Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
Vom Netzwerk:
Kleidung ohne Nähte herstellen, doch bei jeder Gelegenheit, ihre Arbeit zu begutachten, hatte er jedes Mal Spuren von Nadel und Faden gefunden. Einer der Matrosen auf der Koronet hatte Segelflicken mit Magie verstärkt, doch trotzdem hatte er sie grundsätzlich vernäht. So gut er auch gearbeitet hatte, es war nie ein Problem gewesen, die Flicken zu erkennen.
    Aber was Kamiskwa hier getan hatte, war schlichtweg unmöglich. Dazu hätte er mächtiger als jeder Magier in Norisle sein müssen – ein Spitzenmagier seiner Heimat wäre nach einer derartigen Aufgabe erschöpft gewesen, doch der Altashie zeigte nicht das geringste Anzeichen von Müdigkeit.
    Der Prinz hingegen strahlte. »Ich muss jedes Mal wieder staunen, wenn ich das sehe.«
    Nathaniel grinste. »Das scheint hier eine gefährliche Gegend für unsere Kanus zu sein.«
    Vladimir spießte ihn mit einem bösen Blick auf. »Meister Wald, sollte ich eine Vorführung wünschen, so würde ich sie auf eine Weise vorbereiten, die mir ermöglichte, genauestens zu messen, was geschieht, um später selbst den Versuch zu unternehmen. Ich bin sicher, Prinz Kamiskwa wäre bereit, mir diesen Gefallen zu erweisen, würde ich ihn darum bitten.«
    Kamiskwa nickte, schmunzelte aber ebenfalls.
    Vladimir hob den Zeigefinger. »Dabei fällt mir etwas ein.« Er drehte sich um und verschwand im Wurmstand.
    Wald legte seine Taschen im vorderen Teil des Kanus ab. »Gute Boote, das. Robust und nicht so zerbrechlich, wie man
meinen könnte. Trotzdem muss man sich vorsehen. Wäre nicht gut, den Fuß oder das Paddel durch die Seite zu stoßen.«
    Kamiskwa ging zurück ans Ufer, dorthin, wo das Kanu verstaut gewesen war, und kehrte mit drei blattförmigen Paddeln zurück. Eines reichte er Wald, Owen aber erhielt keines.
    Er runzelte die Stirn. »Ich bin vielleicht nicht in der Marine, doch kann ich paddeln.«
    »Das ist nur ein Ersatz für alle Fälle. Das Kanu braucht lediglich zwei. Wenn Ihr mitpaddelt, ist es schwerer zu steuern.« Wald deutete auf die Mitte des Bootes. »Ihr seid selbsttätige Fracht, Kapteyn.«
    »Hier ist noch etwas Fracht, für Euren Vater, Kamiskwa.« Der Prinz kehrte mit einem Sackleinenbeutel zurück, aus dem er eine von Magwamps Schuppen zog. »Es sind insgesamt vier. Ich hoffe, er findet dafür eine Verwendung.«
    Owen streckte die Hand aus, und der Prinz gab ihm die Schuppe. »Habt Ihr sie bemalen und lackieren lassen?«
    »Nein. Ich habe einfach vier aus einem Stapel gezogen.«
    Der Soldat fuhr mit dem Finger einen roten Streifen nach. »Lindwurmreiter bemalen und lackieren Schuppen wie diese. Doch selbst dann sind sie niemals so schön oder glänzend.«
    Vladimir nahm ihm die Schuppe wieder ab und steckte sie in den Beutel. »Während Eurer Abwesenheit werde ich etwas experimentieren. Ich werde ein paar in die Sonne legen und schauen, ob sich eine Wirkung zeigt. Ein weiteres Mysterium, das es zu erforschen gilt. Ich werde die Ergebnisse bei Eurer Rückkehr gerne mit Euch teilen.«
    Kamiskwa verbeugte sich, dann nahm er das Geschenk entgegen. »Erneut erweist sich der Prinz als guter Freund der Altashie.«
    »Ich erwidere nur, was die Altashie mir Gutes erwiesen haben. «

    Der Zwielichtner verstaute die Lindwurmschuppen bei der übrigen Ausrüstung, bevor er und Nathaniel das Kanu aufhoben und zum Fluss trugen. Sie ließen es ins Wasser gleiten und zogen es dann parallel zum Ufer.
    Nathaniel musterte Owen von oben bis unten. »Ihr solltet Stiefel und Strümpfe ausziehen. Eure Füße werden nass werden, und so trocknen sie schneller. Wird auch beim Heilen helfen.«
    Das klang vernünftig, und Owen befolgte den Rat des Waldläufers. Das kühle Wasser und der weiche Uferschlamm tat seinen Füßen gut. Im Innern des Kanus verhinderte ein kleines Deck aus einzeln platzierten Zedernplanken, dass er mit dem Fuß durch den Boden brach.
    Er arrangierte seinen Tornister so, dass er die Rückseite als Schreibunterlage nutzen konnte, und schob die Muskete in Griffweite rechts daneben.
    Prinz Vladimir hielt das Heck des Kanus fest, während die beiden anderen Männer einstiegen, dann stieß er es hinaus in die Strömung. Er winkte ihnen vom Ufer nach. »Viel Glück!«
     
    Sie nahmen Kurs stromaufwärts. Der Benjamin wies keine sonderlich starke Strömung auf, doch Nathaniel und Kamiskwa paddelten trotzdem kräftig, um gut voranzukommen. Schon nach kurzer Zeit glänzte die Haut der beiden Männer vor Schweiß, aber sie beschwerten sich nicht.
    »Schätze, Kapteyn, Ihr

Weitere Kostenlose Bücher