Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden
General?«
Mattson machte eine wegwerfende Handbewegung. »Er gehört Ihnen. Viel Spaß mit ihm. Jetzt muss ich mir wenigstens keine Sorgen mehr machen, ob dieser Soldat zum Verräter wird.«
»Vielen Dank«, sagte Szilard.
»Und was werden Sie jetzt mit Ihrem neuen Spielzeug machen?«, fragte Mattson.
»Ich glaube, wir fangen damit an, dass wir ihm einen Namen geben.«
4
Er trat genauso in die Welt ein wie die meisten Neugeborenen: schreiend.
Die Welt um ihn herum war ein gestaltloses Chaos. Als sie auftauchte, war etwas in seiner Nähe und machte Geräusche. Er hatte Angst davor. Plötzlich entfernte es sich und gab dabei noch lautere Geräusche von sich.
Er schrie. Er versuchte seinen Körper zu bewegen, konnte es aber nicht. Also schrie er weiter.
Eine andere Form schälte sich aus dem Chaos. Aufgrund seiner ersten Erfahrung schrie er wieder vor Angst und versuchte zu entkommen. Die Gestalt bewegte sich.
Dann Klarheit.
Es war, als wäre sein Bewusstsein mit einer Korrekturlinse ausgestattet worden. Die Welt rückte an den richtigen Platz. Immer noch war alles unvertraut, aber gleichzeitig schien es nun Sinn zu ergeben. Obwohl er nichts identifizieren oder benennen konnte, wusste er, dass alles Namen und Identität besaß. Ein Teil seines Geistes erwachte zum Leben und drängte darauf, alles zu katalogisieren, schaffte es aber noch nicht.
Das gesamte Universum lag ihm auf der Zungenspitze.
::Kannst du dies wahrnehmen?::, fragte die Gestalt – die Person – vor ihm. Er konnte es. Er konnte die Frage hören, aber er wusste, dass sie lautlos gestellt worden war. Die Frage war ihm direkt ins Gehirn gesendet worden. Er wusste nicht, woher er das wusste oder wie es vor sich ging. Wie sollte er darauf reagieren? Er öffnete den Mund zu einer Antwort.
::Tu es nicht::, sagte die Person vor ihm.::Versuche stattdessen, mir deine Antwort zu senden . Das geht schneller als sprechen. So machen wir es alle. Ich zeige dir, wie es geht.::
In seinem Kopf tauchten Anweisungen auf. Sie waren mit der Bewusstheit verbunden, dass alles, was er nicht verstand, definiert, erklärt und in einen Zusammenhang gestellt würde. Noch während er dies dachte, spürte er, wie sich die gesendeten Anweisungen erweiterten. Individuelle Vorstellungen und Ideen verzweigten sich, suchten nach ihren eigenen Bedeutungen, um ihm einen Bezugsrahmen zu geben, den er benutzen konnte. Schließlich verband sich alles zu einer großen Idee, die es ihm ermöglichte, eine Antwort zu geben. Immer stärker empfand er das Bedürfnis, der Person vor ihm zu antworten. Sein Geist reagierte darauf und bot ihm eine Reihe möglicher Antworten an. Jede entpackte sich genauso, wie es zuvor mit den Anweisungen geschehen war, und vermittelte ihm Verständnis, einen Zusammenhang und eine mögliche Erwiderung.
All das dauerte kaum fünf Sekunden.
::Ich nehme dich wahr::, sagte er schließlich.
::Ausgezeichnet::, sagte die Person vor ihm.::Ich bin Judy Curie.::
::Hallo, Judy::, sagte er, nachdem sein Gehirn ihm eine Vorstellung von Namen und Verhaltensprotokolle übermittelt hatte, wie man reagierte, wenn sich jemand mit Namen identifizierte. Er wollte seinen eigenen Namen nennen, kam aber nicht weiter. Das verwirrte ihn sehr.
Curie lächelte ihn an.::Hast du Schwierigkeiten, dich an deinen Namen zu erinnern?::
::Ja::, sagte er.
::Das liegt daran, dass du noch gar keinen hast. Möchtest du wissen, wie dein Name lautet?::
::Bitte.::
::Du bist Jared Dirac::, sagte Curie.
Jared spürte, wie sich der Name in seinem Gehirn entpackte: Jared. Es war ein biblischer Name (die Definition von biblisch entpackte sich, führte ihn weiter zur Definition von Buch und zur Bibel, die er nicht las, als ihm klar wurde, dass die Lektüre und die nötige Entpackungszeit mehr als ein paar Sekunden beanspruchen würden). Jared war der Sohn von Mahalalel und der Vater von Henoch. Außerdem war er der Anführer der Jarediten im Buch Mormon (ein weiteres Buch, das er nicht entpackte). Bedeutung des Namens: der Nachkomme. Dirac hatte mehrere Definitionen, und die meisten waren vom Namen Paul Dirac abgeleitet, einem Wissenschaftler. Zuvor hatte Jared die Bedeutung von Namen, die Regeln der Namensgebung und die komplizierten Konventionen der Anrede entpackt. Nun wandte er sich wieder an Curie.
::Bin ich ein Nachkomme von Paul Dirac?::, fragte er.
::Nein. Dein Name wurde willkürlich aus einem allgemeinen Namensvorrat ausgewählt.::
::Aber mein Vorname bedeutet Nachkomme . Und
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