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Krieg auf dem Mond

Krieg auf dem Mond

Titel: Krieg auf dem Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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dunkler, mit grauen steifen Haaren, die das zähnestarrende Schädelgesicht einrahmten. Eine dritte und eine vierte drängten durch die Tür, beide schwer und kräftig. Zwischen den gespannten Schultern und den schmalen Lenden hingen die langen Körper durch. Der Anführer hob den Kopf, wie um Witterung aufzunehmen.
    »Felix!« ächzte ich und zeigte hin.
    Er drehte lässig den Oberkörper, ließ seinen Blick einen Moment an den unheimlichen Gestalten haften und schaute mich mit leichtem Lächeln an.
    »Sehr attraktiv«, sagte er. »Es scheint dir wirklich viel besserzugehen, daß ein hübsches Gesicht dich so in Erregung bringen kann …«
    »Mein Gott, Felix! Kannst du sie nicht sehen?«
    Er sah mich stirnrunzelnd an. »Schrei nicht so, John. Ja, ich habe sie gesehen.« Ich merkte, daß Leute an den benachbarten Tischen aufmerksam wurden, sich nach mir umdrehten und unwillige Bemerkungen austauschten. Ich packte Felix' Arm, und sein Gesicht verzerrte sich vor Schmerz.
    »Felix, du mußt mich anhören! Was siehst du da hereinkommen?«
    »Vier junge Frauen«, sagte er gequält. »Sehr lustig, sehr hübsch. Wenn ich Zeit hätte…« Er erbleichte. »John, du brichst mir den Arm …«
    Ich ließ ihn los. »Es sind Fremde, Felix! Die Höllenhunde, die ich in der Schlucht sah! Sieh noch mal hin! Versuch sie zu sehen!«
    Der vorderste Dämon hatte sich jetzt uns zugewandt; das weiße Gesicht starrte mich an, während es näherkam, stetig, gnadenlos, unbemerkt von den dinierenden, lachenden und redenden Gästen.
    Felix fuhr herum, stierte. »Sie kommen auf uns zu«, sagte er mit einer Stimme, die vor Anstrengung dünn und tonlos war. »Die erste junge Dame trägt ein gelbes Kleid…«
    »Es ist ein Ding wie ein schwanzloser Hund; ein Schädelgesicht, steifes schwarzes Haar. Erinnerst du dich an das Ohr?«
    Felix spannte sich; ein unsicherer Ausdruck trat in seine Züge. Er wandte sich mir zu.
    »Ich…«, fing er an, dann wurde sein Gesicht schlaff, und sein Kopf schaukelte mit halbgeschlossenen Augen hin und her. Die Musik brach ab. Plötzlich war es ganz still.
    Die erste der monströsen Kreaturen beschleunigte ihre Gangart. Sie lief mit erhobenem Kopf und kam direkt auf mich zu. Ich beugte mich zu Felix, rief seinen Namen. Er murmelte etwas, sackte gegen die Stuhllehne und stierte geistesabwesend an mir vorbei.
    »Felix, um Gottes willen, die Pistole!« Ich sprang auf, und mein Knie traf den Tisch, der krachend umstürzte. Felix kippte mit seinem Stuhl hintenüber, schlug hart auf den Boden. Ein flüchtiger Blick zeigte mir, daß niemand sich vom Platz gerührt hatte; die Gäste saßen schlaff an ihren Tischen, mit Gesichtern, in denen nur Stumpfheit und Leere waren. Das vorderste der höllischen Wesen legte die letzten Meter im Galopp zurück. Ich sah die glühenden roten Augen, die seitlich aus dem klaffenden Maul hängende schwarze Zunge, dann sprang es mich an …
    Ich schrie und holte zu einem wilden Schwinger aus, der das Ungeheuer voll gegen den Halsansatz traf und es auf den Nachbartisch schleuderte, wo es in einer Explosion von Tafelsilber, Gläsern und gefüllten Tellern landete, um dahinter in schneeweißes Leinen verstrickt auf den Boden zu kollern. Dann war die zweite Bestie über mir. Ich sah die nadelscharfen Zähne, den schwarzen Rachen und warf mich zur Seite. Meine Hand faßte einen dicken Unterarm, und ich spürte, wie das Fleisch unter meinem Griff nachgab. Die Bestie überschlug sich hinter mir, quietschte dünn und kam wiederherum, jetzt auf den hinteren Händen stehend und über zwei Meter groß.
    Ich schlug wie wild darauf ein. Die Bestie fiel zappelnd und um sich schlagend an mir vorbei. Die beiden letzten Angreifer trennten sich, griffen mich von zwei Seiten an. Ich rannte auf den von links kommenden los und fühlte den Anprall seines Gewichts wie eine Federmatratze. Zähne schnappten und verbissen sich an meinem Arm. Ich taumelte, fing mich wieder und schlug wie ein Berserker auf die borstige Flanke ein. Es war, wie wenn ich einen Sattel bearbeitete. Dann schlug ich nach dem Kopf, schlug ein Auge aus …
    Und immer noch hielt das Ding an mir fest, riß und zerrte mit seinen bleichen Händen an mir. Ich griff mit meiner freien Hand nach seiner Kehle und wirbelte es herum, um seinen Körper zwischen mich und die letzte der vier Kreaturen zu bringen, als sie mich ansprang. Der Aufprall warf mich einen Schritt zurück. Der Angreifer fiel und sprang wieder auf, lief wie eine Katze um einen

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