Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone

Titel: Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
Vom Netzwerk:
worden. Falls der Lieutenant der 4. Kompanie nicht zu den Toten gehörte, wünschte er sich vermutlich, er hätte eine solche Katastrophe nicht überlebt.
    Nachdem wir das Okay-Signal von Lieutenant Keyes erhalten hatten, ging ich los, um Watson zu holen. Eine Gruppe aus achtbeinigen Aasfressern hatte ihn bereits gefunden. Ich erschoss eins der Tiere und überzeugte dadurch die anderen, sich zu entfernen. Sie hatten in der kurzen Zeit erstaunlich viel geschafft. Ich war überrascht, wie wenig ein Mensch wog, wenn man seinen Kopf und einen großen Teil seines weichen Gewebes abzog. Ich legte das, was von ihm noch übrig war, auf eine Feuerwehrbahre und machte mich auf den Weg zum einige Kilometer entfernten provisorischen Leichenhaus. Ich musste zwischendurch nur einmal anhalten und mich übergeben.
    Alan entdeckte mich, als ich ankam. »Brauchst du Hilfe?«, fragte er, als er sich zu mir gesellt hatte.
    »Alles in Ordnung«, sagte ich. »Er ist nicht mehr besonders schwer.«
    »Wer ist das?«, wollte Alan wissen.
    »Watson.«
    »Ach, er «, sagte Alan und verzog das Gesicht. »Ich bin mir sicher, dass irgendwo irgendjemand um ihn trauern wird.«
    »Halt bloß deine Tränen zurück«, sagte ich. »Wie hast du dich heute geschlagen?«

    »Gar nicht so schlecht«, sagte Alan. »Die meiste Zeit habe ich den Kopf eingezogen, ab und zu mein Gewehr hochgehalten und ein paar Schüsse in die ungefähre Richtung des Feindes abgegeben. Keine Ahnung, ob ich was getroffen habe.«
    »Hast du den Todesgesang vor Beginn des Kampfes gehört?«
    »Natürlich. Es klang, als würden sich zwei Güterzüge miteinander paaren. Man muss sich schon sehr anstrengen, wenn man diesen Gesang nicht hören will.«
    »Stimmt«, sagte ich. »Ich meine, hast du ihn dir übersetzen lassen? Hast du dir angehört, wovon darin die Rede war?«
    »Ja«, sagte Alan. »Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich mich mit ihrer Methode anfreunden kann, wie sie uns zu ihrer Religion konvertieren wollen. Schließlich muss man dazu sterben und so weiter.«
    »Die KVA scheint es nur für irgendein Ritual zu halten, für eine Art Gebet, das sie sprechen, weil sie es schon immer getan haben.«
    »Was meinst du?«, fragte Alan.
    Ich drehte den Kopf in Watsons Richtung. »Der Consu, der ihn umgebracht hat, schrie die ganze Zeit ›Erlöst, erlöst!‹, so laut er konnte. Und ich bin überzeugt, dass er dasselbe getan hätte, wenn ich sein Opfer gewesen wäre. Ich meine, die KVA unterschätzt, was hier vor sich geht. Ich bin der Ansicht, dass die Consu nach einem solchen Kampf nicht mehr zurückkommen, weil sie glauben, dass sie verloren haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei diesem Kampf um Sieg oder Niederlage geht. Für sie ist dieser Planet nun durch ihr Blut geweiht worden. Ich glaube, sie glauben, dass er ihnen jetzt gehört .«
    »Warum besetzen sie ihn dann nicht?«

    »Vielleicht ist der Zeitpunkt noch nicht gekommen«, sagte ich. »Vielleicht müssen sie noch bis zu einer Art Jüngstem Gericht warten. Aber ich will darauf hinaus, dass die KVA offenbar keine Ahnung hat, ob die Consu diese Welt nun als ihren Besitz betrachten oder nicht. Ich glaube, der Moment wird kommen, wo sie mächtig überrascht sein werden.«
    »Okay, das klingt vernünftig«, sagte Alan. »Bisher hat noch jede Armee, von der ich gehört habe, zur Selbstgefälligkeit geneigt. Aber was willst du deswegen unternehmen?«
    »Scheiße, Alan, ich habe nicht den leisesten Schimmer. Außer zu versuchen, tot zu sein, wenn es so weit ist.«
    »Zu einem anderen und weniger deprimierenden Thema«, sagte Alan. »Gute Arbeit, wie du die Doppelschusstechnik ausgetüftelt hast. Einige von uns waren ziemlich genervt, dass wir auf die Mistkerle geschossen haben und sie trotzdem weitermarschiert sind. In den nächsten paar Wochen werden die Leute dir viele Runden ausgeben.«
    »Wir müssen für unsere Getränke nicht bezahlen«, gab ich zu bedenken. »Diese Reise durch die Hölle ist eine Pauschalreise all inclusive, wenn ich mich recht entsinne.«
    »Aber wir würden dir einen ausgeben, wenn wir es könnten«, sagte Alan.
    »So eine große Sache ist es nun auch wieder nicht«, sagte ich. Dann bemerkte ich, dass Alan stehen geblieben war und Haltung angenommen hatte. Als ich aufblickte, sah ich, wie Viveros, Lieutenant Keyes und ein weiterer Offizier, den ich nicht kannte, auf mich zukamen. Ich hielt an, bis sie mich erreicht hatten.
    »Perry«, sagte Lieutenant Keyes.
    »Lieutenant«, sagte ich.

Weitere Kostenlose Bücher