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Krieg auf dem Mond

Krieg auf dem Mond

Titel: Krieg auf dem Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Energie zu versorgen. Laß uns auf den Rest des Programms verzichten und endlich anfangen. Mag sein, daß ich Knöchel aus rostfreiem Stahl habe, aber ich bin immer noch der Alte. Ich halte das Warten nicht mehr aus. Ich muß wissen, was diese Höllenhunde da oben machen.«
    »Wie spät ist es?« fragte Felix plötzlich.
    Ich blickte zur Wanduhr. »Vierundzwanzig Minuten nach neun.«
    Felix hob die Hand und schnippte mit den Fingern …
    Ich fühlte, wie mich ein Zucken durchlief; alles im Raum schien fünf Zentimeter weiterzurücken. Felix blickte mich mit einem fragenden Lächeln an.
    »Wie spät, sagtest du, sei es?«
    »Neun Uhr vierundzwanzig.«
    »Schau auf die Uhr.«
    Ich sah wieder hin. »Was? Das ist ja …« Ich brach ab. Die Uhrzeiger standen auf zehn.
    »Du hast die Uhr verstellt, ohne sie anzurühren«, sagte ich. »Wie machst du das – und warum?«
    Felix schüttelte lächelnd den Kopf. »Du hast eben wieder eine gute halbe Stunde in tiefer Hypnose zugebracht, John. Daran magst du ersehen, daß wir noch ein paar Tage brauchen, um deine Persönlichkeit zu stärken. Wir wollen vermeiden, daß du fremden geistigen Einflüssen unterliegst. Du und ich, wir befinden uns im Besitz von einigen Fakten, die dem Feind zu überlassen wir uns nicht leisten können. Ich habe sie mit einem Schlüsselwort gekoppelt. Dieses Wort ist gleichfalls mit deiner Herztätigkeit gekoppelt.«
    »Mit anderen Worten – wenn jemand mir diese Informationen entreißen will, ist es Selbstmord für mich.«
    »Richtig«, sagte Felix. »Ich brauche die Kraft des Überlebensinstinkts, um diese Informationen zu schützen. Ich habe dir das Schlüsselwort unter Hypnose eingegeben. Dein Unterbewußtsein wird wissen, wann es darauf zurückgreifen muß«
    »Eine ziemlich drastische Methode, nicht?«
    »Es ist ein gefährliches Geschäft, einen praktisch unbekannten Feind zu überspielen, um so mehr, als sein Interesse an menschlichen Gehirnen darauf schließen läßt, daß er über das Funktionieren des menschlichen Verstandes recht gut im Bilde ist. Wir können die Möglichkeit nicht ausschließen, daß er überdies eine Technik besitzt, menschliche Denkprozesse zu kontrollieren. Ich kann nicht zulassen, daß er meine oder auch deine kontrolliert. Wir haben zu viele Geheimnisse.«
    Ich dachte darüber nach. »Da magst du recht haben. Dieser Panzerfahrer benahm sich nicht wie ein Mann, der Herr seiner Entschlüsse ist.«
    Er nickte. »Wir müssen die wenigen Fragmente von Tatsachen, die wir haben, mit aller Gründlichkeit studieren, um auch die winzigste darin steckende Information über den Feind zu verwerten. Ich glaube nicht, daß wir so etwas wie eine zweite Chance haben werden.«
    »Wir können von Glück sagen, wenn wir aus der ersten etwas machen können.«
    »John, du wirst nervös.«
    »Und ob ich nervös werde! Wenn ich nicht bald anfangen kann, bin ich imstande, die ganze Geschichte hinzuwerfen und mich auf eine kleine Farm in Australien zurückzuziehen, um dort meine Memoiren zu schreiben.«
    Felix lachte. »Jetzt machen wir uns ein hübsches Entrecote mit Champignons und trinken ein oder zwei Flaschen Burgunder. Das wird uns beiden guttun. Gib mir noch drei Tage, John, dann verlassen wir diesen Fuchsbau.«
     
    *
     
    Die Nachtluft war kalt und rein; der Kies knirschte mit einem lebendigen, trockenen Klang unter meinen Füßen. Felix warf unsere Gepäckstücke – zwei kleine Seesäcke – in den Fond seines Wagens und sog die Nachtluft ein. Ich blickte zum Sternhimmel auf und reckte die Glieder. »Es ist gut, wieder an der frischen Luft zu sein, nach fünfzig Tagen Klinikgeruch und Skalpellen.« Vorsichtig darauf bedacht, kein Metall zu verbiegen, ließ ich mich auf dem Beifahrersitz nieder.
    Felix sah zu, wie ich meinen Sicherheitsgurt anschnallte.
    »Gib acht, wo du hinlangst, wenn ich ein bißchen zu schnell in eine Kurve gehe.« Er startete, fuhr mit abgeblendeten Scheinwerfern zur Straße und bog ein.
    »Es ist noch nicht zu spät, um den Plan zu ändern und den Unterseetunnnel nach Malaga zu nehmen«, sagte ich. »Ich habe auf Raketenflügen immer so eine negative Vibration. Wir könnten mit dem Schiff fahren.«
    »Nein, John«, antwortete Felix. »Wir müssen möglichst schnell nach New York.«
    Wir fuhren schweigend der Stadt entgegen. Das Lichtergefunkel blieb rechts hinter uns, als wir zum Flughafen abzweigten. Wir parkten unter taghellen Bogenlampen und gingen zur Abfertigungshalle. Ich konzentrierte mich darauf,

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