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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Ruchlosigkeit …«
    »Hör auf!« Justen schüttelte den Kopf und versuchte, nicht vor Lachen laut herauszuplatzen.
    Der Luft-Magier sprang auf den Stuhl und deutete mit dem rechten Arm zum Fenster. »Licht! Es werde Licht! Lass die geordnete Dunkelheit hervorgehen aus dem ungeordneten Licht, auf dass sie in die Herzen der Frauen und der Engel von – wie war das noch? Ach ja – in die Herzen der Engel von Naclos leuchten und sogar die düsteren und öden Seelen umnachteter Männer erhellen möge …«
    Justen schüttete sich fast aus vor Lachen über Gunnars Späße.
    »… aber lasst uns auch nicht den wohltätigen Rat von Recluce vergessen. Auch er möge umhüllt werden von der Wärme und Ordnung der Dunkelheit, auf dass die edlen Ratsherren die Welt nicht sehen, wie sie ist, sondern immer nur so, wie sie es sich wünschen, es sei denn – natürlich –, es gibt etwas dadurch zu verdienen, dass man die Wahrheit sieht. In diesem Fall aber mögen sie wenigstens Mittel und Wege finden, denjenigen, die im Lichte stehen, eine Gebühr zu berechnen, weil diese gesehen, was jene längst erblickt …«
    Gunnar sprang vom Stuhl herunter, hustete und trank den Rest Rotbeerensaft direkt aus dem Krug. »Ich kann das nicht so gut, wie du es früher gemacht hast … aber ungefähr so klingt dieser Mist. Die Druiden wollen auf irgendetwas hinaus. Die alten Engel wollen auf irgendetwas hinaus. Die Weißen wollen auf irgendetwas hinaus. Der Rat will auf irgendetwas hinaus. Und jeder von ihnen glaubt, er hätte eine Laterne, die ihm und nur ihm allein den rechten Weg weist. Und natürlich will niemand auf einen einfachen Ingenieur namens Justen hören, der möglicherweise eine Entdeckung gemacht hat.« Gunnar hustete wieder. »Natürlich muss auch der noch einfachere und unbedeutendere Magier namens Gunnar erst gewahr werden, was der nicht ganz so unbedeutende Justen entdeckt hat, während er seine bescheidenen Begabungen einstweilen einsetzen darf, um hochgeschätzten Ratsmitgliedern nachzuspionieren und um Schiffe herum zu schleichen. Doch auch wenn der unbedeutende Gunnar das Vertrauen des von Ordnung und geheimnisvollem Wissen erfüllten Justen erst noch erwerben muss, so …«
    »Also gut«, unterbrach Justen ihn seufzend. »Setz dich.«
    »Ich höre und gehorche, o unbedeutender Ingenieur, denn ich weiß sehr wohl, dass ich noch viel unbedeutender bin als Ihr.« Gunnar ließ sich auf den Stuhl fallen.
    »Du willst eine klare und ehrliche Antwort haben. Also gut. Der Ausgleich für eine Zunahme der Ordnung, wie es geschieht, wenn den Mächtigen Zehn ein neues, noch stärker geordnetes Kriegsschiff hinzugefügt wird, kann nur durch eine Zunahme des Chaos geschehen. Eine Zunahme der Ordnung, wie sie durch die Entwicklung einer geordneten Eisernen Garde entsteht, kann demnach nur zu größerem Chaos führen. Trotz aller Theorien aller Magier bedeutet mehr Ordnung auf der Welt zugleich auch mehr Chaos und mehr Chaos bedeutet größere und immer größere Macht für Fairhaven. Je mehr Erfolg Recluce hat, desto mächtiger wird Fairhaven und desto schlechter ergeht es Candar.« Justens Augen waren schwarz wie Eis, als er sie auf Gunnar richtete.
    »Verdammt … ich hatte gleich so ein seltsames Gefühl.« Gunnar schüttelte den Kopf. »Ich musste ja auch unbedingt fragen. Und du willst nun in dieser Angelegenheit etwas unternehmen?«
    Justen nickte. »Es ist nur so, dass das Entordnen von Gegenständen ein größeres Durcheinander erzeugt, als wenn man die Gegenstände gar nicht erst geordnet hätte. Deshalb hat Altara sich so aufgeregt. Ich habe etwas Schwarzes Eisen entordnet, ohne es vorher zu erhitzen. Es hat die Ordnung verloren und dabei die ganze Wärme aus dem Schmiedefeuer gezogen.«
    »Dann willst du also ganz Recluce in kalte Asche oder Eis verwandeln, um Candar zu retten?« Gunnar leckte sich die Lippen.
    »Schwerlich. So altruistisch bin ich nicht. Ich arbeite an etwas, das ich nach Fairhaven bringen will – eine Art Dampfwagen.«
    »Rechnest du damit, dass man es dir erlaubt?«
    »Nein. Ich werde die Leute hier auf Recluce täuschen und Gewalt einsetzen müssen, um nach Fairhaven zu gelangen, sobald ich in Candar gelandet bin.«
    »Mein Bruder, der lügende, selbstlose Kreuzfahrer, der endlich die Wahrheit sagt, wenn auch nicht in allen Einzelheiten.« Gunnar grinste. »So langsam begreife ich es. Ich bin aber mit an Bord.«
    Dieses Mal schüttelte Justen den Kopf. »Was?«
    »Ich bin dabei.« Justens Gesicht wurde

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