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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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Angst auf.
    Nathaniel feuerte schnell, zertrümmerte die Trillerpfeife mitsamt dem Gesicht des Offiziers, der sie geblasen hatte. Dann lud er nach, so schnell er konnte, aber er wusste selbst, dass die Zeit nicht reichte. Das Donnern der heranstürmenden Stiefel bestätigte es. Die Kugel fiel ihm aus der Hand, aber er fing sie wieder
auf, bevor sie auf den Boden schlug. Er stieß sie in die Kammer und hebelte diese zu.
    Zu spät!
    Die Ryngen waren so nahe heran, dass er das Weiße ihrer Augen und das Blitzen der Bajonette sah.
    Plötzlich riss ihn jemand nach hinten, und Friedensreich Bein brüllte: »Runter!«
    Friedensreich schwenkte eines der drehbaren Geschütze herum und schlug die Handfläche auf den eiergroßen Feuerstein. Er fletschte weiße Zähne in einer rußgeschwärzten Grimasse. Einen Augenblick später krachte das kleine Geschütz.
    Im Vergleich zu den Kanonen der Korvette stellten die Schwenkgeschütze kaum eine Bedrohung dar. Sie konnten nur eine kleine Kanonenkugel von zwei Pfund Gewicht abfeuern, die von einem Schiffsrumpf harmlos abgeprallt wäre. Aber Menschen sind nicht aus Eichenholz, und diese Schwenkgeschütze waren mit Kartätschenmunition geladen, zwölf Kugeln pro Pfund, zwei Pfund pro Ladung.
    Die Ryngen waren nur noch zehn Schritt vom Kai entfernt, als Friedensreich feuerte.
    Glühende Metallkugeln spritzten in einer Eruption von Schwefel aus dem Lauf. Sie zerfledderten die vorderste Reihe. Stürmende Soldaten verwandelten sich innerhalb eines Augenblicks in kreischende Haufen blutigen Fleisches, zertrümmerter Knochen und glimmender Uniformen. Männer wurden nach hinten geschleudert, auf die Bajonette ihrer Kameraden. Die Kugeln bohrten sich durch die vordersten Soldaten und in die Männer hinter ihnen, zerfetzten Gedärme und rissen Beine am Knie ab. Hohe Schüsse ließen Schädel zu Schrapnell zerplatzen, das in die Leiber anderer Soldaten drang.
    Und immer noch stürmten die Ryngen nach vorn. Manche
rutschten in Blutlachen aus. Andere stolperten über schreiende Kameraden. Teile ihrer Mitsoldaten bedeckten ihre Uniformen, aber immer noch griffen sie an, stießen, aus vollem Leib brüllend, das Bajonett in die Reihen der Schärler.
    Nathaniel feuerte, streckte einen Mann nieder, dann parierte er mit dem Gewehr einen Bajonettstoß. Der vor Wut blinde Rynge stürmte weiter auf ihn ein. Er erwischte Nathaniel mit der Schulter und warf ihn zurück.
    Der Waldläufer schlug mit dem Hinterkopf auf die Steinmauer. Sterne explodierten hinter seinen Augen. Als er zu Boden fiel, flog das Gewehr davon. Der Rynge stand breitbeinig über ihm und hob die Flinte zum Todesstoß.
    Kamiskwas Kriegskeule pfiff durch die Luft. Knochen barsten und Zähne flogen umher. Der Rynge taumelte davon und brach zu einem formlosen Haufen zusammen. Kamiskwa duckte sich aus dem Weg eines Bajonettstoßes und zertrümmerte mit einem Hieb die Schulter des Angreifers. Dann stieß der Altashie ihn zurück gegen einen dritten Soldaten, bevor er ihn mit einem Hieb zu Boden streckte, der ihn einmal um die eigene Achse drehte.
    Nathaniel packte eine Muskete und stieß die anderthalb Fuß lange Klinge durch eine Soldatenbrust. Der Mann, der Caleb zu Boden geschlagen und durch den Oberschenkel gestochen hatte, riss den Mund auf, um etwas zu sagen, aber ein Blutschwall erstickte seine Worte.
    Mit einem kräftigen Zug befreite Nathaniel das Bajonett.
    Er ließ sich neben Caleb auf ein Knie nieder und zog dem toten Ryngen die Schärpe ab. »Bindet das Bein ab, Lieftenant Frost. Ihr werdet mir nicht wegsterben.«
    Calebs Antwort hörte Nathaniel nicht mehr.
    Die Kanonen der Korvette donnerten. Schwere Eisenkugeln
krachten durch das Dach des Hauptquartiers und zertrümmerten den Hauptbalken. Das Dach stürzte ein, aber die Kugeln setzten ihren Weg in die Osthälfte des Forts fort. Vom Zerschmettern der Dachziegel kaum gebremst, flogen sie als Querschläger durch den Innenhof. Männer schrien auf, und ein halbes Dutzend stürzte, als eine Kugel die Streben eines Wehrgangs zerschlug.
    Im Osten krachte eine Musketensalve. Weitere Ryngen stürzten ins Innere des Forts. Nathaniel holte sich sein Gewehr und lief los. Die Bein-Brüder führten ihre Trupps die Wehrgänge entlang. Kamiskwa lief voraus, die Kriegskeule zum Schlag erhoben.
    Als sie das Hauptgebäude erreichten, hatten die ersten der Südkolonienschärler die Außenmauern erreicht. Mit Sturmleitern, die sie aus Baumstämmen gehauen hatten, kletterten sie hoch. Die Tharyngen

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