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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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dass die Proviantrationen für norillische Soldaten ausgelegt waren, und da die Kolonisten keine Truppen von deren Kaliber waren, benötigten sie auch keine volle Ration. Dasselbe Prinzip wurde auf Schwefel und Blei angewendet, was einen der Mystrianer zu der Frage veranlasste, wie es kam, dass seine Muskete, obwohl deutlich größer als die Karabiner der Kavallerie, anscheinend weniger Hunger hatte.
    Die Mystrianer beschwerten sich jedoch nicht zu lautstark. Die Hutmacherburger erfuhren von der ungerechten Behandlung und öffneten den Landsleuten ihre Vorräte. Man sprach sich unter der Hand ab, verbunden mit einer Garantie Prinz Vladimirs, dass alle Mystrianer für die Vorräte, die sie seinen Truppen überließen, eine Entschädigung erwarten durften. Er schickte sogar mit den Bücherwürmern den schriftlichen Befehl zurück nach Port Maßvoll, zusätzlichen Nachschub für die Einheimischen zu liefern.
    Die Nachschubkähne hatten in der Zwischenzeit die zwölf leichten Kanonen mitsamt Pulver und Munition herangeschafft, von den Pferdegespannen, die notwendig waren, um sie ziehen, fehlte jedoch weiterhin jede Spur. Wieder sorgte der Prinz durch eine Übereinkunft mit den örtlichen Bauern für Ochsengespanne als Ersatz. Angesichts der schmerzhaft trägen Geschwindigkeit, mit der sich die Armee bewegte, war die Langsamkeit der Ochsen kein zusätzliches Problem.
    Während die Soldaten ihre mageren Rationen abholten, inspizierte Lhord Rivendell Tors Taverne und verlangte ein Festessen zur Feier seiner Wiedervereinigung mit der Schweren Reiterei. Zwei Ochsen und ein Dutzend Hühner, ein Fass Whiskey
und eine Tonne Bier, drei Dutzend Laibe Brot und ein Dutzend mit reichlich vor Ausgabe der Rationen aus dem Proviantlager abgezogenen Zucker gesüßte Pasteten wurden dafür aufgetragen. Unmittelbar vor Beginn der Feierlichkeit erhielten auch der Prinz und Graf von Metternin noch eine Einladung.
    Musik, Jubel und Gelächter ertönten bis tief in die Nacht.
    Owen störte es nicht, dass niemand ihn eingeladen hatte. Kurz nach der Ankunft hatte Seth Pflanz ihn gefunden und ihm erzählt, was sich zwei Wochen zuvor beim Eintreffen Nathaniels und der anderen zugetragen hatte. Außerdem hatte er zwei Briefe abfangen können, die aus Port Maßvoll eingetroffen waren. Er reichte sie Owen.
    »Dachte mir, die solltet Ihr gleich kriegen.«
    Owen dankte ihm und betrachtete die beiden Nachrichten. Die erste war in klarer, femininer Handschrift adressiert. Katherine. Er las sie schnell, und ihr vom Papier aufsteigender Duft füllte seine Nase.
    Sie schrieb, dass sie ihn furchtbar vermisste. Sie fühlte sich ganz schrecklich allein, seit sein Onkel abgereist und nur seinen widerwärtigen Lakaien zurückgelassen hatte, damit er sich um sie kümmerte, aber Madame Frost hatte sich als Retterin in der Not erwiesen und sie praktisch adoptiert. Katherine teilte ihm mit, dass ihre Nähkünste sich erheblich verbessert hatten und sie gemeinsam mit Madame Langford in das Bürgerkomitee für die Heimkehr der Truppen ernannt worden war. Die Frauen planten zahlreiche Feierlichkeiten, und sie konnte seine Rückkehr gar nicht erwarten, da sie wundervolle Neuigkeiten hätte.
    Er hatte keine Ahnung, was sie damit meinen konnte, und weitere Einzelheiten versprach sie erst im nächsten Brief. Er warf einen Blick auf das Datum. Es war der 15. Juni, fast einen Monat zuvor.

    Der zweite Brief war ebenfalls in einer weiblichen Handschrift gehalten, die eine entfernte Ähnlichkeit mit der Bethanys hatte. Er öffnete ihn. Hettie Frost hatte ihn am 21. Juni geschrieben.
    Lieber Kapteyn Radband!
     
    Vor zwei Tagen hat sich Eure Gemahlin furchtbar erschreckt. Einer der Zwielichtvölker hat ins Fenster ihres Zimmers gestarrt. Eure Gattin schrie auf und fiel in Ohnmacht, Rahel Wildbau jedoch hörte den Schrei und kam ihr sogleich zu Hilfe. Sie brachte Eure Gattin zu Bett, und wir Frauen von Port Maßvoll kümmern uns um ihr Wohlergehen.
    Ich schreibe Euch, um Euch wissen zu lassen, dass es ihr gutgeht, wenn sie auch ein wenig schwach ist. Sie verspricht, Euch selbst zu schreiben, sobald sie dazu wieder die Kraft findet. Und sie lässt Euch ausrichten, Euch keine Sorgen um sie zu machen. Sie wird dies durchstehen und möchte nicht, dass Ihr Euch auch nur im Geringsten deswegen beunruhigt.
    Wir alle hoffen, es ergeht Euch gut, und freuen uns auf Eure Rückkehr, sobald es der Gütige Gott gestattet.
     
    Mit freundlichem Gruß,
    Madame Archibald Frost
    »Sonst sind

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