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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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Schwielen verloren.«
    »Da seid Ihr nicht der Erste.« Der Prinz verteilte die Holzbretter, dann goss er drei Becher Wein ein. Kamiskwa nahm sich den vierten Becher und füllte ihn mit Wasser aus seiner Feldflasche.
    »Dürfen die Altashie keinen Alkohol trinken?«
    Kamiskwa lächelte. »Ich habe nur keine Lust darauf.«
    Owen blieb der Mund offen. »Ihr sprecht unsere Sprache?«
    Der Eingeborene nickte.
    »Aber Ihr habt kein Wort gesagt …«
    »Ihr zwei habt mehr als genug geredet.« Sein Lächeln wurde breiter.
    Er und Wald brachen in lautes Gelächter aus, als Owen rot anlief.
    Der Prinz tätschelte tröstend seinen Arm. »Zumindest dauerte es bei Euch nur einen Morgen. Als ich mit ihnen auf Geopahrenjagd zog, waren wir bereits vier Tage unterwegs, bevor ich erfuhr, dass Prinz Kamiskwa unserer Sprache mächtig ist.«
    » Prinz Kamiskwa?«

    »Ihr habt ihn aber wirklich im Dunkeln tappen lassen.«
    Wald riss sich zusammen und räusperte sich. »Hat ihm nicht geschadet, Hoheit. Wir wollten nur mal sehen, aus welchem Holz er ist.«
    »Wirklich, Nathaniel.« Der Prinz lüpfte eine Augenbraue. »Ich hätte gemeint, das wisst Ihr seit der Nacht, in der Ihr die Fassdaubes niederstrecktet.«
    »Nun, das stimmt wohl, Hoheit.«
    »Zuzüglich der Tatsache, dass Caleb Frost trotz bester Intentionen als einzige Kritik an Kapteyn Radband vorzubringen weiß, dass er noch viel zu lernen hat über Mystria.«
    »Ja, Hoheit.«
    Vladimir hob die Hand. »Es ist mir ernst. Nathaniel, Ihr müsst verstehen, dass dieser Mann von anderer Art ist als diejenigen, die man vor ihm hierher gesandt hat. Er ist ein ernsthafter Soldat. Sein Bericht wird erheblich mit darüber entscheiden, wie die künftige Politik den Tharyngen gegenüber aussehen wird. Mystrias Zukunft hängt vom Erfolg oder Fehlschlag seiner Mission ab.«
    Walds Miene wurde ernst. »Ich verstehe, Hoheit. Kapteyn, ich entschuldige mich für alles, was Euch beleidigt haben könnte.«
    »Ihr habt keinen Anlass, Euch zu entschuldigen.« Owen schaute den Prinzen an. »Da ist noch etwas anderes, nicht wahr, Hoheit? «
    Der Prinz seufzte. »Könnte gut sein. Ein schnelles Postboot erreichte Port Maßvoll am Tage nach dem Zwischenfall mit Koronel Langford. Ein Bote überbrachte mir eine verschlüsselte Nachricht. Ist Euch der Name Guy du Malphias ein Begriff?«
    Owens Eingeweide zogen sich zusammen. »Das ist er allerdings, Hoheit.«

    Nathaniel runzelte die Stirn. »Wer ist denn das jetzt?«
    »Er führte im Wald von Artennes die Plattengarde an.« Owen schüttelte den Kopf. »Er ist des Satans Gegenpart auf Erden.«
    »Schlimmer.« Prinz Vladimirs Augen wurden schmal. »Vor zwei Monden gelang es einer kleinen ryngischen Flotille, während eines Sturms die Blockade der Kanalflotte zu umgehen. Wir haben erfahren, dass sie auf dem Weg nach Mystria war, und du Malphias war an Bord. Er befindet sich seit mindestens zwei Wochen in Neu-Tharyngia, und was immer Ihr dort draußen vorfinden werdet, er wird seine Hand dabei im Spiel haben.«

FÜNFZEHNTES KAPITEL
    2. Mai 1763
Des Prinzen Zuflucht
Mäßigungsbucht, Mystria
     
     
     
    M it einem Schlag war Owen aller Appetit vergangen. Er hatte du Malphias erst einmal gesehen, und selbst das war bei strömendem Regen und durch ein Fernrohr gewesen. Genaugenommen war es nur ein Schattenriss gewesen, hoch auf einem Bergkamm, im Sattel seines Rosses. Im Profil waren seine Adlernase und der spitz zulaufende Kinnbart deutlich zu erkennen gewesen. Dann hatte er sich zu Owen umgedreht, diesen bemerkt und – wie Owen schien – geradewegs durch ihn hindurchgeblickt.
    Plötzlich wirkte die leichte Brise so kalt, als käme sie geradewegs
vom Nordpol; selbst Nathaniel bemerkte es. Er legte ein halb abgenagtes Hühnerbein auf sein Brett und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. »Der Teufel ist er?«
    Prinz Vladimir nickte. »Er ist wirklich ein brillanter Mann. Ein Polymath – er hat zahlreiche Interessen und ist in allen gleichermaßen begabt. Er war der jüngste Laureat aller Zeiten. Ich habe eine Reihe seiner Schriften gelesen, sie sind Teil meiner Bibliothek. Als junger Mann bot er Anlass zu großen Hoffnungen, doch der Krieg hat ihn verändert.«
    Owen schwenkte das Weinglas und starrte in die wirbelnde Flüssigkeit. »Wir nahmen ein paar Ortschaften ein, die seine Garde verlassen hatte. Sie hatten sie gründlich ausgeplündert, waren sogar in die Grüfte eingedrungen und hatten die Gräber geöffnet. Man sieht ja viele Leichen im

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