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Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone

Titel: Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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seit einer Stunde. Sieht ganz nach einem Herzinfarkt aus.« Er steckte den PDA ein, stand auf und blickte auf Leon herab. »Armer Kerl. Hat es so weit geschafft, und dann macht seine Pumpe schlapp.«
    »Wieder einer, der sich in letzter Minute freiwillig für die Geisterbrigade entschieden hat«, sagte der andere Koloniale.
    Ich warf ihm einen strengen Blick zu. Ich fand, dass ein Witz in diesem Moment von furchtbar schlechtem Geschmack zeugte.

4
    »Dann wollen wir mal schauen«, sagte der Arzt und blickte auf seinen recht großen PDA, als ich sein Büro betrat. »Sie sind John Perry, richtig?«
    »Richtig.«
    »Ich bin Dr. Russell«, sagte er und musterte mich von oben bis unten. »Sie sehen aus, als wäre gerade Ihr Hund gestorben.«
    »Nicht ganz. Es hat meinen Zimmergenossen erwischt.«
    »Ach ja«, sagte er und blickte wieder auf seinen PDA. »Leon Deak. Er wäre gleich nach Ihnen dran gewesen. Verdammt schlechtes Timing. Dann wollen wir ihn mal aus dem Terminplan streichen.« Er tippte ein paar Sekunden lang auf seinem PDA herum und lächelte gepresst, als er fertig war. Dr. Russells Manieren ließen offensichtlich ein wenig zu wünschen übrig.
    Dann wandte er sich wieder mir zu. »Und jetzt werde ich Sie mal etwas genauer unter die Lupe nehmen.«
    Das Büro bestand aus Dr. Russell, mir, einem Stuhl für den Arzt, einem kleinen Tisch und zwei sargähnlichen Behältern. Ihre Form bildete den Umriss eines menschlichen Körpers nach, und jeder hatte eine gewölbte transparente Tür über dem geformten Bereich. Am oberen Ende jedes Sarkophags befand sich eine armähnliche Vorrichtung mit einem schalenförmigen Ende. Die Schale schien gerade so groß zu sein, um auf einen menschlichen Kopf zu passen. Das Gebilde machte mich, offen gesagt, ein wenig nervös.

    »Bitte steigen Sie ein und machen Sie es sich bequem«, sagte Dr. Russel und öffnete die Tür eines Sarkophags. »Dann kann es gleich losgehen.«
    »Muss ich irgendetwas ausziehen?« So weit ich mich erinnerte, war eine medizinische Untersuchung meistens mit einer körperlichen Inspektion verbunden.
    »Nein. Aber wenn Sie möchten, können Sie es gerne tun.«
    »Gibt es tatsächlich Leute, die sich entkleiden, auch wenn es nicht sein muss?«
    »Die gibt es. Manchen fällt es schwer, mit vertrauten Gewohnheiten zu brechen.«
    Ich behielt meine Sachen an. Ich legte meinen PDA auf den Tisch, ging zum Sarkophag, drehte mich um, lehnte mich zurück und passte mich ein. Dr. Russell schloss die Tür und trat zurück. »Warten Sie einen Moment, während ich die Justierungen vornehme«, sagte er und bediente seinen PDA. Ich spürte, wie sich die Form des Sarkophags veränderte, bis er sich meinen Körpermaßen angepasst hatte.
    »Ein ziemlich komisches Gefühl«, sagte ich.
    Dr. Russell lächelte. »Sie werden gleich eine leichte Vibration spüren.«
    Er hatte Recht.
    »Die anderen Leute, die mit mir im Warteraum gesessen haben«, sagte ich, während der Sarkophag sanft unter mir summte. »Wohin sind sie verschwunden, nachdem sie hier bei Ihnen waren?«
    »Durch die Tür da drüben.« Er zeigte nach hinten, ohne von seinem PDA aufzublicken. »Da ist der Erholungsbereich.«
    » Erholungs bereich?«
    »Machen Sie sich keine Sorgen«, sagte er. »Es klingt schlimmer, als es in Wirklichkeit ist. Das meiste haben Sie bereits
überstanden. Gleich sind wir fertig.« Er tippte wieder etwas in seinen PDA, und die Vibration hörte auf.
    »Was soll ich jetzt tun?«
    »Bleiben Sie noch einen Moment so«, sagte Dr. Russell. »Wir müssen nur noch die Auswertung der Untersuchung abwarten und die Ergebnisse durchgehen.«
    »Heißt das, wir sind fertig?«
    »Die moderne Medizin ist etwas Wunderbares, nicht wahr?« Er zeigte mir den Bildschirm des PDA, auf dem die Resultate der Untersuchung angezeigt wurden. »Sie müssen nicht einmal ›Aaaaa‹ sagen.«
    »Toll. Aber wie gründlich kann eine solche Untersuchung sein?«
    »Gründlich genug«, sagte er. »Mr. Perry, wann haben Sie sich das letzte Mal untersuchen lassen?«
    »Vor etwa sechs Monaten.«
    »Was hat Ihr Arzt zu Ihnen gesagt?«
    »Dass ich gut in Schuss bin, abgesehen von meinem Blutdruck, der vielleicht etwas zu hoch ist. Warum?«
    »Im Großen und Ganze hat er Recht«, sagte Dr. Russell, »nur dass er offenbar den Hodenkrebs übersehen hat.«
    »Wie bitte?«
    Dr. Russell zeigte mir ein zweites Mal den Bildschirm des PDA. Jetzt war darauf eine Falschfarbendarstellung meiner Genitalien zu sehen. Es war das erste Mal, dass

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