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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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Stadt, wohlgemerkt, doch draußen in der Wildnis schon.«
    »Langford könnte Truppen ausschicken, um Überfälle zu bestrafen. «

    »Das könnte er wohl, doch die meisten betroffenen Siedler sitzen unerlaubt auf Land, das die Krone beansprucht. Dennoch, Spekulanten verlangen nach den Ländereien, und der Druck, die Zwielichtvölker zu vernichten, wird ohne Zweifel noch zunehmen. « Frost lehnte sich wieder zurück. »Diese Diskussion war Teil der Debatte vergangene Nacht. Der größere Teil beschäftigte sich mit der Frage, ob Mystria eine bessere Zukunft unter der Krone oder als eigene Nation hätte.«
    Owens Augen wurden schmal. »Diese Diskussion ließe sich als Verrat auslegen, Dr. Frost.«
    Der ältere Mann lächelte. »Die Diskussion allein sicher nicht, Sire, wohl aber ein Aufruf zur Unabhängigkeit – und niemand rief dazu auf. Wir haben jedoch debattiert, ob die Krone in ihrem Verhalten uns gegenüber nachlässig ist. Wohlgemerkt sprechen wir von freundlicher Nachlässigkeit, doch die Hinweise darauf sind schwer abzustreiten.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich Euch folgen kann, Sire.«
    »Lasst mich ein Beispiel nennen. Den Kolonien des Südens ist es verboten, Baumwolle an andere Käufer als norillische Händler zu veräußern. Diese zahlen einen von der Krone festgesetzten Preis, einen Preis, der erheblich unter dem liegt, was die Tharyngen bieten.«
    »Die Tharyngen sind unser Feind, Meister Doktorus. Ihr könnt nicht ernsthaft dafür plädieren, Geschäfte mit dem Feind zu machen.«
    »Keineswegs, doch es ist wohlbekannt, dass norillische Händler unsere Rohbaumwolle mit großem Gewinn an Agenten der Alandalusier verkaufen, und diese verkaufen es ihrerseits an die Tharyngen.« Frost hob einen Finger. »Und, was von größerer Bedeutung ist, die in Norisle verbleibende Baumwolle wird dort gesponnen und gewoben, dann hierher zurückverschifft und uns
mit beträchtlichem Profit als Tuch verkauft. Wir verfügen hier über viele Flussläufe. Wir könnten die Baumwollspinnereien hier aufbauen und unser eigenes Tuch herstellen, noch billiger als in Norisle. Wir könnten es billiger nach Norisle verschiffen, doch die Krone verbietet uns den Aufbau einer Industrie.«
    »Ich will Euch gerne eingestehen, Sire, dass dies auf den ersten Blick widersinnig erscheint, jedoch …«
    Frost kicherte und klopfte mit der flachen Hand auf die Zeitung. »Es ergibt absolut einen Sinn, Kapteyn, wenn Ihr wisst, dass genau diejenigen Männer, die in den verschiedenen Gewerben ihr Vermögen gemacht haben, auch das Ohr der Königin besitzen. Sie sind es, die im Lhordhaus sitzen und ihre Leute ins Parlament wählen lassen. Sie erklären Ihrer Majestät, es wäre der Untergang der norillischen Wirtschaft, uns eine eigene Industrie zu gestatten. Und sie erinnern sie ständig daran, dass wir die Kinder von Sträflingen und Aufrührern sind, von Auslöslingen und Freigelassenen, denen nicht zu trauen ist.«
    Owen hob eine Augenbraue. »Ihr argumentiert gegen Eure eigenen Interessen, Sire. Ihr deutet an, dass Ihr keineswegs von minderem Wert seid. Entspricht dies der Wahrheit und Ihr erhaltet eine Industrie, werdet Ihr in Euren Unternehmungen erfolgreich sein und Norisle ruinieren. Die Krone ist entweder nicht unterrichtet oder äußerst weise.«
    »Ich ziehe ›nicht informiert‹ vor, Kapteyn.« Frost hob die Zeitung. »Da es möglich ist, eine Druckerpresse hierher zu verbringen und innerhalb zweier Tage aufzustellen, haltet Ihr es nicht für möglich, dass eines Tages auch eine Spinnerei nachgebaut werden kann? Könnte nicht jemand, von einem Konkurrenten in den Ruin getrieben, hierher ausreisen und eine aufbauen? Könnte nicht ein Rynge uns das nötige Wissen lehren, mit dem Ziel, Norisle zu ruinieren?«

    Owen nickte. »All das könnte geschehen. Und das alles wäre ungesetzlich.«
    »Und erhieltet Ihr den Befehl, würdet Ihr diese Spinnereien zerstören?«
    »Das wäre meine Pflicht.«
    »Doch könntet Ihr sie alle zerstören, Kapteyn?«
    Owen schüttelte den Kopf. »Sie blieben dennoch ungesetzlich. «
    »Wohl wahr, doch auch unvermeidlich.« Frost neigte den Kopf. »Veränderung ist unvermeidlich, Kapteyn. Der Fortschritt lässt sich nicht aufhalten, nur nutzen. Und wird er nicht genutzt, ist er nicht zu bändigen.«
    Der Soldat zitterte. »Ihr habt mir reichlich Stoff zum Nachdenken gegeben, Sire. Ich hätte Euch vielleicht einen besseren Gegenpart geboten, wäre mein Hirn nicht durchgeschüttelt worden.«
    »Ihr habt Euch gut

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