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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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der Ihr sprecht,
ist meine Gemahlin . Ich bin sicher, Ihr befindet Euch im Irrtum, Sire.«
    Langford, der bei Owens Anblick bleich geworden war, schob sich zwischen den Soldaten und Lhord Rivendell. »Wie schön, Euch wiederzusehen, Kapteyn Radband.«
    Owen spießte ihn mit einem Blick auf. »Falls Ihr nicht plant, den Platz Lhord Rivendells in einem Ehrenhandel einzunehmen, Koronel, schlage ich vor, Ihr macht Platz.«
    Graf von Metternin zog einen seiner Handschuhe aus und reichte ihn Owen. »Falls Ihr einen Sekundanten benötigt, Kapteyn, wäre es mir ein Vergnügen, diese Funktion zu übernehmen. «
    Owen streckte die Hand nach dem Handschuh aus.
    Rivendells Grinsen verblasste. »Könnte sein, dass ich mich irrte, Sire. Könnte durchaus sein. Die Seereise, ihr versteht, belastet die Sinne. So ist es doch, Langford, nicht wahr? Nicht wahr?«
    »Ja, mein Lhord.« Langford nickte enthusiastisch. »War Todeskamms Hure nicht eine Gräfin aus Alandalus? Dunkles Haar, blaue Augen, feuriges Temperament? Eine große Frau.«
    »Ich muss sagen, ich glaube wirklich, das war sie, Sire.« Rivendell verbeugte sich in Owens Richtung. »Ich bitte Euch um Vergebung, Sire, tief und aufrichtig.«
    Owen ließ die Hand sinken. »Angenommen. Die Entbehrungen der Reise, ich verstehe.«
    Als Rivendell sich wieder aufrichtete, hatte sich seine Laune grundlegend geändert, und Owen lief es eiskalt den Rücken hinunter. Er war dem jüngeren Rivendell nie zuvor begegnet, aber er hatte schon von ihm gehört. Rivendell führte gerne aus der Etappe, hasste es, in Reserve gehalten zu werden, befolgte Befehle nur, wenn es ihm gefiel, und ließ sich von seinem Vater
schuldlos erklären, wenn er wieder einmal ein Desaster verursacht hatte. Er trieb Samstag Unzucht, besuchte sonntags die Messe und verbrachte den Rest der Woche damit, Intrigen zu schmieden.
    Rivendell ging um das Modell herum und zwang Prinz Vladimir und den Grafen, ihm Platz zu machen. Owen stellte sich an die Nordostecke der Festung und rührte sich nicht, als er näher kam. Der neue Militärgouverneur wurde langsamer, dann hob er die Hand und klopfte sich mit einem Finger auf die Zähne.
    »Ein formidables kleines Stück Nirgendwo, nicht wahr?« Rivendell deutete mit einer Kopfbewegung auf die kleine Festung am Südwestufer des Flusses. »Erst einmal, erst einmal, sage ich, nehmen wir das dort ein. Die Mauern bieten uns Deckung, unser Hauptquartier können wir in dem Bauernhof dort aufschlagen … Stimmt etwas nicht, Kapteyn?«
    »Genau dort will du Malphias, dass Ihr angreift. Das ganze Areal lässt sich überfluten. Er wird der Festung eine Garnison aus Pasmortes geben. Euer Hauptquartier läge in Mörserreichweite der kleinen Festung.«
    »Und das wisst Ihr woher, Kapteyn?«
    »Ich habe die Situation studiert, während ich du Malphias’ Gefangener war.«
    Rivendell nickte. »Koronel Langford hat es erwähnt. Eine heldenhafte Flucht und all das, nachdem er Euch gestattet hatte, die Festung nach Belieben zu erkunden.«
    »Ich war nicht als sein Gast dort.« Owen schob das Kinn vor. »Er hat mich gefoltert.«
    »Das hat er gewiss, Kapteyn. Das hat er gewiss. Und dann ließ er Euch entkommen, damit Ihr uns eine Lügengeschichte erzählt. Er hat Euch keine Ketten angelegt, er gab Euch einen
Begleiter, der Euch beistand und bei der Flucht geholfen hat – obwohl ich Langfords Annahme teile, dass weder der Begleiter noch die Flucht wirklich existiert haben.«
    »Ich bin nicht geflohen, Sire.«
    »Nein, natürlich nicht. Ihr wurdet von ryngischen Händlern in Port Maßvoll abgeliefert. Betäubt, vermute ich. Ihr glaubt , Ihr wäret geflohen. Da niemand Eure Geschichte bestätigen kann, muss ich annehmen, dass sie nicht stimmt.«
    Owens Miene verdüsterte sich. »Ihr stellt meine Ehre in Frage, Sire.«
    »Ach, Kapteyn Radband, es besteht kein Anlass für Euch, so empfindlich zu sein. Es ist nicht Eure Schuld, dass ihr dem Feind unter der Folter alles verraten habt. Ich verstehe Euer Entsetzen, und dass es die Scham über diese Schande ist, die Euch dazu bringt, über Eure Erfahrung die Unwahrheit zu sagen, doch solltet Ihr Euch diese Frage stellen: Wäret Ihr an meiner Statt, würdet Ihr eine derart haarsträubende Erzählung ohne Bestätigung glauben?«
    Prinz Vladimir trat einen Schritt näher. »Ich habe Euch angeboten, Zeugen beizubringen, Johnny.«
    Rivendell wedelte den Vorschlag beiseite. »Einen Kolonisten und seinen treuen Begleiter. Angemessenes Futter für hysterische

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