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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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das Lager alarmierten.
    Ein Läufer kam zu Nathaniel und bat ihn, sich bei Major Forst zu melden. Als er eintraf, fand er Benedikt Buchecker bei dem Major. »Melde mich wie befohlen, Sire.«
    »Meister Buchecker hat ein Problem. Ich bin nicht in der Lage, ihm unsere Situation deutlich zu machen.«
    Nathaniel nickte dem Prediger zu. »Ehrwürden.«

    »Bei allem gebotene Respekt, Major Forst, bin ich mir keineswegs sicher, dass Kapteyn Wald eine Hilfe sein wird. Er besucht nie die Messe und ist, nun ja, wie soll ich es ausdrücken? Er frönt notorisch der Unzucht.«
    Nathaniel zog die Schultern zurück und hörte seine Wirbel knacken. »Das klingt wie was Schlimmes, Meister Buchecker.«
    »Das ist es, und das wisst Ihr auch.«
    »Schätze, wenn Ihr mich deswegen in die Hölle verbannen wollt, werden mich mehr als die Hälfte der Männer hier begleiten. «
    Major Forst hob die Hand. »Das hat nichts mit dem Problem zu tun, um das es hier geht. Meister Buchecker, wenn ich Euch bitten darf.«
    »Nun gut, Major.« Buchecker setzte eine extrem strenge Miene auf, die allerdings durch das Gesicht des Waschbären auf seiner Mütze eine lächerliche Note erhielt. »Diese Zwielichtvölker sind nicht getauft. Wir können diese Gottlosen auf keinen Fall in unserer Expedition dulden.«
    »Wärt Ihr so nett, was Vernünftiges zu reden, Meister Buchecker? «
    Buchecker verschränkte die Hände auf dem Rücken. »Die Tharyngen haben unseren Gott zurückgewiesen. Sie sind unsere Feinde. Die Shedashie haben unseren Gott nicht angenommen. In SEINEN Augen ist das gleichbedeutend.«
    »Tja nun, Meister Buchecker, wo ich ja notorisch der Unzucht fröne und nie einen Fuß in die Kirche gesetzt habe, wo Ihr mich hättet sehen können, bin ich da nicht genauso schlimm wie ein Rynge?«
    »Ihr, so sagte man mir, seid getauft. Euer Fuß steht auf dem Weg zur Erlösung. Bei den Männern in unserer Kompanie, die nicht getauft sind, werde ich das morgen früh nachholen, gleich
hier im Fluss. Ich möchte, dass die Shedashie sich ihnen anschließen. «
    »Un’ wenn sie das nich’ tun, sind sie Feinde?«
    Buchecker hob die Augen zum Himmel. »Das ist des Herrn Urteil, nicht das meine.«
    Nathaniel sah, worauf Buchecker hinauswollte, und es behagte ihm gar nicht. »Tja, schätze nicht, dass Ihr Euch wegen all dem hier die Augen ausweinen müsst. Die Altashie kommen aus dem Dorf Sankt Fortunas.«
    Der Prediger blinzelte überrascht. »Tatsächlich?«
    »Ich lüge nicht. Ihr Häuptling Msitazi hat es so genannt, nachdem ihn Missionare besucht haben. Für Eure Angst gibt’s keinen Grund.«
    »Das wusste ich nicht.« Buchecker runzelte die Stirn. »Warum habt Ihr mir das nicht einfach gesagt?«
    »Warum habt Ihr mich einfach einen Unzucht-Treiber genannt? « Nathaniel fixierte den Mann. »Es gibt Leute, die mögen’s gar nicht, abgeurteilt zu werden.«
    Der Prediger senkte den Blick. »Ich verstehe. Ich bitte Euch um Verzeihung, Kapteyn Wald.«
    »Vergeben un’ vergessen. Aber dass Ihr mir nich’ losgeht und den Zwielichtvölkern mit Eurer Taufe in den Ohren liegt. Sie sind’ stark in ihrem Glauben, aber sie reden nicht drüber. Sitzen wahrscheinlich jetzt gerade im Gebetskreis.«
    Buchecker drehte sich um und schaute über den Fluss. »Gott segne sie.«
    »Schätze, das hat er.« Nathaniel nickte. »Wenn Ihr mich jetzt entschuldigt, schätze, ich könnt’ selbst was Rettung gebrauchen, und werd’ sie mir da drüben holen. Sire.«
    Forst hob die Hand. »Wartet, Kapteyn. Das wäre dann alles, Meister Buchecker.«

    Der Prediger zog sich zurück.
    Nathaniel zog eine Augenbraue hoch. »Major?«
    »Es könnte Probleme geben, wenn Buchecker erfährt, dass Ihr ihn belogen habt.«
    »Von wem? Den Shedashie?« Nathaniel schüttelte den Kopf. »Schätze, die haben mehr Erfahrung mit Predikanten, die ihnen die Erlösung bringen wollen, als wir alle zusammen. Denke nicht, dass sie damit ein Problem haben. Und wenn Buchecker eines hat, na, hab gehört, dass der Erlöser höchstpersönlich vierzig Tage und vierzig Nächte durch die Wildnis gewandert ist. Könnte sein, Meister Buchecker wird diese Erfahrung auch machen müssen und damit allen mächtig Gutes tun.«

VIERUNDFÜNFZIGSTES KAPITEL
    31. Mai 1764
Regierungshaus, Port Maßvoll
Mäßigungsbucht, Mystria
     
     
     
    I hr seid sehr früh auf, Sire«, begrüßte Prinz Vladimir Graf von Metternin fröhlich. »Wart Ihr überhaupt zu Bett?«
    »Kaum.« Der Graf neigte den Kopf. Er trug volle Uniform,

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