Krieg der Drachen - Roman
Todeskamm.«
»Voll ausgebildete Waldläufer, Robert? Das Beste, was Mystria aufzubieten hat?«
»Ja.«
»Und Ihr werdet Sie anführen?«
Forst lächelte. »Einen Daumen habe ich noch, also werde ich sie befehligen.«
»Sehr gut.«
Rivendell blinzelte. »Ihr könnt nicht ernsthaft planen, Sie die Klippen erklettern zu lassen, Dick. Das sind mystrianische Truppen. Habt Ihr vergessen, welche Lektionen uns der Wald von Artennes gelehrt hat?«
Todeskamm verzog verächtlich den Mund. »Ich werde Euch nur dieses eine Mal auffordern, Johnny, Euch daran zu erinnern, wer von uns beiden an jenem Tag tatsächlich dort war und die mystrianischen Truppen eingesetzt hat.«
»Dann solltet Ihr es besser wissen als jeder andere …«
»Das tue ich, Ihr Esel, ich weiß es besser als Ihr oder Euer Vater.« Todeskamms Stimme senkte sich, und er sprach sehr viel langsamer. Vladimir sah jedes Wort wie einen stählernen Dolch vor sich, der sich in Rivendells Eingeweide bohrte. »Hätte ich meinen Willen, ich würde Major Forsts Männer nehmen und sie losschicken, sich um du Malphias zu kümmern. Eure Männer würde ich irgendwann zum Amboss-See schicken, damit sie die Trümmer der Festung besetzen, und hoffen, dass sie den Weg zurück nicht mehr finden.«
Rivendell zog pikiert die Nase hoch. »Diese Option besitzt Ihr nicht, Sire. Das Parlament übertrug mir den Befehl über diese Expedition. Ihr seid als Beobachter hier.«
»Und als Berater.« Todeskamm wandte sich an den Prinzen. »Was ich Euch raten würde, Hoheit, ist, Major Forsts Schärler zur unabhängigen Einheit zu erklären. Ich habe einen Auftrag von äußerster Wichtigkeit für sie.«
»Ja, mein Lhord?«
Todeskamms Blick wanderte zu Rivendells Adjutant. »Langford,
macht Euch nützlich. Ihr habt da eine Karte von Mystria? Ja, auf diesen Tisch. Bewegung, Mann, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.«
Langford zuckte zusammen, ließ die Bücher sowie zwei der Karten fallen und verlor noch zwei weitere, als er sich bückte, um eine der ersten aufzuheben. Er trug sie an einen Tisch und breitete sie darauf aus.
Todeskamms düstere Miene nahm Langfords Ungeschicklichkeit jeden Anflug von Humor. Vladimir wurde bewusst, dass Todeskamms Ausstrahlung selbst ihn in ihren Bann geschlagen hatte. Er stellte fest, dass er bereitstand, auf Befehl des Herzogs zu springen wie ein Rekrut. Er kannte den Mann nur aus Geschichtsbüchern und kryptischen Hinweisen in Briefen, aber in Fleisch und Blut ließ Ventnor alle Legenden, die ihn umrankten, weit hinter sich. Beschreibungen, die auf dem Papier überzogen gewirkt hatten, konnten es mit der düsteren Energie des realen Mannes nicht einmal annähernd aufnehmen.
Mit Rivendell als Schlusslicht ging die Gruppe an den Tisch, um die Karte zu studieren.
Todeskamm deutete auf die Mündung des Silberflusses. »Kurz bevor wir in See stachen, meldeten unsere Spione auf dem Kontinent, dass zwei ryngische Infanterieregimenter nach Mystria aufgebrochen waren. Ein Regiment ist unterwegs zu dieser Festung des Todes.«
»Du Morte«, korrigierte Rivendell.
Ventnor fixierte ihn mit einem Blick, der einen Amboss geschmolzen hätte. »Wir erwarten, dass du Malphias’ Platingarde wieder zu ihm stößt. Das nach Villerupt endlich wiederaufgebaute Siliziumregiment wird die Ortschaften in Kebeton verstärken. Sie wird ein Bataillon hier, in Fort Cuivre an der Ostküste des Lac Verdeau stationieren, am Oberlauf des Silber.«
Die Miene des Prinzen spannte sich. »Wer dieses Fort kontrolliert, kann den für du Malphias bestimmten Nachschub ebenso aufhalten wie alle Handelswaren auf dem Weg nach Kebeton.«
»So ist es. Cuivre ist der Eckstein zur Vernichtung eines Großteils des tharyngischen Handels.« Todeskamm schaute auf. »Major Forst, können Eure Männer es einnehmen?«
»Ihr verlangt von uns, fast dreihundert Meilen wie die Krähe fliegt zurückzulegen, der größte Teil durch Land der Sieben Stämme. Die Tharyngen werden gewarnt sein, dass wir kommen. Wir haben keine Artillerie und werden einer zahlenmäßig überlegenen Garnison gegenüberstehen.«
Der Herzog nickte. »Jetzt wisst Ihr, warum ich nicht Johnnys Sandkastenfreunde mit ihren Steckenpferden schicke.«
Forst schmunzelte. »Wir können es schaffen. Ich werde mich daranmachen, die nötige Ausrüstung zusammenzustellen.«
»Gut. Ihr rückt vor der Hauptstreitmacht aus, als verstärkte Kundschafter, und biegt erst später zu Eurem wahren Angriffsziel ab. Ich werde Euch vollständige
Weitere Kostenlose Bücher