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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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Journalbände, mindestens dreihundert Seiten der Band, von Eurem besten Papier. Ledereinbände und Ölzeug, um sie einzuschlagen. Des Weiteren wird er einen Tintenstab benötigen und ein halbes Dutzend Federkiele, so Ihr sie habt.«
    Der Mann legte die Bücher mit einem Lächeln auf einem kleinen Klappschreibtisch in der Ecke ab. »Ich kann die Bände anfertigen und Euch heute Abend liefern lassen, Fräulein Frost.«
    Owen nickte. »Das geht in Ordnung.«
    »Was die Federkiele betrifft, nun, da habe ich hier etwas, das Euch besser liegen könnte, Kapteyn.« Brand holte ein schmales Holzkästchen aus dem Schreibtisch und zog den Deckel auf.
    Auf einem roten Samtbett lagen zwei gedrechselte Holzzylinder und drei silberne Keile. Der Buchhändler nahm einen der Keile heraus und reichte ihn Owen. Das Metall war unglaublich dünn getrieben und gekrümmt. Es lief zu einer Spitze zu und war auf der halben Länge gespalten.
    »Ein Silberschmied am Ort stellt sie her. Es sind Schreibfedern. Sie werden in diese Halter gesteckt. Halten länger als ein Federkiel und müssen nicht angespitzt werden.«

    »Sie sind unglaublich fein gearbeitet.« Owen hob die Feder, so dass Bethany sie ebenfalls sehen konnte, und drehte sie langsam zwischen den Fingern. »Wisst Ihr, wie er das schafft?«
    Brand zuckte die Schultern. »Da ich keinen Fluch trage, weiß ich es nicht genau, doch er benutzt einen Feuerstein dafür. Er trägt ihn am Ende eines Daumens, in einen Handschuh eingelassen, damit er das Metall bearbeiten kann, während er es treibt.«
    Deshalb ist die Feder aus Silber. Eisen und Stahl behinderten das Wirken von Zaubern. Nur die stärksten Nutzer konnten Magie auf sie anwenden. Es gab viele Geschichten über Helden, die in der Lage waren, ein Schwert zu verzaubern, aber tatsächlich hatte Owen das noch nie gesehen.
    Der Buchhändler zog den Kopf ein. »Sollte keine Beleidigung sein, Sire.«
    »Ich habe es nicht so aufgefasst.« Owen nickte ernst. »Wir Soldaten tragen es mit Stolz. Auch wenn uns die Hölle erwartet, unsere Aufgabe ist es, den Feind vor uns dorthin zu schicken.«
    »Und wir sind Euch ehrlich dankbar dafür, Kapteyn.« Brand lächelte. »Nehmt Ihr sie?«
    »Allerdings.« Owen reichte ihm die Schreibfeder zurück. »Bitte macht mir die Rechung.«
    »Mit Freuden, Sire. Soll ich die Federn zusammen mit den Journalen schicken?«
    »Bitte.«
    Der Mann kritzelte ein paar Zahlen auf einen Fetzen Papier. »Das macht eine Krone, drei und acht.«
    Owen griff in die Tasche, um seine Geldbörse zu ziehen, aber Bethany hielt ihn mit einer Hand auf. »Das ist empörend. Wir gehen, Kapteyn Radband.«
    »Was?«

    Bethany drehte sich zu dem Buchhändler um. »Meister Brand, meine Familie macht seit Jahren Geschäfte mit Euch und hat Euch immer wärmstens empfohlen. Das alles dürfte nicht mehr als eine Krone und zehn kosten, oder vier Schillinge elf.«
    »Aber, Fräulein …«
    »Meister Brand, Ihr berechnet Kapteyn Radband mehr, nur weil er einen roten Rock trägt, und das, nachdem Ihr ihn gerade erst dafür gelobt habt, dass er unser Vaterland verteidigt.«
    Der Kaufmann wurde rot, dann warf er noch einen Blick auf das Papier. »Ja, natürlich, Fräulein. Ich habe mich verrechnet. Eine Krone und vier. Ich verkaufe die Federn in Kommission, Ihr versteht. Ich kann keinen Rabatt auf sie geben.«
    Owen reichte dem Mann eine Goldkrone und vier Kupferpfennige. »Ich bedanke mich, Sire.«
    »Es war mir ein Vergnügen, Sire.« Brand beugte den Kopf. »Und Euch ebenfalls einen guten Tag, Fräulein Frost.«
    »Meister Brand.« Bethany ging voraus aus dem Laden und sofort weiter die Schreibergasse hinab.
    Owen holte sie mit zwei weiten Schritten ein. »Der Preis, den er verlangt hat, war annehmbar. In Launston hätte ich ebenso viel bezahlt.«
    »Wir sind aber nicht in Launston.« Sie drehte sich um und deutete zurück zum Laden. »Seine Eltern waren Köhler. Seine Kinder gehen die Wohnhäuser, Läden und Gaststätten ab und säubern die Lampen für den Ruß, mit dem er seine Tinte macht.«
    »Geschäftstüchtig.«
    »Das ist es, und er verrechnet sich niemals. Er hat die besten Preise, deshalb sind wir seine Kunden.« Sie schüttelte den Kopf. »Aber er übervorteilt Leute wie Euch. «
    Owen grinste. »Wir Soldaten sind es gewohnt, dass Kaufleute uns ausnutzen.«

    »Das macht es nicht besser.« Bethany schüttelte den Kopf. »Er war bereit, Euch einen überhöhten Preis abzuverlangen, weil Ihr ein Fremder seid. Ihr, ein Offizier der

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