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Krieg auf dem Mond

Krieg auf dem Mond

Titel: Krieg auf dem Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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umgestürzten Tisch, um mich von der Seite zu fassen.
    In diesem Augenblick fing zu meinem Entsetzen die Musik von neuem an zu spielen. Ich hörte ein helles, musikalisches Lachen, den ungeduldigen Ruf nach einem Ober. Hinter dem zerschlagenen, in meinen Arm verbissenen Kopf mit dem einen haßerfüllten Auge, gewahrte ich flüchtig die lächelnden Gesichter der Speisenden, geschäftige Gabeln, ein erhobenes Weinglas…
    »Helft mir, um Gottes willen!« brüllte ich. Niemand blickte auch nur in meine Richtung. Ich riß an den Kiefern, die meinen Arm wie Schraubzwingen umklammerten. Knochen brachen, und der lange Körper fiel schlaff zurück. Ich wandte mich dem letzten Ungeheuer zu. Flackernde rote Augen in einer schmutzigweißen Maske starrten mich über einen Tisch hinweg an, wo ein dicklicher Mann mit rotgeäderter Nase gedankenvoll an seinem Weinglas schnüffelte. Zu meinen Füßen lag Felix halb begraben unter dem Körper eines toten Dämons.
    Nun griff das letzte der vier Ungeheuer an. Hinter ihm machte ich neue Bewegung aus; die Flügel der Glastür schlugen zurück, und zwei weitere Bestien kamen im Galopp herein, dann eine dritte …
    Das Ding vor mir kauerte sich mit bleckenden Zähnen zusammen, unschlüssig, wie es schien. Es hatte aus dem Schicksal seiner Vorgänger gelernt. Ich wich einen Schritt zurück, blickte wild umher, suchte einen Fluchtweg …
    »Jetzt!« schien eine lautlose Stimme in mir zu rufen. »Jetzt!«
    Ich wandte meinen Blick von dem Totenschädel ab, richtete meine Augen auf Felix' Gesicht.
    »Assurbanipal!« rief ich.
    Felix' Augen öffneten sich.
    »Das Postamt Franklin Street in Coffeyville, Kansas«, sagte er mit leblos monotoner Stimme. »Postfach 1742. Kode …«
    Hornige Finger kratzten den Boden, und der Dämon sprang mit unheimlicher Schnelligkeit, landete auf Felix' Brust, und dann sah ich die aufgerissene knöcherne Schnauze zustoßen, warf mich auf den widerwärtigen Körper, und wir rollten, krachten gegen einen zusammenbrechenden Tisch. Ich stieß den Dämon weg und krabbelte auf die Füße, um die drei nächsten Angreifer mit ungelenken Sätzen herangaloppieren zu sehen. Ein weiteres Rudel drängte durch die Tür. Ich warf einen Blick auf Felix, sah seine blutige Brust, seine gebrochenen Augen – und rannte.
    Hohe Glaswände begrenzten eine Längsseite des Raumes. Tische und Stühle flogen rechts und links aus meiner Bahn, als ich mir einen Weg durch das Restaurant bahnte. Drei Meter vor den riesigen Scheiben kreuzte ich die Arme vor dem Gesicht, senkte den Kopf und setzte in vollem Lauf zum Hechtsprung an…
    Klirrend und berstend zersplitterte das Glas; ich fühlte einen kurzen Schmerz, dann Kühle und frischen Luftzug. Im nächsten Augenblick prallte ich auf die Betonterrasse, kam auf die Füße und rannte über den gleißend hellen Parkplatz, um jenseits in die rettende Nacht zu entkommen.
    Hinter mir regnete es Glasscherben. Ich hörte das dumpfe Aufschlagen schwerer Körper, die durch die Öffnung und auf die Terrasse sprangen, das Scharren von Füßen. Ich sprintete über eine Rasenfläche, brach durch Büsche wie durch Spinnweben und erreichte das freie Land. Die steinige Wüste erstreckte sich im hellen Mondlicht bis zu den zwei Kilometer entfernten Felsklippen der Küste.
    Ich hörte das Galoppieren meiner dämonischen Verfolger. In mir war das Bild meines Kameraden, den ich zurückgelassen hatte – tot, untergegangen in einer Sturmflut des Schreckens.
     
7.
     
    Ich kauerte in einer ausgewaschenen Höhlung am Fuß einer zehn Meter hohen, bröckeligen Steilwand aus sandigem Lehm, sog die kalte, feuchte Luft in tiefen Atemzügen ein und hörte das Klatschen der Wellen fast zu meinen Füßen. Weit draußen auf dem Meer blinkten vereinzelte Lichter – Schiffe, die auf der Reede vor Tamboula ankerten.
    Ich zog meine Jacke aus, schälte mich aus dem vom Blut steifen Hemd. Im Mondlicht untersuchte ich die Bißwunden an meinem linken Unterarm. Feine, schimmernde Metallfasern zeigten sich in den Verletzungen; die Fangzähne des Ungeheuers mußten hart wie Diamanten gewesen sein.
    Ich fröstelte im kalten Nachrwind. Felix hatte nicht daran gedacht, im Zuge meines Umbaus einen Kälteschutz zu installieren. Ich riß einen Ärmel von meinem Hemd und verband meinen Arm. Mein Gesicht und die Schultern hatten vom Glas Schnittwunden davongetragen; sie waren nicht tief und auch nicht sonderlich schmerzhaft, aber sie bluteten stark. Ich stand auf und watete knietief ins Meer,

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