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Krieg der Kulturen (German Edition)

Krieg der Kulturen (German Edition)

Titel: Krieg der Kulturen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Cary
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Schneckentempo und mit einigen Zwischenstopps
weiter.
Wir bewegten uns Schritt für Schritt, bis zu dem
Augenblick, als es hinter uns hupte wie aus tausend
Sirenen. Die Polizei kam im Doppelpack mit Martinshorn
auf der Gegenfahrbahn angerauscht, kurz dahinter ein
Krankenwagen und auch das Abschleppauto war schon in
Sicht. Sie alle drängelten sich in der Mitte durch,
wirbelten die Autos durcheinander, und erst als alles
vorbei war, rückten sie sich wieder zurecht, um dem
Chaos ein Ende zu bereiten.
Nach dem ich mich etwas beruhigt hatte, wurden meine
Beine weich und ich zitterte am Körper wie Espenlaub,
sodass ich auf dem nächsten Parkplatz anhielt, um mich
von diesem Schreck zu erholen.
Max sah mein kreidebleiches Gesicht, setzte sich auf den
Fahrersitz und fuhr, ohne darüber zu diskutieren, selbst
weiter.
Ich schaltete das Radio ein, hörte, wie Howard Carpendale
„Ti amo“ in meine Ohren trällerte, und bückte mich, um
ein Taschentuch aus der Seitentasche meines Autos zu
nehmen. Auf dem Boden sah ich die Bonbons aus der
Schachtel verstreut herumliegen. Ausgerechnet in dem
Moment fragte Max nach einem Bonbon.
Ich steckte Max einen Roten in den Mund, nahm mir
anschließend selbst einen und sammelte alle anderen vom
Boden auf.
„Oh! Danke.“
Verträumt schaute ich aus dem Fenster und sah eine
Raststelle, die ich nicht kannte und wie ein Blitz traf mich
der Gedanke, wir haben uns verfahren.
„Ich glaube, wir sind vom Weg abgekommen“, sagte ich
ganz verdutzt.
„Mist, ich habe wieder die gleiche Abfahrt verpasst, die
ich nie richtig einschätzen konnte“, schmunzelte Max
mich verlegen an. Er drehte auf der nächsten Ausfahrt um
und wir fuhren bis zu der Ausfahrt zurück, wo wir
eigentlich raus wollten.
Von der letzten Abfahrt sah ich das Dorf, in dem meine
beste Schulfreundin Sabrina wohnte.
Schon als Kind war es für mich das reinste Vergnügen
Alleen-Straßen entlang zu fahren, schließlich haben sie
etwas Geheimnisvolles an sich, wenn ein Sturm durch die
Bäume pfiff, die Blätter im Wind rauschten und die Sonne
sich durch die Kronen drückte, das war für mich malerisch
schön.
Im Sommer wirkten diese Landschaften mit all ihren
weiten Blumenfeldern und den kleinen dickbäuchigen
Büschen besonders friedlich und harmonisch. Spätestens
da begriff der letzte Städter die Schönheit der Natur, die
die Landschaftsmaler so sehr preisen. Ein Schäfer trabte
mit seiner Herde und dem Aufpasserhund an uns vorbei,
während ich aus dem Fenster unser Dorf immer näher
kommen sah.
„Wir könnten den kleinen Feldweg entlang fahren.“
„Mache ich doch glatt.“
„Der Wasserspiegel ist sehr niedrig“, meinte ich mit
trauriger Miene.
„Es ist ein sehr heißer Sommer und der Weizen auf den
Feldern sieht auch nicht gerade rosig aus.“
Holterdiepolter ging es auf dem kleinen Weg direkt zum
Haus meiner Eltern entlang.
Die Sträucher kratzten wie schon so oft am Lack meines
Autos, der Staub wirbelte durch die Luft und mein Auto
sah aus, wie nach einer Wüstenfahrt in der Sahara.
„Siehst du schon meine Eltern uns zuwinken?“
„Ja, schließlich warten sie auf uns.“
„Woher wussten …“, den Satz beendete ich nicht, da Max
mir ins Wort fiel.
„Bevor wir abfuhren, informierte ich sie.“
In dem Moment dachte ich wieder, er hatte es doch
tatsächlich vergessen, dass wir meinen Eltern nichts mehr
von unserem Kommen sagen wollten, da sie von da ab nur
vor dem Haus sitzend auf uns warteten.
Während Max das Auto parkte, ging ich mit meinen Eltern,
die uns empfangen hatten ins Haus.
„Habt ihr etwas gegessen?", fragte meine Mutter.
„Nein“, antwortete ich, und schaute im gleichen Moment
in der Küche nach, was da Schönes kochte. Gutes Essen
war für mich eine Leidenschaft. Was mein Auge für gut
empfand, das schmeckte mir.
Ein Topf voller Spaghettis mit Tomatensoße, eine Schale
mit vielen Ananasstücken, eine Glaskanne mit frisch
gepresstem Orangensaft und viele kleine Schokoladenriegel lagen neben den Gläsern, die ich so sehr liebte.
Max und mein Vater gingen in den Schuppen, holten die
Angelutensilien, um nach dem Essen Fischen zu gehen.
Meine Mutter stellte Fragen über Fragen.
„Magst du die Spaghettis mit Käse?“
„Ein wenig.“
„Wie war eure Fahrt hierher?“
„Grausam, ein Unfall nach dem anderen.“
Max und mein Vater saßen gemütlich auf der alten
Gartenbank vor dem Haus, tranken ein Glas Bier, schauten
den Schiffen auf dem Wasser zu und unterhielten sich
dabei angeregt über den

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