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Krieg der Kulturen (German Edition)

Krieg der Kulturen (German Edition)

Titel: Krieg der Kulturen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Cary
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diesem Zeitpunkt wegen
eines Grillunfalls in der Klinik lag.
Seine Grillleidenschaft wurde ihm durch das Auskippen
von Spiritus zum Verhängnis, da eine Stichflamme seine
Hände, Teile seines Gesichts und Haare verbrannte.
Durch meine Ungeduld zimmerte ich den Schrank selbst
zusammen. Ich las kurzerhand die Beschreibung und fing
an zu nageln, schrauben, sägen, hämmern und rückte alles
ins rechte Licht mit noch sichtbaren Nägeln, nicht
angezogenen Schrauben und einer Lage, wie der schiefe
Turm von Pisa.
Als mein Vater mit umwickelten Händen entlassen wurde
und dieses Chaos in meinem Zimmer mit dem unsicher
stehenden Schrank sah, schaute er zu mir, grinste und
meinte: "Hast du gut gemacht.“ Wobei ich merkte, wie
sehr er sich über sich selbst ärgerte, denn wäre er zu
diesem Zeitpunkt, als der Schrank geliefert wurde
anwesend, so hätte er sich das Nacharbeiten erspart, was
er mir nie erzählte.
Max und ich schenkten ihm später einen elektrischen Grill,
an dem er wieder viel Freude fand, und inzwischen
wieder, wie ein Weltmeister grillt.
Danach schaute ich mich noch weiter in dem inzwischen
aufgeräumten Zimmer um, wo meine Farbtöpfe in einer
Reihe standen, die Pinsel in einem sauberen Glas
steckten, meine Farbpaletten hinter einem Regal
ordentlich gestapelt und die vielen Lappen alle in einem
großen Karton unter meinem ehemaligen Schreibtisch
lagen.
Diese buchhalterische Ordnung schaffte nur meine Mutter.
Sogar meine Möbel waren staubfrei und der alte Teppich
lag nicht mehr im Zimmer, sondern es glänzte ein
Parkettfußboden im Karolook.
„Ordnung ist die Freude der Vernunft; aber Unordnung ist
die Wonne der Fantasie“, sagte ich ihr jedes Mal, wenn sie
mit dem Staubtuch wedelte.
In dem Moment kam sie auch schon die Treppe herauf und
fragte: "Schaust du dir dein altes Zimmer an?“
„Ja.“
„Erkennst du einiges wieder?“
„Alle meine Bilder. Ich hatte eine gute Kindheit und so
sollen es meine Kinder auch mal haben.“
„Wann werde ich Oma?“
„Aber Mutti, wir sprachen bereits mit euch darüber.“
„Vielleicht …“, „Nein!“ lenkte ich ab.
„Hast du dich sehr gelangweilt?“
„Lenke nicht vom Thema ab.“
„Das mach ich nicht.“
„Wann hast du das letzte Mal eine Decke gehäkelt oder
einen Pulli für mich gestrickt?“
Ihre gesamte Wohnung besteht aus selbst gefertigten
Decken, Läufern, Kissen und Wandschmuck.
Während wir noch emsig über mein Zimmer sprachen,
kamen mein Vater und Max mit einem riesigen Fisch in
einem Eimer und vielen kleinen im anderen.
Ohne weiter darauf einzugehen, meinten beide fast
gleichzeitig, „wir haben schon wieder großen Hunger.“
Max lief als Erstes in die Küche, wo der Kaffee schon auf
dem Tisch stand, und der Kuchen geteilt auf einer
Servierplatte lag, daneben die Tassen von meiner Mutters
gutem Service, wie sie es immer so schön zu mir sagte.
Er nahm sich ein Stück Kuchen, kam zu uns heraus, und als
mein Vater genau dasselbe machen wollte, ermahnte ihn
meine Mutter und redete ihm ins Gewissen.
„Gedulde dich, bis der Tisch gedeckt ist.“
Ohne eine Widerrede verließ er auf leisen Sohlen die
Küche, nahm die Zeitung vom Tisch, lief damit in den
Garten und steckte seinen Kopf in ihr hinein.
„Wann gedenkt ihr wieder zu fahren?", fragte er, um vom
Thema abzulenken.
„In einer Stunde“, meinte ich mit einer kurzen Drehung
nach links zu meinen Eltern schauend, wobei mir eine
Tasse herunter fiel und meine Mutter meinte lächelnd zu
mir, „Scherben bringen zwar Glück, aber hätte es nicht
eine von den alten Tassen sein können?“
„Ist dir etwas passiert?", fragte Max.
„Nein.“
„Hast du dich geschnitten?“ kam die Frage von meinem
Vater gleich hinterher.
„Nein“, rief ich hinaus in den Garten, wo inzwischen beide
saßen.
„Chloé, du warst schon immer ein kleiner Tollpatsch“,
meinte meine Mutter.
Wir setzten uns auf die Terrasse vorm Haus, wobei der
Schatten immer länger wurde, sodass der Sonnenschirm
inzwischen überflüssig war.
Durch das Nachlassen ihrer Helligkeit kamen natürlich die
fresslustigen, blutrünstigen Mücken in Scharren, um nach
großer Beute Ausschau zu halten und sich ein genüssliches
Dinner zu gönnen. Max kam nicht schnell genug aus
seinem Stuhl, um diesen kleinen Biestern zu entrinnen, er
stand bei ihnen ganz oben auf der Speisekarte.
„In der Garage habe ich noch ein Mückenschutzmittel“,
meinte mein Vater, als er sah, wie sich alle Mücken auf
Max stürzten.
Schnell sprühte ich seinen von Stichen

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