Krieg der Kulturen (German Edition)
das
kostete ihn eine große Überwindung davon etwas in
Anspruch, zu nehmen. Aber Gott sei Dank ließ meine Zeit
es noch nicht zu, darüber nachzudenken.
„Der Tisch ist gedeckt“, rief er mir zu.
Dann streckte ich meine Beine aus, legte das linke auf
einen weichen Hocker und das rechte auf die Couch.
„Wo hast du mein Duschgel?", fragte Max plötzlich aus
dem Bad und rutschte in der Dusche hin und her.
„Es liegt oberhalb der Geschenke“, rief ich zurück.
„Sei bitte so nett und bringe es mir.“
„Gleich“, meinte ich.
„Wann ist gleich?“
„Na eben, gleich.“
„Beeile dich, ich will nicht bis morgen unter der Dusche
stehen.“
„Ja, wenn ich es gefunden habe, bringe ich es dir.“
Schließlich hatte er selbst die Taschen gepackt, worüber
ich ihm sehr dankbar war.
„Wo hast du es eingepackt?“
„Es liegt in dem Koffer mit den Geschenken.“
„Richtig!“
„Fällt dir noch etwas ein, was du vielleicht brauchst, denn
noch habe ich mich nicht hingesetzt.“
„Nein, aber ich danke dir für die Mühe.“
Von nun ab ließ ich mich nicht mehr stören, trank
genüsslich meinen Kaffee, aß dazu Ananas mit Käse und
mein Kater schaute unentwegt auf die Ananas.
Ich legte eine CD ein und machte es mir auf der Couch
solange bequem, bis Max aus dem Bad kam. Er legte sich
gleich neben mich und schlief, nach dem er seinen Kaffee
ausgetrunken hatte, in meinem linken Arm, mein Kater
rollte sich an mein Fußende in den kleinen Kissen ein und
schnarchte sogar vor sich hin.
Auch ich schlief mit meiner Tasse in der Hand ein, wachte
irgendwann in der Nacht auf, sah Max eingewickelt in
seinem Bademantel auf dem Fußboden liegen, der Kater
zusammengerollt auf der Innenseite seines Mantels und
meine Tasse bog sich nach unten ich, konnte sie gerade
noch auffangen.
Als ich versuchte meine Arme und Beine auszustrecken,
sahen mich beide gleichzeitig mit einer entsetzten Miene
an.
„Wie spät ist es?", fragte er noch im Halbschlaf und ich
antwortete.
„Der Wecker steht, oh! Er liegt unter dir.“
„Aha, davon habe ich also meine Bauchschmerzen“,
meinte er mürrisch zu mir. Danach legte Max den Kater in
sein Körbchen und wanderte, ohne die Augen zu öffnen ins
Bett, oder zumindest suchte er es.
Für ein paar Stunden legten wir uns gemeinsam ins Bett
mit großen Spiegeln hinter dem Kopfteil. Die Wohnung war
noch vom Vormieter eingeräumt, sie innerhalb einer
Stunde leer zu räumen schafften die Sicherheitsleute
nicht. Darüber waren wir sehr froh, wir hatten ja noch
keine eigenen Möbel. Schnell schliefen wir noch einmal
ein, unsere Körper waren vom Flug, von der Fahrt hierher
und die Nächte, die wir nicht geschlafen hatten, total
ausgepowert.
Aber am nächsten Morgen sah die Welt ganz anders aus.
„Aufstehen“, flüsterte Max in mein Ohr, „einen schönen
guten Morgen wünsche ich dir.“
„Lass mich noch ein paar Minuten ruhen“, erwidert ich
ihm.
Wie immer, wenn ich mal nicht aus den Puschen kam,
drängelte Max energisch.
Meine Augen schliefen noch, meine Beine trugen mich so
leidlich und mein Kopf war schwer wie Blei.
Max wollte heute für sein großes Diner am Abend, das er
extra für uns veranstalten wollte, einkaufen. Natürlich
verriet er uns nicht, was er feiern wollte, wieso auch,
schließlich weckte das meine Neugierde noch mehr.
Schnell suchte ich meine Sonnenbrille, damit man uns
nicht auf der Straße erkennt, die ich wie immer nicht
fand.
„Hast du unsere Sonnenbrillen gesehen?", fragte ich Max.
„Die habe ich auf den Tisch gelegt“, antwortete er etwas
gereizt.
„Meine Perücke finde ich auch nicht“, sagte ich.
„Die hattest du in der Eile vergessen, aber Mel hatte dir
eine neue besorgt, die steht dir sicher auch besser als das
Ding in New York.“
Na, dann kann uns ja nichts mehr aufhalten, dachte ich
und wir verließen unsere Wohnung mit schnellen
Schritten.
Sie liegt gleich neben einem Luxushotel und dem
Gerichtsgebäude in der Innenstadt.
Zwei Taschen unterm Arm geklemmt, den Kater im
geschlossenen Korb und ab ging es.
An der Eingangstür zu den Appartement-Wohnungen
steckten wir unsere Nasen hinaus, gleich knallte uns die
glühend, heiße Sonne entgegen und Mel kam schnellen
Schrittes auf uns zu. „Wir können es alle zusammen
versuchen unter die Leute zu gehen, aber ich rate zurzeit
noch ab“, sagte er mit bedenklicher Miene.
„Wir versuchen es und könnten im Notfall immer wieder
auf euch zählen“, erwiderte Max.
Lars grinste, „wir können auch nicht überall
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