Krieg der Drachen - Roman
Hoheit. Sie verstehen unsere Form der Kriegsführung nicht. Doch wir haben es ihnen gezeigt.« Rivendell drehte sich zu seinem Adjutanten um. »Notiert Euch das, Langford. Du Malphias hat mir die mir nach meinen Taten bei Villerupt zustehende Ehre erwiesen. Wir werden ein komplettes Kapitel des Buches solcher Ehre widmen.«
»Ja, Sire.«
»Ein Kanu nähert sich unter weißer Flagge.«
Auf den Ruf des mystrianischen Postens hin schaute alles ans Ufer. Ein Birkenholzkanu glitt über das stille Wasser, in dessen Oberfläche sich der blaue Himmel und die vereinzelten Wolken spiegelten. Ein Soldat in der Uniform des Platinregiments hielt eine weiße Fahne empor, während zwei Zivilisten paddelten. Die Posten liefen bis zu den Knien ins Wasser, um mitzuhelfen, das Boot an Land zu ziehen, aber nur der Soldat stieg aus.
Er marschierte steifbeinig das Ufer herauf und salutierte. »Ich bin Major Lebouf. Habe ich die Ehre, mit Prinz Vladimir zu sprechen?«
»Die habt Ihr.«
Lhord Rivendell ritt heran. »Ich bin der Kommandeur dieser Expedition. Was immer Ihr zu sagen habt, gehört an mich gerichtet. «
Der Major lächelte höflich. »Und Ihr wäret also Lhord Rivendell? «
»Der bin ich.«
»Dann hat mein Meister mir einen besonderen Gruß an Euch aufgetragen. Er lässt ausrichten, dass er sich darauf freut, Euch von Angesicht zu sehen, da er bei der letzten Begegnung nur Euren Rücken zu Gesicht bekam.«
Rivendell wurde bleich, dann schlug er mit der Reitpeitsche zu und erwischte Langford auf der Brust. » Das werdet Ihr nicht aufschreiben! Idiot!«
Langford klappte das Buch zu.
Prinz Vladimir winkte die Posten zurück an ihre Positionen, solange sie das Lachen noch unterdrücken konnten. »Ihr habt eine Nachricht für uns, Major?«
»So ist es. Der Ehrenwerte Laureat Guy du Malphias erbittet zum Diner am heutigen Abend die Ehre Eurer Gesellschaft, unter dem Schutz der Parlamentärsfahne. Falls Ihr Euch zehn Meilen die Straße hinaufbegebt, werdet Ihr einen Pavillon vorfinden. Er bittet Euch, um sieben Uhr dort zu erscheinen, und lässt Euch ausrichten, dass er sich freuen würde, solltet Ihr Lhord Rivendell und die Koronels Langford, Thornbury und Exeter mitbringen. Und er bittet um Verzeihung, dass Graf von Metternin nicht eingeladen ist.«
»Ich verstehe.«
Rivendell zog mit großer Geste den Hut. »Bitte teilt Eurem Meister mit, dass wir seine Einladung annehmen. Wir sind auch gerne bereit, bei dieser Gelegenheit die Bedingungen einer Kapitulation zu besprechen.«
Der Major schmunzelte. »Er hat Eure Antwort vorausgesehen, Sire. Er lässt Euch mitteilen, dass er Euer freundliches Angebot zurückweisen muss, da er noch nicht bereit ist, Eure Kapitulation entgegenzunehmen.«
»Meine Kapitulation? Meine Kapitulation?« Rivendells noch immer fahles Gesicht färbte sich rasant. »Ich sprach nicht von unserer Kapitulation!«
Vladimir hob die Hand. »Bitte teilt dem Laureaten mit, dass wir kommen.«
»Das werde ich. Ich danke Euch.« Der Major verbeugte sich,
dann drehte er sich zu Owen um. »Und Ihr, Sire, dürftet Kapteyn Radband sein?«
»Der bin ich.«
Der ryngische Offizier griff in eine Tasche seines Uniformrocks und zog eine versiegelte Nachricht hervor. »Ich wurde gebeten, Euch dies zu übergeben.«
Owen nahm den Brief an, öffnete ihn aber nicht. »Ihr habt Eure Pflicht erfüllt.«
Der Major kehrte zum Kanu zurück, und Owen stieß es ab. Die Ruderer stabilisierten das Boot, während der Offizier sich setzte, dann machten sie sich daran, es zurück über den See zu bewegen.
Rivendell zeigte mit der Reitpeitsche auf Owen. »Diese Nachricht des Feindes werde ich in meinen Besitz nehmen, Kapteyn Radband.«
Owen ignorierte ihn, erbrach das Siegel und las. Er grunzte. »Nur eine Entschuldigung, dass er mich nicht eingeladen hat. Angesichts der Umstände meiner früheren Abreise betrachtet er mich als undankbaren Gast.«
»Gebt es her.«
Owens Miene verdüsterte sich. »Nennt Ihr mich einen Lügner? «
»Ihr seid jemand, der bekannterweise mit verschlüsselten Botschaften vertraut ist, und dem es unglaubwürdigerweise gelang, mit zwei gebrochenen Beinen nach Port Maßvoll zu entkommen. «
»Ihr haltet mich also für einen Agenten du Malphias’.«
»Ich finde es ebenfalls kurios, dass seine eingeborenen Verbündeten unsere Solddaten töteten, Euch aber ungeschoren ließen. « Rivendell schnitt eine Grimasse. »Langford, das haltet Ihr hoffentlich fest.«
Vladimir seufzte und streckte die Hand
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