Kreuzzug gegen den Gral
unter den ersten Christen war eine starke Neigung, die Lehre von der Seelenwanderung als Erklärung für die augenscheinliche Ungerechtigkeit Gottes anzusehen. Vgl. Lea Bd. I S. 109,122.
89 Vgl. Peyrat Bd. IIS. 78. Lea a. a. O.
Als im Jahre 1052 zu Goslar Catharer gehängt werden sollten, weigerten sie sich selbst angesichts des Galgens, ein Huhn zu töten, und im dreizehnten Jahrhundert wurde diese Weigerung als ein sicheres Mittel angesehen, um Ketzer zu überführen. Im Jahre 1045 finden wir Ketzer in Chälons; der dortige Bischof wandte sich an den Bischof Wazo von Lüttich mit der Frage, was er mit ihnen anfangen und ob er den weltlichen Ann zu Hilfe rufen sollte, um zu verhüten, daß das Gift das ganze Volk verderbe, worauf der gute Wazo erwiderte, man solle sie Gott überlassen, »denn diejenigen, welche die Welt jetzt als Unkraut ansieht, kann er als Weizen sammeln, wenn die Zeit der Ernte kommt. Die wir für die Gegner Gottes halten, kann er im Himmel über uns stellen«. Wazo beklagte sich auch, er habe gehört, daß die Ketzer gewöhnlich durch ihre bleiche Farbe entdeckt würden. Die Tatsache, daß die bleiche Farbe als sicherer Beweis für Ketzerei angesehen wurde, war durchaus nicht neu. Im vierten Jahrhundert sah man darin ein sicheres Anzeichen für das Vorhandensein der gnostischen und manichäischen Askese der Priscil-lianer (Sulpic. Severi Dial. III, Kap. XI) und Hieronymus erzählt uns, daß die Orthodoxen, welche bleich von Fastung und Kasteiung waren, als Manichäer gebrandmarkt wurden (Hieron Epist. ad Eustoch. Kap. 5). Bis zum Ende des zwölften Jahrhunderts galt die bleiche Farbe als Kennzeichen des Catharismus. Vgl. Lea Bd. I S. 121-122. Von Trevrizent sagt Wolfram an einer anderen Stelle:
Sein Schwert und ritterliches Leben
Hat Trevrizent dahin gegeben
Dem Dienst der süßen Gottesminne,
Damit er ewig Heil gewinne. (823)
90 Wolfram von Eschenbach: 452. Lea a. a. O.
91 Wolfram von Eschenbach: 459. Von dem »Schrein« in Trevrizents Höhlenklause berichtet Wolfram später:
Sein köstlich Kleinod er mir verehrte,
Ich schenkt' ihm, was er von mir begehrte,
Die Heiltumskapsel, die du eh'
Gesehn, die grüner glänzt als Klee,
Die Heß ich schneiden aus dem Steine,
Den zum Geschenk mir gab der Reine. (498)
Zum »Salamonschatz« vgl. Kampers S. 26, 27, 33, 39, 54, 66, 80, 81 85, 94.
92 Vgl. Kampers S. 15, 28, 34, 42, 43, 62, 71, 90. Wolfram von Eschenbach: 453,459, 225, 226, 228.
93 Zum »heiligen Fisch« vgl. Reinach (Orpheus) S. 29-30; (Cultes) III S. 43. Kampers S. 35, 71, 74, 75. Wechßler S. 130. Renan S. 238. Im Gegensatz zu den übrigen Cathari aßen die Albigenser Fisch und tranken Wein.
94 Beachte die in diesem Anhang auf S. 231 gedruckte Karte: die Landschaft des pyrenäischen Gralsmythus. Als Literatur über das Sabarthes kommen eigentlich nur die sehr summarischen Arbeiten von Garrigou (Foix) und Gadal (Ussat-les-Bains) in Frage. Über Wolf von Foix beachte in erster Linie Peyrat (Inquisition Bd. I-III). Der zitierte Satz aus den carcassonner Inquisitionsregistern befindet sich bei Doat und ist im zweiten Band von Peyrats Albigeois et l'Inquisition angeführt. Peyrats Albigensergeschichte spricht als einzige Arbeit von der Agonie des Ca-tharismus in den Höhlen bei Tarascon. Garrigou und Gadal, beide aus Tarascon gebürtig, haben im Verlauf ihrer archäologischen Studien in den Sabarthes-Höhlen einige Spuren dieser Ketzertragödie gefunden, aber nur beiläufig erwähnt. Peyrat kannte nur die Höhle von Lombrives und glaubte in ihr die spulga Ornolaco sehen zu dürfen. Die Existenz der Lombrives gegenüberliegenden Spulga von Ornolac war ihm entgangen. Guiraud hat in seinem Cartulaire de Prouille ein Sonderkapitel über Wolf von Foix, das allerdings sehr unvollständig ist. Beachte auch Vic-Vaissette Bd. VI und IX. (Vgl. Anmerkung 46*!)
95 Zu Esclarmondes haereticatio vgl. insbesondere Peyrat (Civilisation Romane), z. B. auf Seite 329. Beachte auch Palauqui: Esclarmonde de Foix; Guiraud: Saint Dominique (S. 56).
N'Esclarmunda usw.: Esclarmonde, Euer Name bedeutet, daß Ihr wirklich die Welt erleuchtet (Welt=mon) und daß Ihr rein seid (rein=mon; femin, monda oder munda), denn Ihr tatet nur das Recht. Ihr seid würdig, einen so schönen Namen zu tragen. - Vgl. Coulet (Montanhagol) S.
28, 97, 103, 106. Montanhagols Gedicht bezieht sich wahrscheinlich nicht auf Esclarmonde von Foix, sondern auf ihre Nichte Esclarmonde von
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