Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone
anfingen.
Was auch hier der Fall war. Die Consu waren nicht im Geringsten daran interessiert, diesen Planeten zu kolonisieren. Sie hatten lediglich eine menschliche Kolonie in Stücke geschossen, um der KVA mitzuteilen, dass sie in der Nähe waren und Lust auf eine deftige Rauferei hatten. Es war ausgeschlossen, die Consu zu missachten, da sie einfach damit weitermachen würden, Kolonisten abzuschlachten, bis jemand kam, um ihnen einen anständigen Kampf zu liefern. Doch man wusste nie, was sie als hinreichende Herausforderung betrachten würden. Man konnte nur solange Truppen schicken, bis
ein Bote der Consu herauskam und die Kampfbereitschaft signalisierte.
Abgesehen von ihren beeindruckenden undurchdringlichen Schilden befand sich die Waffentechnik der Consu auf einem ähnlichen Stand wie die der KVA. Das war keineswegs so ermutigend, wie es klang, denn die durchsickernden Berichte von Kämpfen mit anderen Spezies deuteten darauf hin, dass die Waffentechnik in allen Fällen mehr oder weniger der ihrer Gegner entsprach. Das stützte ebenfalls die Theorie, dass das Ganze für die Consu kein Krieg, sondern ein sportlicher Wettkampf war. Nur dass die Rolle der Zuschauer von abgeschlachteten Kolonisten übernommen wurde.
Einen Erstschlag gegen die Consu zu führen stand außer Frage. Ihr Heimatsystem war komplett durch einen Schild geschützt. Die benötigte Energie stammte von einem Weißen Zwerg, der die Zentralsonne des Consu-Systems begleitete. Dieser Himmelskörper war vollständig von einer technischen Vorrichtung eingeschlossen, die den Schild speiste. Wenn man es realistisch betrachtete, sollte man sich auf keinen Fall mit Leuten anlegen, die zu so etwas imstande waren. Doch die Consu hatten recht seltsame Vorstellungen von Ehre. Wenn man ihre Truppen auf einem Planeten ausradierte, kamen sie nie wieder. Es war wie eine Vireninfektion, die durch Antikörper beseitigt wurde.
All diese Informationen standen in unserer Missionsdatenbank, die wir auf Anweisung unseres befehlshabenden Offiziers Lieutenant Keyes vor dem Kampf abrufen und studieren sollten. Die Tatsache, dass Watson offenbar nichts von alledem wusste, konnte nur bedeuten, dass er sich die Berichte nicht angesehen hatte. Das überraschte mich kaum, da mir seit unserer ersten Begegnung klar gewesen war, dass Watson
einer jener großspurigen, mutwillig ignoranten Ärsche war, die sich selbst oder ihre Truppkameraden schnell in tödliche Schwierigkeiten bringen würden. Mein Problem war jedoch, dass ich sein Truppkamerad war.
Der Consu breitete die Sensenarme aus, die sich im Laufe ihrer Evolution darauf spezialisiert haben mussten, einem unvorstellbar entsetzlichen Geschöpf auf ihrer Heimatwelt den Garaus zu machen. Darunter kamen die armähnlicheren Gliedmaßen zum Vorschein, die er nun zum Himmel hob.
»Es geht los«, sagte Viveros.
»Ich könnte ihn mühelos abknallen«, sagte Watson.
»Wenn Sie es tun, werde ich im nächsten Moment Sie erschießen«, sagte Viveros.
Die Luft wurde von einem Krachen zerrissen, als hätte Gott höchstpersönlich ein Gewehr abgefeuert. Darauf folgte etwas, das wie eine Kettensäge klang, die durch Blech schnitt. Der Consu sang. Ich ließ mir von Arschloch den Text übersetzen.
Hört her, verehrte Widersacher,
Wir sind die Instrumente eures freudigen Todes.
Wir haben euch nach unserer Art gesegnet,
Der Geist der Besten unter uns hat dem Kampf zugestimmt.
Wir werden euch lobpreisen, wenn wir gegen euch vorrücken,
Und eure Seelen singen, die gerettet und belohnt werden.
Ihr hattet nicht das Glück, in unserem Volk geboren zu sein,
Also bereiten wir euch den Weg zu eurer Erlösung.
Seid tapfer und kämpft wild,
Damit ihr in unseren Nestern wiedergeboren werdet.
Dieser gesegnete Kampf heiligt den Boden,
Und alle, die hier sterben und geboren werden, sind fortan
befreit.
»Mann, ist das laut«, sagte Watson und steckte sich einen Finger ins linke Ohr. Ich glaubte nicht, dass er eine Übersetzung des Gesangs abgerufen hatte.
»Verdammt, das ist weder ein Krieg noch ein Fußballspiel«, sagte ich zu Viveros. »Das ist ein Gottesdienst.«
Viveros zuckte die Achseln. »Das sieht die KVA anders. So leiten die Consu jede Schlacht ein. Für sie ist es so etwas wie eine Nationalhymne. Es ist nicht mehr als ein Ritual. Sehen Sie, jetzt wird der Schild deaktiviert.« Sie zeigte auf das Energiefeld, das nun auf der gesamten Breite flackerte und schließlich erlosch.
»Das wird auch langsam Zeit«, sagte
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