Krieg der Kulturen (German Edition)
ok?“
„Das wäre gut möglich, die Ausstellung hat mir sehr viel
eingebracht und das würde ich gerne wiederholen, na gut
mit dem gestohlenen Bild und vor allem mit der
Verwechslung der Titel hatte ich nicht gerechnet.“
In der Ferne hörte ich. „Sehr geehrte Damen und Herren.
Wir nähern uns dem Berliner Flugraum und werden in ca.
10 Min in Berlin-Tegel landen. Das Wetter ist sonnig, wir
haben 35 Grad Celsius.“
Bringen Sie Ihre Sitze in eine aufrechte Position und
schnallen Sie sich an. Wir danken Ihnen, dass sie mit
Lufthansa geflogen sind, und wünschen Ihnen einen
angenehmen Aufenthalt in Berlin.“
Bevor mir übel wurde, landeten wir auch schon. Erst nach
dem alle Fluggäste ausgestiegen waren, konnten wir mit
unseren Bodyguards die Maschine verlassen. Es ist schon
eigenartig, auf dem Flug nach New York waren ebenfalls
Bodyguards anwesend, aber nicht für mich, sondern für
wen auch immer, aber auf dem Rückflug waren sie nur für
mich da.
Jedenfalls sammelten wir rasch unser Handgepäck
zusammen, liefen umringt von der Security zum Ausgang,
am Ende der Halle wurden wir alle von Angestellten der
Berliner Außenstelle der Agentur übernommen. Gerade als
der Reisestress ein wenig abzufallen begann, erklärte uns
der Chef der Berliner Bodyguards „in Ihre Wohnung
können sie nicht zurück, dort wurde vorletzte Nacht
eingebrochen, wir haben einen geheimen Ort für sie
vorbereitet. In ihrer Wohnung ist die Sicherheit nicht mehr
gewährleistet.“
Max fragte, „wo fahren wir hin, ich bin Anwalt und kann
meine Klienten nicht im Stich lassen.“
„Das können wir nicht sagen, wir wissen es selbst nicht,
erst wenn wir fahren, gibt es die Anweisung, wohin es
geht.“
Dean sprach erst mit seinen Kollegen und anschließend
sagte er zu uns, dass es nur aus Sicherheitsgründen
geschieht.
„Nicht nur wir erhielten Drohungen, sondern auch die
deutsche Regierung, wenn das Bild in die Hände der
Israelis wandert. Die Regierung nimmt diese Drohung nach
den letzten Anschlägen sehr ernst und hat uns Hilfe bei
Ihrem Schutz zugesichert“, sagte der Fahrer.
Soweit ist es also gekommen, Drohungen mit Terror wegen
des Bildes, dachte ich erschrocken.
„Aber haben sie keine Angst, ihr vorübergehender
Aufenthalt befindet sich nicht in Deutschland, sondern in
Österreich, wie ich gerade erfahre“, sagte der Fahrer und
schaltete das Navigationsgerät und den Funk ein.
„Ich habe mich auf der Arbeit nicht abgemeldet“,
protestierte ich.
„Das haben wir für sie getan.“
„Und ist meine Kanzlei Roth & Co. auch unterrichtet
worden, wo ich mich aufhalte?", fragte Max.
„Wo sie sich aufhalten nicht, aber dass sie in den nächsten
Wochen unter Sicherheitsschutz stehen schon, Ihre Kanzlei
erreicht sie derzeit über unsere Agentur.“
Selbst am Abend war die Hitze noch unerträglich, die Luft
war so dick, man hätte sie schneiden können.
Die Klimaanlage lief zwar, aber ich stöhnte trotzdem vor
Hitze.
„Was ist?", fragte Max, der durch seine vielen Flüge wohl
den Jetlag und das Akklimatisieren besser im Griff hatte
als ich.
„Ich bin müde und ich schwitze … aber die Hauptsache ist,
dass wir sicher gelandet sind“, seufzte ich.
„Du sagst es“, meinte Max und reichte mir ein kühles Tuch
aus der Minibar.
„Auch das noch“, sagte der Fahrer und wurde langsamer.
„Was bedeuten die vielen Menschen auf der Straße?",
fragten wir beide fast gleichzeitig.
„Ich wusste es doch!“, meinte einer der neuen
Sicherheitsleute.
„Was wussten sie?", raunte Dean.
„Es war eine Demo, die man uns vorhin per Funk
angekündigt hatte, aber die Polizei sagte, eine andere
Strecke sei dafür vorgesehen.“
„Eine Demo am späten Abend?", fragte ich erstaunt.
„Das ist selten, aber wirkungsvoll für die, die es planten“,
meinte er.
„Was nun?", fragte ich neugierig.
Unsere Bodyguards wurden zusehends nervöser und
telefonierten ununterbrochen mit wem auch immer.
Etwas Bedrohliches ging von dieser Menschenmasse aus.
Diese dunklen Sachen, die Kapuzen und Verschleierungen,
damit die Gesichter unerkannt blieben … Durch die
Vermummung dieser Menschen konnte ich nicht einmal
erkennen, was auf ihren T-Shirts stand, wenn da
überhaupt etwas stand.
Während ich versuchte, die Aufschriften zu entziffern,
schaute ein Vermummter auf unsere Limousine, steckte
uns seine ekelhafte Zunge entgegen und klopfte
anschließend auf das Dach. Die Sicherheitsleute aus dem
hinteren Begleitwagen stürmten heraus und sicherten
unseren Wagen ab. Das
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