf den Kleidungsstücken war ein Symbol deutlich zu erkennen.
    Das Tatzenkreuz der Templer!
    ***
    Sophie Blanc fand als Erste die Sprache wieder. »Mein Gott, sie sind es«, flüsterte sie. »Sie sind es wirklich. Ich... ich... kann es nicht fassen. Das ist...«
    »Ein Gruß aus der Vergangenheit«, erwiderte Godwin leise. »Es sind Gestalten, die nicht hierher gehören. Sie hätten tot sein müssen, aber sie haben überlebt. Verdammt!«
    »Warum?«
    »Das kann ich dir im Moment nicht beantworten. Später vielleicht, falls es ein später gibt.«
    »Du rechnest damit, dass sie uns angreifen?«
    »Ja, und die entsprechenden Waffen dazu halten sie bereits in ihren Händen. Schau dir die Sensen an, die Lanzen. Ich rechne damit, dass sie sich auf einem grauenvollen Kreuzzug befinden. Möglicherweise wollen sie das vollenden, was sie in der damaligen Zeit angefangen haben.«
    »Aber sie haben nichts mit dir und deinen Freunden zu tun«, sagte Sophie bange. »Oder?«
    »Das auf keinen Fall.«
    Die Luft war so klar, dass man sie zählen konnte. Beide taten es und kamen auf die Zahl neun.
    »Hat die Zahl was zu bedeuten?«, flüsterte Sophie.
    »Das kann sein. Soviel ich weiß, ist es die Zahl der geistigen Wiedergeburt der höchsten Vollkommenheit.« Er unterbrach sich selbst und lachte. »Was man von ihnen nicht behaupten kann. Hier gibt es keinen Buddhismus, in der die Zahl eine wichtige Rolle spielt. Sie muss etwas anderes zu bedeuten haben, wenn überhaupt. Die Zahl kann auch auf einem Zufall beruhen. Wir werden es unter Umständen nicht mal erfahren.«
    Sophie wollte nicht weiter über dieses Thema reden. Außerdem passierte etwas, das ihre volle Aufmerksamkeit in Anspruch nahm.
    Eine Gestalt löste sich aus der Gruppe. Mit einer sehr langsamen Bewegung stieg sie vom Pferd. Der Stoff der Kutte bewegte sich dabei, und es war kein Laut zu hören, als sie den Erdboden erreichte.
    Sie blieb nicht lange bei seinen Mitstreitern. Ein kurzer Ruck, dann trat sie vor.
    »Jetzt sind wir an der Reihe«, hauchte Sophie.
    »Wurde fast Zeit.«
    »Du hast Nerven!«
    »Bleib cool.« Er hatte bewusst so gesprochen. Ihm wäre es lieber gewesen, allein zu sein, aber das ließ sich nicht mehr

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