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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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das malträtierte Gemächt gepresst. Nathaniel packte ihm in die Haare und schlug seinen Kopf gegen die Wand, dann
warf er ihn zurück in den Schankraum, auf einen der Tische. Karten flogen durch die Luft, und bevor die erste den Boden berührte, presste Nathaniel die Mündung seines Gewehrs zwischen das Kinn des Soldaten und seine silberne Halsberge.
    »Wenn einer von euch den Mund aufmacht oder sich bewegt, stirbt er.«
    Loberecht und Friedensreich brachten ihre Männer in die Schänke und verteilten sie. Die Sommerland-Jungs sammelten die Kavalleriekarabiner ein und scheuchten deren Besitzer ans schmale Ende des Raums. Loberecht schaute sich um. »Bajonette aufsetzen?«
    »Schätze, ja.«
    Die Kavalleristen wurden bleich, und mehr als einer machte sich nass. Infanteriebajonette verlängerten sechs Fuß lange Musketen um achtzehn Zoll in einer breiten blattförmigen Spitze zulaufenden Stahls. Jeder einzelne der königlichen Soldaten kannte die entsetzlichen Wunden, die ein Bajonett verursachte. Allesamt hätten sie sich lieber einer Kanonenkugel in den Weg gestellt, als zu erleben, wie der Stahl sich in ihren Eingeweiden drehte.
    »Friedensreich, kommt mit.« Sie gingen hinaus und stiegen über die Freitreppe hoch in den ersten Stock. Dort ignorierten sie die Gästezimmer und nahmen stattdessen Kurs auf den aus den Wohnräumen der Tors dringenden Lärm. Auf dem Weg durch die Tür machten sie reichlich Krach, und jeder, der auch nur halbwegs Herr seiner Sinne war, musste wissen, dass etwas nicht stimmte, aber der Kavalleriekommandeur befand sich in vollem Galopp und war entsprechend abgelenkt.
    Eine Ablenkung, die jäh endete, als Friedensreich ihn am Knöchel packte und aus dem Bett riss.
    Nathaniel zupfte in Richtung der Dame an der Krempe seines
Huts. »Tut mir leid, Euch belästigen zu müssen, Gnäd’ste. Müssen nur mal gerade ein Wort mit dem – Kapteyn, seid Ihr, oder? – wechseln.«
    Der Offizier hatte sich den Hut vom Stuhl mit seinen abgelegten Sachen gegriffen und hielt ihn sich vor die unübersehbare Peinlichkeit. »Kapteyn Perceval Abberwick. Ich sollte Euch warnen, dass Ihre Majestät Briganten nicht duldet. Man wird Euch am nächsten Baum aufknüpfen.«
    »Briganten? Schätze, damit meint Ihr Diebsvolk, ja?«
    »Ihr wisst genau, was ich meine.« Er streckte die Hand nach seiner Hose aus, aber Friedensreich schlug sie weg. »Also wirklich, Kerl, das ist ungeheuerlich.«
    »Schätze eher, ungeheuerlich is’ ein Regiment Sattelfurzer, das hier nach Hutmacherburg kommt und einfach frisst, säuft und klaut, wie es ihm gefällt.«
    Der Norillier schnaufte. »Unser Aufenthalt hier ist absolut rechtmäßig und ordnungsgemäß, Wir sind auf Befehl der Königin hier. Alle guten Bürger Mystrias sind verpflichtet, den Soldaten Ihrer Majestät Freundschaft und Unterstützung zukommen zu lassen. Sobald unser Koronel mit den Pferden und unserer Kasse eintrifft, werden die Bewohner angemessen für die requirierten Vorräte entschädigt.«
    »Da werd’ ich aber mächtig froh sein, das zu sehen, Kapteyn.« Nathaniel grinste. »Und jetzt geht Euch anzieh’n, und dann schafft Eure Männer hier raus, weil nämlich Meister Tor auf ’em Weg zurück in seine Wohnung is’. Das hier wird Major Forsts Hauptquartier.«
    »Jetzt hört mir mal zu. Ein Kolonialmajor hat keinerlei Präzedenz über mich. Ich werde mein Hauptquartier nicht räumen.«
    Nathaniel setzte sich auf eine Ecke des Betts. »Tja, schätze, ich seh’ das so. Ihr habt unten fünfzehn Mann mit zusammen
fünf Karabinern. Schätze mal, es kommt noch mehr über’n Fluss als nur Eure Gäule. Ich hab hundertvierzig von den härtesten Kämpfern und besten Schützen in ganz Mystria, und seit zwei Wochen hat keiner von denen was zum Kehleanfeuchten gekriegt. Die werden mächtig wütend werden, falls Ihr diese Stadt trockengesoffen habt. Und die werden sich nicht drum kümmern, wer zwischen ihnen und der Kneipe steht.«
    Abberwick starrte ihn ungläubig an. »Wollt Ihr damit sagen, Ihr würdet Soldaten der Königlichen Regierung angreifen?«
    »Nein. Ich sag Euch bloß, dass es da draußen Stellen gibt, wo Eure Kinder und Enkel jeden Tag ihres Lebens suchen könnten und kein Härchen von Euch finden würden. Wir würden einfach erklären, dass Euch die Ryngen geholt haben müssen. Und ich möcht’ wetten, sämtliche Mystrianer hier in Hutmacherburg würden das bestätigen. Stimmt’s nicht, Gnäd’ste?«
    Die Frau, die damit beschäftigt war, ihr Kleid

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