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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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1763
Port Maßvoll
Mäßigungsbucht, Mystria
     
     
     
    O wen kam auf dem Boden zu sich, den Mund voller Staub, nur eine knappe Sekunde, bevor ein Stiefeltritt ihn in Magenhöhe traf und durch die Luft schleuderte. Die Reste des prinzlichen Diners bahnten sich den Weg ins Freie und ersetzten den trockenen Staub mit der beißenden Nässe von Erbrochenem. Er landete auf der Seite und zog die Beine an, um seinen Magen zu schützen.
    »Hältst dich für schlau, was?« Die von einer tiefen Männerstimme gestellte Frage löste bei den Begleitern des Fragenstellers Gelächter aus. »Hältst dich für was Besseres, wie?«
    Owen hustete und spuckte aus. Sein Magen schmerzte, und die Umgebung verschwamm vor seinen Augen. Er konnte Umrisse ausmachen – mindestens ein halbes Dutzend, aber es konnten durchaus auch mehr sein. Der ihm am nächsten stehende Kerl, derjenige, der mit ihm geredet hatte, füllte den größten Teil seines Gesichtsfeldes aus, und das lag nicht nur an seiner Nähe, sondern auch an seiner Größe.
    »Guckt ihn euch an, Jungs, liegt da wie ’n kleines Kind. Ein kleiner norillischer Hund, der auf den Tod wartet.«
    Wieder klang Gelächter auf, bis eine andere Stimme sich einmischte.
    »Na, Rufus Ast, scheint mir nicht, dass du hier deine Zeit vernünftig verbringst.«
    »Halt dich da raus, Wald.« Der Hüne deutete mit dem Finger
auf Owen. »Du kennst seine Sorte doch selber. Ein Rotrock. Hält sich für besser als drei von uns.«
    Vom Eingang der Gasse erklang leises Lachen. »Warst noch nie gut, wenn es ums Rechnen ging, Rufus, aber selbst du kannst sehen, dass hier ’n Funken mehr als drei von euch sind.«
    »Willst du die Chancen ausgleichen?«
    »Wenn ich mitmache, ist es nicht ausgeglichen. Liefe wohl darauf hinaus, dass ich dir nochmal eins überbrate.«
    Owen schüttelte den Kopf, um klarer zu werden, dann zog er Hände und Knie unter den Körper. »Drei zu eins? Ich hab schon Schlimmeres überstanden.«
    Wald am Eingang der Gasse war wenig mehr als eine große, schlanke Silhouette mit einem Gewehr in den verschränkten Armen. »Scheint, als hätte der Hieb auf den Kopf Euch das Hirn vernebelt, Kapteyn Radband.«
    »Der hat doch gar kein Hirn«, spottete einer der anderen.
    Owen kam auf die Beine und schwankte nach links. Er gestattete einem der Männer, ihn aufzufangen und wieder aufzurichten. Owen drehte sich, versenkte die Faust im Bauch des Mannes und rammte ihm danach das Knie ans Kinn. Sein Gegner brach zusammen. Owen wirbelte herum, presste den Rücken an die Hauswand und schlug den rechten Ellbogen ins Gesicht des Kerls auf der anderen Seite. Der Kopf des Kolonisten knallte gegen die Wand, und er fiel nach vorn, über seinen stöhnenden Kumpanen.
    In der dunklen Gasse war keine Gelegenheit für Kunststücke, aber das störte Owen nicht. Er war schon früher immer mal wieder von Schlägerbanden überrumpelt worden. Schon sehr früh hatte er dabei eine Grundregel gelernt, die er seither streng befolgte: Richte so viel Schaden wie möglich an, ganz egal wie und solange du kannst.

    Der Mann links von ihm zögerte, aber der rechts stürmte auf ihn los. Er senkte den Kopf und versuchte, Owen umzurennen. Der Offizier versetzte ihm einen harten Fausthieb an die linke Schläfe, worauf sein Gegner in die Knie ging. Dann versetzte er ihm einen Tritt gegen die Brust. Der Schläger flog nach hinten und gegen Rufus’ Beine.
    Ohne abzuwarten, bis der Kerl links von ihm sich wieder bewegte, griff Owen an und versetzte ihm einen schweren Haken. Zahnsplitter flogen durch die Nacht. Owen packte ihn an der Jacke und schleuderte ihn auf den zu Boden gestolperten Rufus Astwerk.
    Der nächste Bursche hob die Fäuste und schob die Füße auseinander. Er war etwas kleiner als Owen, mit einem selbstsicheren Funkeln in den Augen. Wie ein Stier schoss er vorwärts, täuschte eine Linke gegen Owens Kopf an. Als der die Hände zur Deckung hochriss, trieb er ihm die Rechte in die Magengrube.
    Schmerz explodierte in Owens Leib, aber davon ließ er sich nicht aufhalten. Er schlug den Kopf vor und rammte die Stirn ins Gesicht seines Gegners. Knochen krachten, Blut spritzte. Der Mann wankte zurück, die Hände an der gebrochene Nase. Owen trat zu und traf ihn hart zwischen die Beine. Der Tritt riss den Kerl in die Luft, und als er wieder aufkam, blieb er gekrümmt im Staub liegen.
    Rufus brüllte, und Owen wirbelte herum. Der Hüne hat sich befreit und stand wieder auf. Er war einen Kopf größer als Owen und breit

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