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Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden

Titel: Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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der Dekantierungsprozess und der schnelle und (normalerweise) reibungslose Übergang ins militärische Leben. Für einen bestimmten Soldaten der Spezialeinheit war jedoch noch ein weiterer Schritt nötig.

    Szilard gab seinen Technikern ein Zeichen, worauf sie mit der Arbeit begannen. Wilson konzentrierte sich wieder auf seine Hardware und wartete auf das Signal, dass der Transfer beginnen konnte. Als die Techniker das Okay gaben, machte
Wilson den Weg für das Bewusstsein frei. Leise summten die Maschinen. Der Körper im Bruttank war weiterhin völlig reglos. Nach ein paar Minuten besprach sich Wilson mit den Technikern und anschließend mit Robbins, der dann zu Mattson ging. »Fertig«, sagte er.
    »Das war alles?«, fragte Mattson und blickte zum Körper. »An ihm scheint sich überhaupt nichts verändert zu haben. Er sieht immer noch aus, als läge er im Koma.«
    »Sie haben ihn noch nicht aufgeweckt«, sagte Robbins. »Sie wollen von Ihnen wissen, wie sie es tun sollen. Normalerweise werden die Soldaten der Spezialeinheit mit aktiviertem BrainPal geweckt. Das gibt ihnen ein vorläufiges Ichbewusstsein, bis sie ein eigenes entwickeln können. Aber da sich in diesem Kopf möglicherweise schon eins befindet, würden sie den BrainPal lieber noch nicht einschalten. Das könnte zu geistiger Verwirrung führen.«
    Mattson schnaufte. Diese Vorstellung belustigte ihn. »Wecken Sie ihn, ohne den BrainPal zu aktivieren«, sagte er. »Wenn sich Boutin in diesem Körper befindet, möchte ich ihn nicht verwirren. Ich möchte, dass er redet.«
    »Ja, Sir«, sagte Robbins.
    »Wenn alles funktioniert hat, wird er wissen, wer er ist, sobald er bei Bewusstsein ist, oder?«, fragte Mattson.
    Robbins blickte zu Wilson hinüber, der ihr Gespräch mithören konnte. Wilson antwortete mit einem halben Achselzucken und einem halben Nicken. »Das vermuten wir«, sagte er.
    »Gut. Dann will ich das Erste sein, was er sieht.« Mattson ging zur Krippe und stellte sich vor den bewusstlosen Körper. »Sie werden den Mistkerl jetzt wecken«, sagte er zu Robbins. Dieser nickte einer Technikerin zu, die mit einem gestreckten
Finger auf eine Schaltfläche der Konsole drückte, an der sie arbeitete.
    Der Körper verkrampfte sich wie der eines Menschen, der sich in der Dämmerzone zwischen Wachen und Schlafen befindet, wenn er plötzlich ein Gefühl des Fallens hat. Die Augenlider flatterten und wurden dann plötzlich weit aufgerissen. Die Augen zuckten für einen Moment verwirrt hin und her, dann konzentrierten sie sich auf Mattson, der sich grinsend herabbeugte.
    »Hallo, Boutin«, sagte Mattson. »Ich wette, es überrascht Sie, mich zu sehen.«
    Der Körper bemühte sich, den Kopf näher an Mattson heranzubringen, als wollte er ihm etwas sagen. Mattson kam ihm erwartungsvoll weiter entgegen.
    Dann schrie der Körper.

    General Szilard fand Mattson im WC gegenüber vom Dekantierungslabor, wo er sich erleicherte.
    »Wie geht es Ihrem Ohr?«, fragte Szilard.
    »Was ist das für eine gottverdammt blöde Frage?«, erwiderte Mattson, der immer noch die Wand anstarrte. »Lassen Sie sich selber von einem brabbelnden Idioten anbrüllen, und dann sagen Sie mir, wie es sich anfühlt.«
    »Er ist kein brabbelnder Idiot. Sie haben einen neugeborenen Soldaten der Spezialeinheit mit abgeschaltetem BrainPal geweckt. Er hatte noch kein Ichbewusstsein. Er hat nur getan, was jedes neugeborene Kind tut. Was haben Sie erwartet?«
    »Ich habe Charles Boutin erwartet«, sagte Mattson und schüttelte ab. »Das ist der Grund, warum wir diesen Scheißer herangezüchtet haben, falls Sie sich erinnern.«

    »Sie wussten, dass es vielleicht nicht funktioniert. Ich habe Sie gewarnt. Ihre Leute haben Sie gewarnt.«
    »Danke, dass Sie meinem Gedächtnis auf die Sprünge geholfen haben, Szilard.« Mattson zog den Reißverschluss zu und ging zum Waschbecken. »Dieses kleine Abenteuer war nichts als eine einzige große Zeitverschwendung, verdammt nochmal.«
    »Er könnte sich trotzdem als nützlich erweisen«, sagte Szilard. »Vielleicht braucht das Bewusstsein noch etwas Zeit, um zu sich zu kommen.«
    »Robbins und Wilson sagten, dass sein Bewusstsein sofort nach dem Aufwachen da sein müsste.« Mattson hielt die Hände unter den Wasserhahn, der beharrlich trocken blieb. »Verdammte Automatik!«, fluchte er und drückte schließlich mit der ganzen Hand auf den Sensor. Endlich kam das Wasser.
    »Es war das erste Mal, dass so etwas gemacht wurde«, sagte Szilard. »Vielleicht haben

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