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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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genug, um die Gasse völlig zu blockieren. Er ballte kürbisgroße Fäuste.
    »Hättest besser in Norisle bleiben sollen.«
    Owen schluckte schwer und nahm sich zusammen. Er hatte eine einzige Chance. Ein schneller Tritt in die Kniekehle, der
Rufus stoppte und ihm selber Zeit genug verschaffte, etwas zu finden, das er dem Riesen über den Schädel ziehen konnte.
    Plötzlich ruckte Rufus’ Kopf vor, begleitet vom Knall eines als Keule benutzten Musketenschafts. Der Riese stolperte und drehte sich halb um. »Was soll ’n das, Wald?«
    »Du bist das Pulver fürs Nachladen nicht wert.« Wald schlug noch einmal zu und erwischte ihn an der Stirn.
    Rufus Ast brach zusammen.
    Wald senkte die Waffe. »Der letzte von ihnen ist weggerannt. Wenn er zurückkommt, wird er seine Kumpane mitbringen. Würde sagen, wir ziehen uns zurück.«
    »Einverstanden.« Owen richtete sich auf und betastete seinen Kopf in Höhe des rechten Ohrs. Seine Finger griffen ins Nasse. Er stieg über Rufus und folgte dem Mystrianer aus der Gasse. »Ihr hättet Euch nicht einzumischen brauchen.«
    »Ihr wärt wohl mit Rufus fertiggeworden, aber er hätte Euch vorher gehörig zusammengeschlagen. Der Prinz hat mich angeheuert, Euch zu führen. Dazu müsst Ihr Euch noch bewegen können.«
    Owen hielt an einer öffentlichen Pumpe an und hielt den Kopf unter das nach ein paar kräftigen Zügen herausströmende Wasser. Der Kälteschock ließ ihn etwas klarer werden, aber das ermöglichte es ihm auch, die Schmerzen bewusst wahrzunehmen, die seinen Leib durchzuckten. Wieder wurde ihm übel, aber er unterdrückte den plötzlichen Brechreiz.
    Nathaniel Wald kam um ihn herum und betrachtete sein Ohr. »Übler Schnitt. Muss Euch wer das halbe Ohr wieder annähen. Gut, dass Madame Frost sich mit Nadel und Faden auskennt.«
    Owen richtete sich auf und strich sich das klatschnasse Haar aus dem Gesicht. »Sie werden sich noch einmal überlegen, ob es so klug war, mir ihre Gastfreundschaft anzubieten.«

    »Wird sie nicht überraschen.« Nathaniel zuckte die Schultern. »Schätze, Caleb hat sie schon vorbereitet, nachdem er mir Bescheid gegeben hat.«
    Owen drehte sich um. »Er war nicht …«
    »Er hat es nicht so mit den Astens.«
    Die beiden Männer wanderten durch die düsteren Straßen bergauf, in Richtung des Hauses Frost. »Mir scheint, zwischen Euch und Rufus besteht auch keine Freundschaft.«
    »Kann man so sagen.«
    »Ihr habt erwähnt, dass Ihr ihn schon einmal angeschossen habt?«
    Nathaniel nickte. »Hatte es nötig. Wollte ihm eigentlich eine Kugel in den Kopf jagen, aber der steckte so tief in seinem Arsch, dass ich bloß sein Sitzfleisch getroffen habe.«
    Owen konnte nicht sagen, ob Nathaniel das als Scherz meinte oder nicht. Aber er hatte das Gefühl, dass Wald ihn taxierte, und dass er genau das auch schon bei der Schlägerei in der Gasse getan hatte. »Dann sagt mir, Meister Wald, hättet Ihr sie auch aufgehalten, wenn es nicht Teil Eures Auftrags gewesen wäre?«
    Nathaniel Wald blieb mitten auf der Straße stehen und rieb sich das kantige Kinn. »Schätze schon. Rufus den Spaß zu verderben, macht höllischen Spaß.«
    »Habt Ihr keine Angst vor Vergeltung?«
    »Nein.« Nathaniel setzte sich wieder in Bewegung. »Schätze, ihm macht ’s viel weniger Spaß, Zielscheibe zu sein, als mir, auf ihn zu schießen.«
    Owen presste sein Taschentuch an die blutende Schläfe. »Habt Ihr keine Angst, dass er zuerst auf Euch schießt?«
    »Wenn der nah genug für so ’nen Schuss kommt, hab ich’s nicht besser verdient.«

    Sie erreichten das Haus der Frosts. Owen öffnete das Tor und wartete auf Wald.
    Der schüttelte den Kopf. »Wird schon für genug Unruhe sorgen, wenn sie Euch sehen. Ruht Euch einen Tag aus, dann treffen wir uns am Vorratslager.«
    Owen nickte. »Ich habe schon Ausrüstung bestellt.«
    »Hab ich gehört. Wir werden ’s dann korrigieren.« Nathaniel salutierte kurz und lässig, dann verschwand er in den Schatten.
    Die Haustür öffnete sich. Caleb hielt eine Laterne hoch, und Bethany kam mit gerafften Röcken aus dem Haus gelaufen. Obwohl das Licht nur einen Teil ihres Gesichtes sichtbar machte, sorgten ihre weit aufgerissenen Augen und der sich entsetzt öffnende Mund dafür, dass sein Kopf noch schlimmer schmerzte.
    »Caleb, schnell, hilf mir.« Bethany duckte sich unter Owens linken Arm und fasste ihn um die Taille. »Er blutet.«
    »Das sehe ich.« Caleb stützte ihn an der anderen Seite, und zu dritt betraten ohne größere Umstände

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