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Krieg der Kulturen (German Edition)

Krieg der Kulturen (German Edition)

Titel: Krieg der Kulturen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Cary
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Angst befreien, noch
im nassen Zustand meiner Hände griff ich nach dem
Türknauf, um ihn zu öffnen und vor mir stand Dean.
„Sie hätten uns ein Zeichen geben können.“
„Ich war zufrieden, dass ich schnell genug hineinkam.“
„Sie sind noch nicht in Sicherheit.“
„Wann bin ich es?“
„Das werden wir dann wissen, wenn es soweit ist.“
„Also muss ich in meinen vier Wänden wie eine Gefangene
leben?“
Er erklärte mir die Sorge um mein Leben und dass meiner
Angehörigen, denn wer mich in seiner Gewalt hat … gar
nicht auszudenken was … er sprach nicht weiter, brach
das Gespräch ab.
Während ich mich setzte und mich beruhigte, fragte ich
Max nach dem Vorfall.
Er meinte nur, „ist besser, wenn du von diesem Vorfall
nichts erfährst.“
„Trotzdem bin ich aber neugierig.“
„Erzähle ich dir später.“
„Wann später?", fragte ich gezielt zurück, ein später war
mir zu ungenau.
Kurz und schmerzlos war seine Antwort. Er verlor sich
sofort wieder tief in seine Lektüre, so als hätte es diesen
Vorfall nie gegeben.
„Keine Antwort ist wohl auch eine Antwort.“
„Später!“
Also schaute ich aus dem Fenster, wie die
Abenddämmerung hereinbrach, die Lichter im Flugzeug
leuchteten bis zu einer gewissen Helligkeit auf, danach
sah ich wieder zu Max, der sich noch immer emsig in
seiner Lektüre vergrub, und noch immer nicht mit mir
über diesen Fall sprechen wollte.
Im Spiegel der offenen Tür zur Touristenklasse sah ich wie
einige die Rollos herunter zogen, um der untergehenden
Sonne zu entfliehen, die sehr stark in den Flieger knallte.
Ein paar Fluggäste suchten emsig nach ihren
Sonnenbrillen, zogen die Rollos herunter und manche
versuchten, noch etwas zu schlafen.
Nur ich selbst wollte lieber noch ein bisschen den Himmel
mit seinen bauschig, dicken, von der Sonne rot gemalten
Wolken genießen.
Wann bekomme ich schon mal diese Gelegenheit, die
Wolken so nahe zu sehen.
„Magst du noch etwas essen?", fragte Max mich ganz
überraschend.
„Nein, danke.“
Noch im gleichen Moment trällerte es aus dem
Lautsprecher.
„Sehr geehrte Damen und Herren, bitte begeben Sie sich
zu Ihren Plätzen und schnallen Sie sich an. Danke für Ihre
Aufmerksamkeit.“
„Sind wir schon über den Berliner Luftraum“, fragte ich
mit entsetzter Stimme.
„Nein, wegen der Turbulenzen.“
„Woher weißt du das?“
„Ich fliege nicht zum ersten Mal diese Richtung, hier sind
ständig einige Turbulenzen.“
„Na, da bin ich ja beruhigt, dich an Bord zu haben.“
„Veräppeln kann ich mich auch alleine.“
„Das war mein Ernst.“
Er grinste mich mit seinen strahlend blauen Augen an,
steckte anschließend seine Lektüre in die Tasche und
widmete sich mir.
Durch die ewigen Probleme des Angurtens blieb ich lieber
gleich angeschnallt, aber nicht von Dauer, Max gurtete
mich ab, sah mir tief in die Augen und schließlich küsste
er mich und meinte, „möchtest du lesen oder …….?“
„Hört sich vielversprechend an:“ Er wollte mich einfach
nur ablenken. Die letzten Tage waren für uns beide sehr
anstrengend.
„Ich würde sehr gerne lesen, das lenkt mich ab.“
Das Buch, das ich aufschlug, handelte von einer
emanzipierten Frau aus dem Iran, die versuchte ihr Wissen
und ihre Erfahrungen, an andere Frauen weiter zu geben.
Viele dieser Frauen waren eingeschüchtert, sodass sie sich
nur unter schwersten Bedingungen zu ihr ins Haus trauten,
was für eine Frau aus der westlichen Welt unvorstellbar
wäre.
Einige dieser Frauen müssen viele Erniedrigungen
hinnehmen, wenn sie sich wehrten, werden sie von ihren
Ehemännern gezüchtigt oder bei noch nicht verheirateten
jungen Frauen sind es die Brüder oder der Vater. Dabei
dreht sich alles nur um die Ehre des Mannes, da kann ich
nur sagen; guten Tag „Steinzeitalter.“
Aber Gott sei Dank gibt es unter diesen Männern auch
zivilisierte, die ihre Frauen als gleichberechtigt ansahen,
genau wie in der westlichen Welt.
„Träumst du ein wenig?“
„Nein“, sagte ich mit Blick auf mein Buch, was sich in
meinem Sitz vergrub, wobei ich wohl doch etwas
eingenickt war, da Max mein Buch aus der Ritze zog.
Während ich meinen Block in die Mappe legte, meine
Stifte einsortierte, träumerisch aus dem Fenster schaute
und nichts mehr erkannte, da es inzwischen dunkel war,
sprach Lars uns an, indem er sagte „wir verlassen alle als
Letzter den Flieger, haltet euch bitte daran.“
Als Max meinen sehnsüchtigen Blick in Richtung USA sah,
nahm er meine Hand, „wir fahren bald wieder hin,

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