Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone
Ihr Reaktionsmuster lernen kann. Wenn Sie bereit sind, sprechen Sie bitte das Wort ›Ja‹.«
Die Stimme verstummte. Ich zögerte, leicht benommen von diesem mentalen Überfall.
»Bitte sagen Sie jetzt ›Ja‹«, wurde ich erneut aufgefordert.
»Ja!«, sagte ich etwas gereizt.
»Danke, dass Sie ›Ja‹ gesagt haben. Jetzt sagen Sie bitte ›Nein‹.«
»Nein«, sagte ich und fragte mich für einen kurzen Moment, ob der BrainPal™ meinen könnte, ich hätte seine Aufforderung verneint, worauf er eingeschnappt reagierte und mein Gehirn im eigenen Saft braten ließ.
»Danke, dass Sie ›Nein‹ gesagt haben«, sagte die Stimme und outete sich damit als Pedant. »Nach einiger Zeit werden Sie diese Befehle nicht mehr laut aussprechen müssen, damit Ihr BrainPal darauf reagiert. Doch vorläufig möchten Sie vielleicht sogar lieber verbal kommunizieren, während Sie sich mit Ihrem BrainPal vertraut machen. Zum jetzigen Zeitpunkt haben Sie die Option, per Audio oder im Textmodus fortzufahren. Möchten Sie lieber auf den Textmodus umschalten?«
»Ich bitte darum«, sagte ich.
Wir fahren nun im Textmodus fort , erschien eine Zeile, die genau in meinem Blickfeld hing. Der Text hatte einen optimalen Kontrast zu dem, was sich in meinem Blickfeld befand. Ich drehte den Kopf, doch der Text wanderte mit, und der Kontrast passte sich perfekt dem Hintergrund an, ganz gleich, worauf ich blickte, damit er jederzeit gut zu lesen war. Wahnsinn!
Es wird empfohlen, dass Sie sich setzen, um die Verletzungsgefahr zu verringern, bis Sie sich mit dem Textmodus vertraut gemacht haben , schrieb der BrainPal. Setzten Sie sich jetzt bitte.
Ich setzte mich.
Während Sie sich mit Ihrem BrainPal vertraut machen, werden Sie feststellen, dass Ihnen die verbale Kommunikation leichter fällt. Um dem BrainPal zu ermöglichen, Ihre Fragen zu verstehen, muss er lernen, Ihre Stimme zu erkennen. Bitte sprechen Sie der Reihe nach die folgenden Phoneme aus.
In meinem Sichtfeld erschien eine Liste von Phonemen, die ich von links nach rechts vorlas. Dann ließ mich der BrainPal ein paar kurze Sätze sprechen. Ich tat ihm den Gefallen.
Vielen Dank , schrieb der BrainPal. Ihr BrainPal™ ist nun in der Lage, gesprochene Anweisungen von Ihnen entgegenzunehmen. Möchten Sie Ihren BrainPal™ nun personalisieren?
»Ja«, sagte ich.
Viele BrainPal™-Nutzer finden es wünschenswert, ihrem BrainPal™ einen persönlichen Namen zu geben. Möchten Sie Ihrem BrainPal™ jetzt einen persönlichen Namen geben?
»Ja«, sagte ich.
Bitte sprechen Sie den Namen, den Sie Ihrem BrainPal™ geben möchten.
»Arschloch«, sagte ich.
Sie haben »Arschloch« gewählt , schrieb der BrainPal, und er hatte den Namen sogar richtig geschrieben. Viele Rekruten wählen diesen Namen für ihren BrainPal™. Möchten Sie einen anderen Namen wählen?
»Nein«, sagte ich und war stolz darauf, dass so viele andere Rekruten ihrem BrainPal ähnliche Gefühle entgegenbrachten wie ich.
Ihr persönlicher BrainPal™ heißt nun Arschloch , schrieb der BrainPal. Sie können diesen Namen jederzeit ändern. Nun müssen Sie noch eine Anrede wählen, mit der Sie Zugang zu Arschloch erhalten. Arschloch ist zwar die ganze Zeit aktiv, aber er wird nur auf Befehle reagieren, nachdem er aktiviert wurde. Bitte wählen Sie eine möglichst kurze Phrase. Arschloch schlägt Ihnen »Arschloch aktivieren« vor, aber Sie dürfen selbstverständlich eine andere Anrede wählen. Bitte sprechen Sie jetzt die Aktivierungsanrede.
»He, Arschloch«, sagte ich.
Sie haben »He, Arschloch« gewählt. Bitte wiederholen Sie die Anrede, um zu bestätigen.
Ich tat es. Dann forderte er mich auf, eine Deaktivierungsanrede zu wählen. Ich entschied mich (selbstredend) für »Verpiss dich, Arschloch.«
Möchten Sie, dass Arschloch von sich selbst in der ersten Person redet?
»Aber sicher«, sagte ich.
Ich bin Arschloch.
»Völlig richtig.«
Möchten Sie, dass Arschloch Sie weiterhin siezt, oder ziehen Sie eine vertraulichere Anrede vor?
»Mit einem Arschloch bin ich grundsätzlich per du.«
Ich interpretiere diese Antwort als Entscheidung für die vertrauliche Anrede. Ich warte auf deine Befehle oder Fragen.
»Bist du intelligent?«, fragte ich.
Ich bin mit einem natürlichen Sprachprozessor und anderen Systemen ausgestattet, um gesprochene Sätze verstehen und darauf antworten zu können. Diese Fähigkeit erweckt häufig den Eindruck von Intelligenz, vor allem in Verbindung mit größeren
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