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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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»Wir ziehen den alten Ben hinauf, so weit es geht, und dann weiter nach Norden. Die Altashie werden in Sankt Fortunas sein. Mal sehen, was sie gehört haben. Dann weiter nach Hutmacherburg. Von da nach Norden oder Westen. Wahrscheinlich Norden. Etwa zwei Wochen von hier, wenn das Wetter mitspielt.«
    »Sehr schön.« Vladimir breitete die Arme aus. »Bitte, meine Freunde, esst, während ich die Liste hole. Ich wünschte, Ihr könntet noch bleiben, doch ich fürchte, Eure Mission ist von einer Dringlichkeit, die niemand leugnen kann.«
    Kamiskwa und Nathaniel machten sich über das Fleisch und den Käse her. Owen zwang sich zu essen, weil er wusste, dass er
die Kraft noch brauchen würde. Seine beiden Begleiter lebten gut von dem, was das Land ihnen bot, aber beide hätten sich ohne Angst vor Entdeckung hinter einer Vogelscheuche verstecken können. Nicht jede Jagd endete mit einer Beute und auch nicht jeder Fischzug, und vermutlich würden zwischen ihren Mahlzeiten gelegentlich mehrere Tage vergehen.
    Er war froh, dass sie auf Konversation verzichteten, während sie aßen. Er hatte den Auftrag in dem irrtümlichen Glauben angenommen, eine einfache Erkundung zu übernehmen. Sicherlich keine leichte Aufgabe, aber auch keine von besonderer Komplexität. Er hatte erwartet, genügend Zeit für eine gründliche Arbeit zur Verfügung zu haben, die keine Kritik herausforderte.
    Die Nachricht über du Malphias änderte das. Zwar hatte Nathaniel recht, dass sie du Malphias erst einmal finden mussten, bevor sie sich darauf konzentrieren konnten, auf welchem Weg er die Kolonien angreifen könnte, aber dennoch machte dies einen Strich durch seine ursprüngliche Mission. Und er war lange genug beim Militär, um zu wissen, was das auf lange Sicht bedeutete. Selbst falls seine Arbeit sich als entscheidend erwies, um du Malphias zu besiegen und die Tharyngen aus Mystria zu vertreiben, würde man in Launston das Ergebnis seiner Mission mit seinen Befehlen abgleichen. Mit dem Ergebnis, dass er als Versager dastand.
    Diese Erkenntnis überraschte Owen auf eine unerwartete Weise. Die Krone hatte eine lange Tradition, wagemutige Forscher zu belohnen, die mit Informationen zurückkehrten, welche den Besitz und Wohlstand der Krone mehrten. In seinem Innersten hatte Owen geglaubt, vielleicht einen Pass entdecken zu können, der seinen Namen tragen würde, oder einen fischreichen See oder Flusslauf, der noch tiefer ins Innere des Kontinents
führte. Die Königin hätte ihm dafür vielleicht einen Adelstitel verliehen, und mit Glück hätte er sein Wissen über Mystria dazu benutzen können, Geld zu machen und sich einen Status von der gleichen oder sogar noch höheren Qualität wie die Ventnors zu sichern. Das wäre der größte Sieg über seine Familie gewesen.
    Und es hätte Katherine noch stolzer auf mich gemacht.
    Doch nun war ihm dieser Weg zu Ruhm und Reichtum verschlossen, verbarrikadiert durch einen bösartigen tharyngischen Laureaten, der die Barriere mit der Plattengarde bewachte. Der einzige Ruhm, den er jetzt noch erwerben konnte, war posthum, und diese Vorstellung behagte ihm ganz und gar nicht.
    Und trotzdem kam ihm zu keiner Zeit der Gedanke, seine Mission abzubrechen. Er hatte eine Pflicht der Krone gegenüber, die wichtiger war als seine persönlichen Wünsche und Ziele. Außerdem würden die Informationen, die er sammelte, das Leben von Soldaten retten. Vermutlich würde es seinem Onkel Gelegenheit verschaffen, in Ruhm zu baden, aber Nathaniels Auslegung der Goldenen Regel stellte sicher, dass es dazu kommen würde, ganz gleich, was Owen tat.
    Kamiskwa machte eine Bemerkung auf Altashie, und Nathaniel lachte.
    Owen warf dem Waldläufer einen fragenden Blick zu. »Was?«
    »Kamiskwa hat Euch Aodaga genannt. Bedeutet ›Gewitterkopf‹. Ihr brütet, und er hält Euch für gefährlich, wenn Ihr das tut.«
    »Ich vermute, damit könnte er Recht haben.« Owen steckte sich ein letztes Stück Käse in den Mund und leerte sein Weinglas. »Du Malphias wüsste ich lieber zurück in Tharyngia.«
    »Wenn ich freie Schussbahn habe, schicke ich ihn gerne in die Hölle. Das liegt ziemlich nahe an Tharyngia, oder?«

    Owen lachte. »Ich denke schon.«
    Der Prinz kehrte zurück und reichte Owen die Liste und eine kleine Dose mit Salbe für seine Fersen. Kamiskwa reichte er einen kleinen, in Leder gefassten Kasten. »Euer Vater hat eine Bemerkung über meine Brille gemacht, und ich habe ihm eine besorgt. Ich vermute, sie wird ihm

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