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Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone

Titel: Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Leon? Du weißt doch, was man über das Frühstück sagt. Dass es die wichtigste Mahlzeit des Tages ist und so weiter. Komm schon. Du brauchst Energie.«
    Leon brummte unwillig. »Meine Mutter ist schon seit dreißig Jahren tot, und soweit ich weiß, ist sie nicht in deinem Körper zurückgekehrt. Also verschwinde endlich und lass mich weiterschlafen.«
    Es erleichterte mich, dass Leon nichts von seinem Schneid verloren hatte. »Gut«, sagte ich. »Ich bin nach dem Frühstück wieder da.«
    Leon grunzte und drehte sich um. Ich verließ unser Quartier.
    Das Frühstück war phänomenal, und das sage ich als jemand, der mit einer Frau verheiratet war, die ein Frühstücksbüffet zubereiten konnte, bei dessen Anblick selbst Gandhi eine Fastenzeit unterbrochen hätte. Ich aß zwei belgische Waffeln, die golden, knusprig und leicht waren, gewälzt in Puderzucker und Sirup, der wie echter Vermont-Ahornsirup schmeckte (und wenn Sie nicht genau wissen, ob Sie schon einmal Vermont-Ahornsirup hatten, dann hatten Sie noch nie welchen). Dazu kam ein Klecks cremiger Butter, die kunstvoll zerschmolz und die tiefen quadratischen Senken der Waffel ausfüllte. Des Weiteren halb durchgebratene und gewendete Spiegeleier, die tatsächlich halb durchgebraten waren, vier Scheiben aus dickem, in braunem Zucker eingelegtem Schinken, Orangensaft von einer Frucht, die offenbar gar nicht bemerkt hatte, dass sie gepresst wurde, und eine Tasse frischen Kaffees.

    Ich kam mir vor, als wäre ich gestorben und in den Himmel gekommen. Da ich auf der Erde nun offiziell tot war und mit einem Raumschiff durch das Sonnensystem flog, lag ich damit vermutlich gar nicht so weit daneben.
    »Mein Gott!«, sagte der Kerl, der neben mir am Tisch saß, als ich mit meinem voll beladenen Tablett zurückkehrte. »So viel Fett auf nur einem Tablett. Die besten Zutaten für einen Herzinfarkt. Ich bin Arzt, müssen Sie wissen.«
    »Aha«, sagte ich und zeigte auf sein Tablett. »Das sieht nach einem Omelett aus vier Eiern aus, womit Sie sich da abmühen. Mit ungefähr je einem Pfund Schinken und Cheddar.«
    »›Tu nicht, was ich tue, sondern was ich sage‹. Das war mein Motto als praktizierender Arzt. Wenn mehr meiner Patienten auf mich gehört hätten, statt meinem traurigen Vorbild zu folgen, wären sie jetzt noch am Leben. Das ist eine Lektion, die uns allen zu denken geben sollte. Ich bin übrigens Thomas Jane.«
    »John Perry.« Ich schüttelte ihm die Hand.
    »Angenehm«, sagte er. »Aber auch ein wenig traurig, denn wenn Sie das alles wirklich essen, werden Sie innerhalb der nächsten Stunde einen Herzinfarkt erleiden.«
    »Hören Sie nicht auf ihn, John«, sagte die Frau, die uns gegenübersaß. Ihr Teller wies die Spuren vertilgter Pfannkuchen und Würste auf. »Tom versucht Sie nur zu bewegen, ihm etwas von Ihrem Tablett abzugeben, damit er sich nicht noch einmal in die Schlange einreihen muss. Auf diese Weise habe ich die Hälfte meiner Würste verloren.«
    »Die Anschuldigung ist genauso irrelevant, wie sie wahr ist«, sagte Thomas indigniert. »Ja, ich gebe zu, dass ich diese belgische Waffel begehre. Das kann und will ich nicht abstreiten. Aber wenn ich meine Arterien opfere, um sein Leben zu
verlängern, ist es mir die Sache wert. Betrachten Sie es als kulinarisches Äquivalent des Falls, bei dem sich jemand auf eine Granate wirft, um seinen Kameraden zu retten.«
    »Die meisten Granaten dürften nicht in Sirup getränkt sein«, gab sie zurück.
    »Vielleicht sollte man es einführen«, sagte Thomas. »Dann würde es viel mehr Selbstlosigkeit geben.«
    »Hier.« Ich schnitt eine Hälfte von einer Waffel ab. »Damit Sie etwas haben, wofür Sie sich opfern können.«
    »Ich werde mich mit dem Gesicht darauf werfen«, versprach Thomas.
    »Wir alle sind zutiefst erleichtert, das zu hören«, erwiderte ich.
    Die Frau auf der anderen Seite des Tisches stellte sich als Susan Reardon vor. Sie kam aus Bellevue, Washington. »Wie finden Sie unser bisheriges kleines Weltraumabenteuer?«
    »Wenn ich gewusst hätte, dass die Verpflegung so gut ist, hätte ich versucht, mich schon vor Jahren rekrutieren zu lassen. Wer hätte gedacht, dass das Essen in der Armee so exzellent ist?«
    »Ich glaube eher, dass wir noch gar nicht richtig in der Armee sind«, sagte Thomas mit einem Bissen von der belgischen Waffel im Mund. »Das hier dürfte so etwas wie das Wartezimmer der Kolonialen Verteidigungsarmee sein, falls Sie verstehen, was ich damit meine. Und ich glaube auch

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