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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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fielen.
    Die Männer der Dritten Mystrianer strömten feuernd über die Wand. »Nach oben!«, brüllten sie, als könne der Schlachtruf sie unverwundbar machen. Soldaten eroberten die nächstgelegene ryngische Geschützbatterie mit einem Bajonettangriff, dann hebelten sie die einsatzbereite Kanone nach Westen herum. Ein Mystrianer hieb mit der flachen Hand auf den Feuerstein. Gelbrote Flammen schlugen aus der Mündung. Die Kartätschenladung fegte über die nächste Batterie auf der Mauer. Der mystrianische Kanonier schüttelte seine Hand, als hätte jemand mit dem Hammer daraufgeschlagen, aber gleichzeitig feuerte er die anderen Männer an, so schnell sie konnten, nachzuladen.
    Eine andere Mystrianermannschaft hievte eine Kanone ganz herum und zielte auf die Platingarde. Die tharyngischen Soldaten konnten noch eine Salve auf die Mystrianer abgeben, bevor
das Feuer der Kanone sie zerriss. Tote und verwundete Mystrianer lagen über den ganzen Innenhof verstreut. Die Überlebenden stürmten weiter und eroberten das Tor. Sie feuerten in den Haupthof, während sich auf dem Wall immer mehr ihrer Kameraden drängten und das Feuer auf die Platingardisten eröffneten, die die Nordwand verteidigten.
    Magwamp sprang, packte einen Pasmorte und verschlang ihn. Fast machte er den Eindruck, als ob er spielte. Er schob die Schnauze unter eine Leiche, schleuderte sie in die Höhe und schnappte sie aus der Luft. Seine Zunge sammelte Arme und Beine ein, dann verschluckte er sie, mitsamt dazugehörigen Leibern, ob sie sich noch bewegten oder nicht.
    Immer mehr Mystrianer strömten über den Rand, ein dreckiger Fluss aus Leibern. Sie hatten sich nicht reihenweise formiert, sondern bildeten Gruppen aus drei oder vier Mann. Während einer nachlud, suchte ein anderer nach Zielen, und der dritte schoss. Das Feuer ihrer Musketen war nicht sonderlich genau, doch seine schiere Menge, zusammen mit der gelegentlichen Kartätschensalve aus einer der Kanonen, fegte die Zinnen frei.
    Vladimir ließ sich aus dem Sattel gleiten und stolperte, die Arme an den Leib gepresst, zu der eroberten Geschützbatterie. »Seht Ihr den kleinen Hügel dort, in der Mitte der Festung?«
    Die mystrianische Geschützmannschaft starrte ihn kurz an, dann folgte sie seinem Blick. »Ja, Hoheit.«
    »Feuert ein paar Kugeln hinein. So viele Ihr könnt.« Vladimir grinste. »Das ist ein Hornissennest, und wir müssen es ausräuchern. «
     
    Erst bei der zweiten Breitseite war sich Owen sicher, dass er nicht geträumt hatte. Die ryngische Korvette feuerte aus welchem
Grund auch immer auf die eigenen Soldaten. Als Scharfschützen das Feuer eröffneten, nahm die Festung das Schiff unter Beschuss, und der Anblick einer vertrauten Gestalt, die zum Bug rannte, machte ihm die ganze Wahrheit klar.
    »Bei Gott, Hodge, das Schiff ist auf unserer Seite!«
    Hodge, dessen Gesicht von Rußstreifen überzogen war, spuckte eine Kugel in die Mündung der Muskete. »Nicht so laut, Sire. Die hier sind es nämlich nicht.«
    Die hinteren Ränge der Platingarde fielen unter dem Beschuss der Korvette zurück. Soldaten rannten zur Festung. Owen hob eine ryngische Muskete auf und packte Hodge bei der Schulter. »Kommt mit!«
    Sie rannten zwischen den sich zurückziehenden Tharyngen, inmitten entsetzter Soldaten mit verängstigten Augen vor jeder Entdeckung sicher. Ein Rynge überholte Hodge, warf die Muskete weg und streckte die Hände aus, wie in der Bitte, gefesselt zu werden. Hodge stieß ihn mit der Schulter beiseite. Der Mann stürzte, und andere trampelten über ihn hinweg.
    »Seid Ihr sicher, dass das klug ist, Sire?«
    »Bleibt neben mir, Hodge.«
    Owen kam um die Ecke durch das Tor. Ungarakii flohen Hals über Kopf aus dem oberen Festungsbereich. Auf der Linken fegte Geschützfeuer über die Wehrgänge. Eine andere Kanone feuerte aus der Klippenfestung. Die Kugel flog über den Hügel hinweg und schlug durch die im Tor dicht gedrängten Truppen. Schmerzensschreie hallten durch die Festung.
    Durch das Chaos stürmte Owen, Hodge dicht hinter ihm. Eine weitere Kanonenkugel segelte über ihre Köpfe und traf die grasbewachsene Befestigung. Zwei Soldaten stellten sich ihnen in den Weg, aber Owen erschoss den einen, und Hodge spießte den anderen mit dem Bajonett auf. Der letzte ryngische Soldat,
der noch zwischen ihnen und ihrem Ziel stand, sah die Entschlossenheit in seinem Gesicht und ergriff schreiend die Flucht.
    Owen rannte an der Fahnenstange vorbei und geradewegs zu dem kleinen Schuppen,

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