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Kreuzzug der Templer

Kreuzzug der Templer

Titel: Kreuzzug der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatten einen hohen Blutzoll zahlen müssen. Inzwischen war wieder einigermaßen alles ins Lot gekommen. Die Baphomet-Seite war zerschlagen worden, und Godwin de Salier hatte sogar geheiratet. Sophie Blanc, eine Frau, in der die geheimnisvolle Maria Magdalena wiedergeboren war. Sie stand jetzt unter dem Schutz der Templer und wurde auch als der wahre Baphomet bezeichnet.
    Zudem befand sich die Bibel des Baphomet in ihrem Besitz. Es war ein geheimnisvolles Buch, dessen Zauber bisher noch nicht richtig entschlüsselt war.
    Das alles wusste ich, aber es brachte mich in diesem Moment nicht weiter. Ich wartete darauf, welche Neuigkeiten mir dieser Mann namens Gisbert Cluny bringen würde.
    Der Aussprache nach war er Franzose, möglicherweise mit deutschem Erbgut, und ich tippte auf das Elsass. Aber das war nebensächlich. Wichtig war, was er mir zu sagen hatte, und wenn ich mich an seine Stimme erinnerte, dann hatte dort sehr wohl die Angst mitgeklungen. Das war nicht gespielt gewesen.
    Ich wartete auf den Zug. Den Kragen meiner Jacke hatte ich hochgestellt, die Hände in den Seitentaschen vergraben. Ich schaute nach rechts, denn von dort musste der Zug aus Dover einfahren.
    Er kam auch. Ich hörte ihn zwar noch nicht, dafür sah ich ihn. Ein rundes Licht, das sich bewegte, weil die Lok leicht schaukelte. Um den einsamen Scheinwerfer herum schälte sich der Umriss der Zugmaschine hervor.
    Langsam rollte der Zug in den Bahnhof ein. Plötzlich war alles anders. Die Schlange aus Wagen vertrieb die Stille vom Bahnsteig. Ich spürte den leichten Fahrtwind an mir vorbeigleiten und hörte zugleich die anderen Geräusche – das Quietschen der Bremsen, das abriss, als der Zug stoppte.
    Ich hatte mich ungefähr in der Mitte des Bahnsteigs aufgestellt. Sekunden später wurden die Türen der Wagen geöffnet. Hier war Endstation, aber nur wenige Fahrgäste verließen den Zug.
    Es handelte sich zumeist um Männer. Nur eine Frau mit einem Kind sah ich. Sie schob es in einem kleinen Buggy vor sich her.
    Alle Fahrgäste bemühten sich, so schnell wie möglich den Bahnsteig zu verlassen.
    Alle – bis auf einen.
    Der Mann mit den dunklen Haaren hielt den Mantel eng um sich geschlungen. Auf dem Bahnsteig stehend schaute er sich um wie jemand, der nach einer bestimmten Person Ausschau hält.
    Das musste er einfach sein.
    Ich schlenderte auf ihn zu und ging bewusst langsam, damit er sich nicht erschreckte.
    Er schaute mir entgegen. »John Sinclair?«, fragte er mich unsicher mit schwacher Stimme.
    »Ja, das bin ich.«
    Er stieß die Luft aus. Ich sah ihm seine Erleichterung an, und es hätte nicht viel gefehlt, und er wäre mir in die Arme gefallen...
    ***
    Einen Platz zum Sprechen hatten wir schnell gefunden. Natürlich nicht auf dem Bahnsteig, sondern unten in der Halle, wo wir noch etwas zu trinken bekamen und auch zu essen.
    Gisbert Cluny hatte Hunger. Ich bestellte ihm ein Sandwich und für uns beide Kaffee, und dann ließ ich ihn erst mal essen. Seine schmale Reisetasche hatte er neben sich gestellt.
    Wir hatten Plätze am hinteren Rand des Imbisses gefunden. Hier war das Licht, das die Gesichter der Gäste blass machte, nicht ganz so stark, und man kam sich nicht so sehr wie auf dem Präsentierteller vor.
    Die Augen des Mannes lagen tief in den Höhlen. Er konnte den Blick nicht ruhig halten, als litt er unter großer Angst.
    Deshalb fragte ich ihn direkt: »Haben Sie Furcht?«
    »Ja.«
    »Vor wem?«
    »Vor dem Tod!«
    Mit dieser Antwort hatte ich nicht gerechnet. Sie war mir zu allgemein. »Nun, vor dem Tod hat wohl jeder Angst. Zumindest kenne ich keinen, der sie nicht hat. Aber warum fürchten Sie sich so sehr? Was haben Sie getan?«
    »Der Tod ist mir auf der Spur!«, flüsterte er über den Tisch hinweg in meine Richtung.
    »Ich habe verstanden. Aber warum ist er das?«
    »Weil ich etwas weiß.«
    »Und deshalb sind wir hier, nicht wahr?«, forderte ich ihn zum weitersprechen auf.
    »Ja, so ist es. Deshalb sind wir hier. Und Sie, Mr. Sinclair, sind meine einzige Hoffnung.«
    »Okay, das lasse ich mal so stehen. Ich würde gern mehr über Sie wissen, Gisbert.«
    »Ich bin Franzose. Elsässer, und ich war einmal ein Mann der Kirche. Ich habe als Küster gearbeitet, weil es zum Pfarrer nicht reichte. Und ich habe ein Hobby. Ich habe mich schon immer für das interessiert, was viele Geschichtsbücher verschweigen. Die Geheimnisse, die die Kirchengeschichte umgeben. Da ist es ja bis zu den Templern kein weiter Weg, sag ich

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