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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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aus. Owen gab ihm
die Nachricht. Der Prinz las sie, dann schaute er zu Rivendell hoch. »Lasst mich Euch in Erinnerung rufen, Sire, dass ich der Experte für verschlüsselte Botschaften bin. Diese Nachricht enthält keine und entspricht völlig dem, was Kapteyn Radband erklärt hat. Und falls Ihr nicht die Absicht hegt, mich der Lüge zu bezichtigen oder anzudeuten, ich könnte in den Diensten des Laureaten stehen, schlage ich vor, Ihr kümmert Euch um Eure Garderobe für das bevorstehende Diner.«
     
    Der Prinz musterte sich in dem Handspiegel, den von Metternin ihm vorhielt. »Das wird genügen müssen.«
    Der Kesse schüttelte den Kopf. »Ihr werdet der Geier sein auf einem Fest von Pfauen, Hoheit. Ich habe Westen und Schuhe, die Euch passen.«
    Vladimir lachte. »Ich weiß das Angebot zu schätzen, doch wird die einheimische Kleidung vollauf genügen. Ich repräsentiere, wie Rivendell mich hinlänglich oft zu erinnern beliebt, die Menschen Mystrias, also werde ich mich wie sie kleiden. Ich danke Euch aber für die sauberen Strümpfe.«
    »Lasst mich Euch noch etwas leihen.« Der Graf zog eine kleine Pistole mit zwei senkrecht übereinander angebrachten Läufen hervor. »Nehmt dies. Tötet den Laureaten. Dann ist diese ganze beschwerliche Angelegenheit erledigt.«
    Der Prinz starrte auf die Waffe. »Aber das wäre Mord, und dazu unter der Parlamentärsfahne.«
    »Mein Freund, Ihr seid zu klug, um das ernsthaft zu glauben. Du Malphias wird unter dem Schutz der Parlamentärsfahne Krieg führen. Er wird Rivendell einschüchtern oder ihm falsche Zuversicht einflößen. Bei diesem Diner am heutigen Abend wird sich Sieg oder Niederlage auf diesem Feldzug entscheiden. Ihr könnt ihn mit einem Schuss gewinnen.«

    »Ich kann es nicht.«
    »Selbstverständlich könnt Ihr es. Ihr zielt. Ihr schießt. Es ist einfach.«
    Vladimir senkte den Kopf. »Für Euch. Ihr seid Soldat.«
    »Bei Gottes heiligem Blut, Ihr habt noch niemals einen Menschen getötet?«
    Der Prinz begegnete dem ungläubigen Blick seines Gegenübers. »Ich habe sie sterben sehen, aber ich habe niemals selbst getötet.«
    Von Metternin steckte die Waffe wieder ein. »Wie ich Euch beneide und zugleich bedauere. Den Schuss abzufeuern ist leicht. Aber nicht mit den Konsequenzen zu leben. Doch glaube ich nicht, ich würde Schlaf darüber verlieren, du Malphias getötet zu haben.«
    Vladimir schmunzelte. »Dann hoffe ich, mein Freund, Ihr erhaltet die Gelegenheit dazu.«
     
    Auf dem Ritt zum Diner schwieg der Prinz, aus dem einfachen Grund, weil er seine Begleiter nicht zum Reden ermuntern wollte. Langford und Rivendell führten die kleine Gruppe an. Koronel Harry Thornbury von der Kavallerie und Koronel Anthony Exeter von den Fußtruppen folgten. Der Prinz bildete gemeinsam mit einem weiteren Gast, der sich selbst eingeladen hatte, das Schlusslicht. Es war Bischof Binsen, und er trug die weiße Fahne.
    Vladimir begnügte sich damit, die Landschaft zu betrachten. Wo es der Sonne gelang, durch das dichte grüne Blätterdach zu stechen, leuchteten bunte Wildblumen. An den dunkleren Stellen verdrängten Moose, Flechten und Pilze die Blütenpracht, in prächtigen Gold- und Rottönen, die mit dem Blau und Gelb der Blumen wetteiferten. Vom See her wehte eine leichte Brise,
gerade kräftig genug, die Blumen und Blätter in einem Mosaik aus Farben und Licht tanzen zu lassen.
    Blauhäher schnatterten, und in den Wipfeln zeterten Eichhörnchen. Er sah die Spuren von Bären, die an Stämmen emporgeklettert waren, und von Elchen oder Tannern, die das Geweih an ihnen gerieben hatten. Kaninchen hoppelten fast unsichtbar durchs Gebüsch, und Raben schauten den Reitern auf ihrem Weg zu und kommentierten ihn mit gespenstischem Ruf.
    Zu jeder anderen Zeit würde ich diesen Ausritt genießen. Ein Großteil seines Missvergnügens hing mit seinen Begleitern zusammen. Er hätte es liebend gerne gesehen, hätten sie sich auch umgeschaut, selbst in dem Bewusstsein, dass sie nach taktischen Vorteilen Ausschau hielten, wo er die Schönheit der Natur bewunderte. Doch nicht einmal das taten sie. Genau wie Rivendell saßen sie kerzengerade im Sattel, die Augen geradeaus, den Kopf erhoben, und so steif, als säßen sie für ein Porträt Modell.
    Nicht einmal der Anblick des Pavillons konnte daran etwas ändern. Vladimir hatte ein großes Zelt erwartet, doch du Malphias hatte offensichtlich andere Vorstellungen. Sein Pavillon war aus einem Birkenhain gefertigt. Ein Dutzend Bäume hatte man

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