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Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone

Titel: Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Computernetzwerken. Das BrainPal™-System ist jedoch nicht im engeren Sinne intelligent. Dies ist zum Beispiel eine automatische Antwort, auf eine häufig gestellte Frage.
    »Wie verstehst du mich?«
    In diesem Stadium reagiere ich auf deine Stimme , schrieb Arschloch. Während du sprichst, beobachte ich die Aktivitäten deines Gehirns und lerne, wie es sich verhält, wenn du mit mir kommunizieren möchtest. Nach einiger Zeit werde ich dich verstehen, ohne dass du sprichst. Und du wirst lernen, mich ohne bewusste auditive oder visuelle Hilfsmittel zu benutzen.
    »Was kannst du alles?«, fragte ich.
    Ich besitze eine große Zahl von Fähigkeiten. Möchtest du eine strukturierte Liste sehen?
    »Bitte«, sagte ich.
    Vor meinen Augen erschien eine lange Liste. Um die Unterkategorien einzusehen, wähle bitte eine Hauptkategorie aus und sage »[Kategorie] erweitern«. Um eine Aktion auszuführen, sage bitte »[Kategorie] öffnen«.

    Ich las die Liste. Offenbar gab es nur sehr wenig, wozu Arschloch nicht fähig war. Er konnte Nachrichten an andere Rekruten schicken. Er konnte Berichte abrufen. Er konnte Musikstücke oder Videos abspielen. Er beherrschte verschiedene Spiele. Er konnte jedes Dokument eines angeschlossenen Systems aufrufen. Er konnte unvorstellbare Datenmengen speichern. Er konnte komplizierte Berechnungen durchführen. Er konnte körperliche Krankheiten diagnostizieren und Behandlungsvorschläge machen. Er konnte ein lokales Netzwerk zwischen verschiedenen BrainPal-Nutzern herstellen. Er konnte aus mehreren hundert menschlichen und etlichen außerirdischen Sprachen simultan übersetzen. Er konnte sogar multimediale Informationen über jeden anderen BrainPal-Nutzer liefern. Ich wählte diese Option. Ich erkannte mich selbst kaum wieder. Ich war mir nicht einmal sicher, ob ich jemand anderen von den Alten Scheißern wiedererkennen würde. Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass es äußerst nützlich war, ein kleines Arschloch im Kopf zu haben.
    Ich hörte, wie sich die Tür zu meinem Quartier entriegelte. Ich blickte auf. »He, Arschloch«, sagte ich. »Wie spät ist es?«
    Es ist genau 12.00 Uhr , schrieb Arschloch. Ich hatte gute anderthalb Stunden damit zugebracht, mich mit ihm vertraut zu machen. Aber jetzt reichte es. Ich war bereit, wieder mit realen Menschen umzugehen.
    »Verpiss dich, Arschloch«, sagte ich.
    Auf Wiederhören , schrieb Arschloch. Der Text verschwand, sobald ich ihn gelesen hatte.
    Es klopfte an der Tür. Ich ging hinüber und machte sie auf. Ich konnte mir vorstellen, dass es Harry war. Wie er wohl aussehen mochte?

    Er sah wie eine hinreißende Brünette mit dunkler (also eher olivgrüner) Haut und langen Beinen aus.
    »Du bist nicht Harry.« Etwas Intelligenteres fiel mir leider nicht ein.
    Die Brünette musterte mich von oben bis unten. »John?«, sagte sie schließlich.
    Ich starrte sie eine Sekunde lang verständnislos an, dann wurde mir alles klar – unmittelbar bevor die Identitätsdaten geisterhaft vor meinen Augen schwebten. »Jesse«, sagte ich.
    Sie nickte. Ich starrte sie an. Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Sie griff nach meinem Kopf und küsste mich so wild, dass ich rückwärts ins Zimmer taumelte. Sie schaffte es, die Tür mit einem Fußtritt zu schließen, während wir zu Boden gingen. Ich war beeindruckt.
    Ich hatte längst vergessen, wie leicht es für einen jungen Mann war, eine Erektion zu bekommen.

6
    Ich hatte auch vergessen, wie oft ein junger Mann eine Erektion bekommen kann.

    »Fass es bitte nicht falsch auf«, sagte Jesse, als sie nach dem dritten (!) Mal auf mir lag. »Aber ich fühle mich eigentlich gar nicht so sehr zu dir hingezogen.«
    »Gott sei Dank«, sagte ich. »Andernfalls wäre jetzt gar nichts mehr von mir übrig.«
    »Versteh mich nicht falsch«, sagte Jesse. »Ich mag dich. Selbst vor der …« Sie wedelte mit der Hand, während sie nach einem Begriff suchte, der eine Verjüngung durch eine totale Körpertransplantation zusammenfasste. »Selbst vor der Veränderung warst du ein intelligenter und angenehmer Zeitgenosse. Ein guter Freund.«
    »Weißt du, Jesse«, sagte ich, »normalerweise hält man die Lass-uns-gute-Freunde-sein-Rede, um keinen Sex miteinander zu haben.«
    »Ich möchte nur vermeiden, dass du dir falsche Vorstellungen machst, worum es hier geht.«
    »Ich hatte den Eindruck, dass es darum geht, auf wundersame Weise in einen zwanzigjährigen Körper versetzt zu werden und das so toll zu finden, dass man unbedingt

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