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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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nicht sicher, ob ich Geschichten über den verirrt durch die Wildnis stolpernden Erlöser als ein gutes Omen sehen kann, Major.«
    »Ungeachtet Eurer Gefühle, Kapteyn Wald, bin ich sicher, für manche der Männer war die Predigt ein Trost.« Forsts Augen verengten sich. »Alle sind ordentlich weggetreten.«
    »Stimmt, Sire, mit ein paar Ausnahmen.«
    Den Regeln gemäß trugen beide Kompanien der Mystrianischen Schärler hundert Schuss Munition pro Mann bei sich. Die Gewehrschützen unter ihnen hatten darüber hinaus zwanzig Schuss der speziellen Pasmorte-Munition des Prinzen erhalten. Alle hatten ihre Flinten in einer Reh- oder Elchlederhülle verstaut. Die meisten der Männer hatten sie mit Glasperlen, Knöpfen, Muscheln oder Stickerei verziert. Zusätzlich führten sie Beile und Messer mit.
    Jeder Mann hatte zwei Tornister. Der Erste bestand aus einer in Bärenfell eingewickelten Decke und hatte einen mittig angebrachten Riemen, der über die Schultern und recht hoch quer über die Brust getragen wurde. Ein paar der Männer hatten private Ausrüstung in die Decke gewickelt, aber nichts allzu Schweres. Ein aufgerolltes und an beiden Enden eingestecktes Stofftuch bildete den zweiten Tornister. Er ähnelte stark einer überdimensionierten Wurst. Im Innern befanden sich Reis, Bohnen, etwas Salz, Würste und Pökelfleisch sowie Essgeschirr und Besteck, etwas Ingwer, Zucker und Tee.
    In einem separaten Beutel waren die Gussformen für die Kugeln, Blei, Reserve-Feuersteine und Werkzeug untergebracht. Da diese Utensilien recht schwer waren, teilten sich vier oder fünf Mann einen Beutel, der alle paar Meilen weitergereicht wurde. Nathaniel hatte einen eigenen Beutel mit Gussformen, aber da sie beide dieselben Kugelformen benutzten, hatte Friedensreich angeboten, ihn zu tragen.
    Nathaniel musste schmunzeln, als er die Truppen marschieren sah. Niemand hätte sie mit norillischen Soldaten verwechseln
können, dafür wirkten sie viel zu zerlumpt. Generell kleideten die Schärler sich alle mehr oder weniger gleich, in Mokassins und Lederbeinlinge, Hosen, Hemden aus Leder oder grobem Leinen, einer kurzen Jacke und einer Mütze. Damit endete die Ähnlichkeit aber auch schon, denn die Farben betonten den Unterschied zwischen ihnen. Caleb und seine Studentenfreunde trugen allesamt purpur-goldene Schärpen um die Taille. Die Männer aus Sommerland hatten ihre roten Kappen. Die Astwerks und Fassdaubes trugen Fuchsfellmützen, während die Südkolonisten den grünen Rock der Feenlee-Miliz übernommen hatten.
    Auch Nathaniel hatte sich nicht verkneifen können, sich ein wenig herauszuputzen. Er hatte seinen weichen schwarzen Filzhut mit einem Geopahrfellband verziert, und Williams Mutter hatte ihm eine Halskette aus Bären- und Geopahrkrallen gemacht. Die Bärenkrallen waren ein Ausdruck seiner Beziehung zu Msitazi, und die Geopahrkrallen feierten seine Kriegernatur. Der bloße Anblick genügte, um einige Männer lächeln und Rufus Astwerks Miene sich blitzartig verdüstern zu lassen.
    Calebs Männer, die von den anderen schnell die Bücherwürmer getauft worden waren, hatten bewusst jeder ein Tagebuch, Bleistifte oder Schreibfedern und mindestens ein Buch eingepackt. Während der Marschpausen wollten sie einander daraus vorlesen, um ihr Studium auch unterwegs fortzusetzen. Friedensreich, der das als Herausforderung sah, hatte es geschafft, eine Bibel aufzutreiben, die er jedem in Fort Cuivre überlebenden Tharyngen vom Anfang bis zum Ende vorzulesen drohte.
    »Schätze, all die Bücher werden ihnen schwer werden, Major. «
    »Ich vermute, damit habt Ihr Recht. Ich habe ihnen vorgeschlagen, sie nacheinander zu lesen, und ein neues Buch erst
anzufangen, wenn das vorherige zu Ende vorgelesen ist. Es würde mich nicht wundern, wenn einige in Hutmacherburg bleiben. «
    »Wir werden mehr als nur Bücher dalassen.« Nathaniel deutete auf einen hageren Mann, dessen Wildlederkleidung an ihm herabhing wie eine Mammuthaut an einer Maus. »War ja nett von Bischof Binsen, uns Meister Buchecker für unsere geistlichen Bedürfnisse mitzugeben, aber der hält das nicht durch.«
    »Es hätte schlimmer kommen können.«
    Nathaniel grinste. Am Ende seiner Predigt hatte Bischof Binsen seine Absicht verkündet, Lhord Rivendell und dessen Armee zu begleiten. Das schien seine Gattin zu überraschen, die in Tränen ausbrach und von Lilith und Madame Frost getröstet werden musste. Madame Frost hatte ebenfalls einen recht weinerlichen Eindruck gemacht, hatte

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