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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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gerade ein Soldat den Ladestock in den Lauf der Kanone. Ein anderer hielt einen kleinen Kanister mit Munition. Wieder drückte Nathaniel auf den Feuerstein.

    Der Lader fiel über das Geschütz, den Ladestock noch tief im Lauf. Das Schwenkgeschütz des Schiffes bellte, und Kartätschenmunition zerfledderte die Mannschaft einer anderen Kanone. Die beiden restlichen Geschütze der Batterie erwiderten das Feuer und töteten drei weitere Männer an Deck der Korvette, deren eigene Kanonen die Schneise der Vernichtung in der tharyngischen Formation noch tiefer rissen.
    Nathaniel schrie begeistert. »Weiter so, Leute! Schneller! Bis sie kein Blut mehr ha’n oder davonrenn’!« Grinsend betätigte er den Ladehebel und suchte schon nach der nächsten Beute.
     
    Auf diese Entfernung und durch den dichten Pulverdampf konnte Prinz Vladimir nicht sicher sein, aber es schien ganz so, als hätte das Schiff irgendwie auf die ryngischen Truppen gefeuert! Bevor er Gelegenheit hatte, genauer hinzuschauen, sprang Magwamp von der Mauer hinunter ins Innere der Festung. Er landete geschmeidig wie eine Katze, die rechte Seite den offenen Toren im Festungsinnern zugekehrt. Er riss das Maul auf und fauchte, trotzig und wütend.
    Vladimir brachte das Schwenkgeschütz herum. Pasmortes und Ungarakii drängten sich in der Öffnung. Der Prinz feuerte, und von Metternin feuerte unmittelbar nach ihm. Der Qualm lichtete sich etwas, als er durch das Tor abzog. Ein Teil der Pasmortes stürmte noch immer auf sie zu, aber viele lagen am Boden und krümmten sich unter dem zauberdämpfenden Einfluss der Eisenkugeln. Auch eine Handvoll Ungarakii krümmte sich auf dem Boden, andere rutschten eine Blutspur hinter sich her ziehend davon, aber ein Pulk von Kriegern griff weiter an.
    Magwamp schlug mit dem Schwanz aus. Die Oberschenkel eines Ungarakii barsten. Der Mann schrie auf, aber das Fauchen des Lindwurms übertönte ihn. Die anderen Ungarakii hielten
an, und als Magwamp nach einem Pasmortekind schnappte und es mit einem Bissen verschlang, ergriffen sie die Flucht.
    Der Prinz lud nach, so schnell er konnte. Sein rechter Arm wurde allmählich bis zum Ellbogen taub, was die Aufgabe erschwerte. Seine dick geschwollene Hand pulsierte. Dunkle Blutergüsse breiteten sich über die Finger und bis hinter das Handgelenk aus. Er lud das Geschütz mit links und rammte die Munition in den Lauf.
    Magwamp wich zurück, als seine beiden Reiter feuerten. Ihre Schüsse krachten in die Pasmortes und wirbelten sie davon, wie Puppen, die ein Kind im Wutanfall umherwarf. Und trotzdem kamen immer mehr. Wären sie zu klarem Denken fähig gewesen, hätten sie nur ein Iota Selbsterhaltungstrieb besessen, sie hätten mit den Shedashie das Weite gesucht.
    Plötzlich kam dem Prinzen der Gedanke, dass sie den Tod womöglich suchten.
    Und dann sah er durch das Tor eine Kompanie Blauröcke den Hang heraufrennen. »Verstärkung, mein Lhord. Für die Gegenseite, befürchte ich.«
    »Dann werden wir halt schneller feuern müssen, Hoheit.«
    Vladimir lehnte sich auf den Hebel des Schwenkgeschützes, um die Waffe hochzuklappen. Er packte die nächste Ladung und stopfte sie in den Lauf. Während er mit dem Ladestock beschäftigt war, verschluckte Magwamp einen weiteren Pasmorte. Der Prinz kippte die kleine Kanone wieder nach unten, beugte sich vor und hakte den rechten Ellbogen um den Zielhebel. Er zog ihn fest an die Rippen und drückte die linke Handfläche auf den Feuerstein.
    Als eine schwarze Woge ihm einen Moment die Sicht raubte und seine linke Hand juckte, wurde ihm klar, dass er soeben einen schweren Fehler begangen hatte. Mit zwei tauben Händen
wurde das Nachladen noch schwieriger. Und jetzt kann ich die Zügel nicht mehr halten …
    Er drehte sich um und sah von Metternin mühsam nachladen, die rechte Hand so dunkel, als trüge er einen Lederhandschuh. »Ich kann nicht mehr, mein Lhord.«
    Der Kesse lachte laut, als die Platinkompanie den Torbogen erreichte. »Es war ein großartiges Unterfangen, Hoheit! Wir werden in die Annalen der Kriegsgeschichte eingehen.« Er senkte die Waffe und feuerte einen Schuss ab, der die tharyngische Linie an der linken Seite verkürzte.
    Magwamp drehte sich den Tharyngen entgegen, das Maul weit aufgerissen, und fauchte. Sein Oberkiefer nahm dem Prinzen die Sicht. »Nein, Magwamp!« Von seinen Schuppen wären die Schüsse der Soldaten wohl harmlos abgeprallt, aber die Kugeln würden ihm Maul und Zunge zerfetzen.
    Musketen donnerten.
    Tharyngen

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