Krieg der Kulturen (German Edition)
dachte. Also dachte ich, sein Wort in Gottes
Ohr und dann wäre ich beruhigter.
Inzwischen rauschten seine Worte langsam an meinen
Ohren vorbei, die Müdigkeit übermannte mich mit einem
Schlag.
In unserer Wohnung fiel ich, ohne mich auszuziehen,
sofort ins Bett. Max legte sich nach einer Weile selbst hin,
erst am frühen Morgen fragte er mich mit leiser Stimme,
„Chloé! Schläfst du noch?“
„Ja?“
„Ich fahre los.“
„Ja, ja.“
Als er dann tatsächlich verschwand, sprang ich, als hätte
mich eine Hummel gestochen, aus dem Bett.
Schnell rannte ich noch zum Fenster, um ihm zu sagen,
dass heute mein Klubabend war, aber er war schon weg.
Für ein paar Minuten legte ich mich ins Bett, wobei ich
wieder einschlief und erst als der Wecker klingelte,
schaute ich entsetzt zur Uhr. Gott sei Dank, ich stellte
den Wecker immer eine halbe Stunde früher zum Klingeln
ein, somit hatte ich noch genügend Zeit für mich und
meinen Kater.
Wir zwei frühstückten gemütlich in unserer Küche. Er
stupste mich laufend an, so als würde er mir etwas sagen
wollen. Da Zeit für mich etwas Unbedeutendes war,
machte ich mir keine Gedanken über mein langes und
ausgiebiges Frühstück mit Kater Felix. Er freute sich so
sehr, dass er mich gar nicht mehr weglassen wollte.
Nach meinem ausgiebigen Frühstück, steckte ich die
Zeitung in die Tasche, kämmte meine Haare, schaute noch
einmal in den Spiegel, ob sie auch einigermaßen aussahen,
und zog anschließend meine Schuhe aus dem Schuhschrank
an.
Morgens passten sie super, jedoch laufen konnte ich in
den High Heels nie.
Aber was macht man nicht alles, um seine Zwergenfigur
zu vergrößern.
Die Zeitung las ich aus Zeitmangel in der U-Bahn.
Igitt sie stank wie immer nach …, soviel verschiedene
Parfümdüfte und anderes.
Der Weg zum Verlag war zwar nicht weit, aber Laufen
wollte ich absolut nicht, so hielt ich meine Nase zu und
durch.
Der Weg von der U-Bahn zum Verlag wurde nie langweilig,
da man des Öfteren jemanden aus dem Verlag traf, wie
auch diesmal.
„Angelika! Was machst du so früh schon hier?“ Verdutzt
sah ich sie an, da gerade sie diejenige war, die immer erst
gegen mittags im Verlag auftauchte.
Sie legte gleich mit ihrem Verhältnis zu unserem Chef los,
da sie ihn gestern nach Hause fuhr und … Na ja.
Sie redete und redete, der Mund stand nicht still. Erst als
ich mich der Eingangstür vom Verlag zuwandte, hörte sie
auf zu reden, schließlich muss es ja nicht gleich jede Nase
spüren, was zwischen den beiden läuft.
Ohne mich weiter um sie zu kümmern, verschwand ich in
meinem Büro. Im Vorbeigehen am Büro des Chefs hörte ich
nur noch leicht, Immobilien, verkaufen, einziehen, super
Haus und dann schloss ich meine Tür.
Auf meinem Schreibtisch suchte ich wie jeden Morgen in
meiner „UNORDNUNG“ das Radio unter dem
Zeitungsstapel.
Als ich es endlich fand, um die neuesten Nachrichten zu
hören, schließlich sollte man wissen, was so in der Welt
gerade zu diesen unruhigen Zeiten passiert. Danach
begann ich mich über meinen Aktenberg zu vertiefen,
wischte den Staub ab, öffnete anschließend die
Rechnungsmappe mit den Salden und sah auf den ersten
Blick, dass etwas nicht stimmte.
Da es Giselas Aufgabe war, so etwas zu klären, ging ich als
Erstes zu ihr.
„Guten morgen Gisela!“
„Oh! Du bist schon da, hat dich Max so früh geweckt?“
„Nein, mein Kater“, was für eine Frage, die hätte sie
weglassen können, wo sie doch genau weiß, dass ich erst
nachts ins Bett gehe und dadurch später aufstehe.
„Der Saldo stimmt nicht.“
„Ach was, den habe ich erst gestern überprüft, das kann
nicht sein.“
„Es ist aber so.“
„Lege die Rechnung auf meinen Schreibtisch und ich
schaue noch einmal hinein.“
Sie ließ mich nicht gehen, ohne über Florian zu reden, was
ich nicht hören wollte.
„Ein Anruf für dich Chloé“, rief die Sekretärin mir zu.
Das war meine Rettung, ich konnte Gisela nicht zeigen wie
sehr sie mich mit ihrem Florian, der heute die und Morgen
eine andere hat, langweilte. Rasch verkrümelte ich mich
in mein Büro, nahm den Hörer ab und schon an der
Stimme erkannte ich meine Mutter am anderen Ende der
Leitung über unser Kommen reden.
Sie wollte sich nur noch einmal vergewissern, ob wir nun
wirklich in 14 Tagen kommen.
„Hallo Mama, wir kommen selbstverständlich zu dir.“
Sie erzählte mir von einer ehemaligen Schulfreundin, die
in dem Unglückszug saß.
„Du müsstest sie noch kennen.“
„Nein, Mama es ist schon lange her und außerdem
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