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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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den Rivendell auf die Karte gezeichnet hatte. Er trat die Türe ein. Die Kammer dahinter machte tatsächlich den Eindruck eines Weinkellers, aber die Rückwand war beiseitegeschoben und gab den Gang frei, durch den der Kapteyn fast ein Jahr zuvor an die Oberfläche gehumpelt war.
    »Kommt mit und schließt die Wand. Niemand kommt heraus. «
    »Ja, Sire.« Hodge schob die Wand zu, und die panischen Schreie wurden leiser, im Gegensatz zum tiefen Donnern der Kanonen.
    Owen lief den Gang entlang und gestattete sich einen kurzen Blick in seine alte Zelle. Sauber gefaltete Decken bezeugten, wo die Soldaten gewartet hatten, während Rivendell und die anderen feierten. Owen lief weiter, tiefer in den Berg, an der dunklen Tür vorbei, hinter der er Friedensreich geglaubt hatte. Er wusste nicht, wen du Malphias dort gefoltert hatte, um ihn zu beeinflussen, und konnte nur hoffen, dass es jemand wie Etienne Ilsavont gewesen war.
    Am Ende des Ganges bog er nach links, einen anderen Korridor hinab, auf den Eingang zu einem großen Raum zu, aus dem ein sich bewegender, orangefarbener Lichtschein fiel. Er rückte langsam vor, das Bajonett stoßbereit. In der Türöffnung zögerte er, verwirrt von dem, was er sah.
    Der Raum war in die Tiefe gegraben, und mehrere Stufen führten vom Eingang hinab auf den Boden. Ein großer Tisch beherrschte das Innere. Zahlreiche sich überlappende Karten formten ein buntes Mosaik. Kleine, sich aus eigener Kraft bewegende Bronzescheiben, in deren Mitte an Feuersteine erinnernde
Kiesel eingesetzt waren, hatten sich an einem Punkt versammelt, und drängten einander beiseite. Weiter nach Osten waren einige bereits in der Bewegung erstarrt.
    Über dem Tisch hing eine riesige orangefarbene Glaskugel in einem bronzenen Spiralgitterwerk. Sie ähnelte ebenfalls einem Feuerstein, war aber erkennbar hohl. Sie drehte sich, und in ihrem Innern loderte eine frei schwebende Flamme, die zwar Licht, aber keinerlei Wärme ausstrahlte. Im Gegenteil, sie schien dem Raum die Wärme sogar zu entziehen.
    Und am Rand des orangefarbenen Feuerscheins stand du Malphias. Er hatte die rechte Hand zu der Kugel erhoben, kam aber nicht einmal in ihre Nähe. Trotzdem loderte das Feuer wie in Reaktion auf seine Geste heller.
    Der Laureat lächelte Owen an. »Kapteyn Radband. Gut seht Ihr aus.«
    »Es geht mir sogar sehr gut.«
    Der Laureat schüttelte den Kopf. »Wie schön, das zu hören. Ihr wisst ohne Zweifel, dass Rivendell den Weg hierher ohne Euch niemals gefunden hätte. Ich bin froh, dass Ihr Euch von seinen Launen nicht habt aufhalten lassen und gekommen seid.«
    Owen stieg die Treppe hinab, das Bajonett fest im Griff. »Dank Euch hat er mich unter Arrest gestellt. Er wird mich vor ein Kriegsgericht zerren.«
    Du Malphias lachte. »Wie weltfremd Ihr doch seid. Er wird nichts dergleichen unternehmen. Ihr habt mich gefangen genommen. Damit seid Ihr unangreifbar. Er wird, sollte er dies überleben, hässliche Dinge über Euch schreiben. Aber kaum jemand wird ihm glauben.«
    Owen trat um den Tisch. »Was aber, falls ich nicht plane, Euch gefangen zu nehmen?«

    Der Laureat hob eine Augenbraue. »Mich töten? Das werdet Ihr nicht.« Er griff nach einer der Bronzescheiben am Rand des Tisches und schob sie hinüber zu Owen. »Quarante-neuf.«
    » Was ?«
    »Die Scheiben stehen für Pasmortes. Diese Scheibe gehört zu Quarante-neuf.«
    In Quarante-neufs Kiesel glimmte ein Licht. Andere, diejenigen, die sich nicht bewegten, waren schwarz, wie ausgebrannte Feuersteine.
    »Lebt er oder ist er tot?«
    »Er ist sehr tot, Kapteyn.« Du Malphias’ Grinsen wurde breiter. »Ihr solltet besser fragen, ist er stark oder schwach.«
    »Und?«
    »Stark, zurzeit.«
    Der Laureat zeichnete ein loderndes Symbol in die Luft. Die Flamme in der Glaskugel wurde abrupt heller, dann wurde das Glas schwarz und neigte sich einwärts. Wie Kerzenwachs tropfte es auf die Karten, die unter der Berührung verkohlten. Und die Kiesel der Kupferscheiben zerschmolzen ebenfalls.
    Bis auf den Quarante-neufs.
    Owen schaute auf. »Sein Stein glüht. Was bedeutet das?«
    »Ich wünschte, ich wüsste es.« Du Malphias’ Augen verengten sich. »Ich fürchte, ich werde keine Gelegenheit haben, es zu erforschen, denn nun bin ich Euer Gefangener. Ihr werdet mich behandeln wie ich Euch?«
    Owen schüttelte den Kopf. »Nicht, dass Ihr etwas Besseres verdient hättet.«
    »Nicht, dass Ihr mir etwas Schlimmeres antun könntet.« Der Tharynge wedelte wegwerfend mit der linken

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