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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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fragend die Augenbrauen.
    »Meinst du, sie würden nicht einmal etwas tun, wenn die Beweise für Korruption auf dem Tisch lägen?«, fragte Justen.
    »Ich bin nur ein kleiner Landbesitzer und Obstbauer.« Horas zuckte mit den Achseln. »Aber wann hätten die Räte von Recluce schon einmal auf einen Vorwurf der Korruption reagiert, so lange es nicht in ihrem eigenen Interesse gewesen wäre, entsprechend zu handeln? Hat Ryltar nicht dazu geraten, sich aus dem Krieg in Candar herauszuhalten? Wer sollte ihn dafür korrupt nennen?«
    »Ich verstehe, was du meinst«, räumte Justen ein. »Selbst wenn Gunnar entdeckt, dass Ryltar korrupt ist, bleibt noch die Tatsache, dass Ryltar klug genug war, um sich lange Zeit im Rat halten zu können. Wir dagegen stehen vor der Frage, wie wir unsere Anschuldigungen beweisen können und wer auf uns hören wird, auf einen jungen Ingenieur, der ordnungstoll ist, und auf seinen Bruder, den Luft-Magier.«
    »Soll ich mit Nachforschen aufhören?«
    »Nein, ich will auf jeden Fall die Wahrheit wissen.«
    »Ich glaube, Justen hat Recht, Gunnar«, fügte Cirlin hinzu. »Ihr müsst herausfinden, was die Wahrheit ist, selbst wenn sich niemand sonst dafür interessiert.«
    »Gut.« Gunnar starrte in seinen Becher.
    »Sollen wir zu Abend essen?«, schlug Horas vor. »Elisabet wird sicher bald nach Hause kommen.«

 
CXV
     
    » D ann … dann werdet Ihr also den Winter über nicht nach Fairhaven zurückkehren? Ihr wollt wirklich hier in Rulyarth bleiben? Wie unglaublich pflichtbewusst von Euch.« Eldiren blies sich den warmen Atem auf die Hände. »Ihr könntet am Ende noch zusammen mit Jehan und mir hier erfrieren.«
    »Ach, hört doch auf. Ihr wisst genau, dass es überhaupt nicht pflichtbewusst ist. Wenn ich in Fairhaven bin, gebe ich Histen eine Gelegenheit, mir vorzuwerfen, ich würde meine Pflichten vernachlässigen. Außerdem, ob es Euch gefällt oder nicht, ist es für die Moral der Truppe nicht gerade bekömmlich, wenn die Kommandanten Wärme und Luxus genießen, während den Truppen beides vorenthalten bleibt.« Beltar blickte durch die Fensterscheibe des Wohnhauses nach draußen, wo dicke Schneeflocken fielen.
    »Wollt Ihr denn wirklich ein allseits beliebter Kommandant werden?«, fragte Eldiren.
    Jehan, der auf der anderen Seite des Tisches saß, sah zwischen Eldiren und Beltar hin und her.
    »Welche Möglichkeiten bleiben mir denn sonst noch?
    Mich ablösen lassen oder weniger beliebt sein? Nein, danke. Außerdem habe ich, im Gegensatz zu früheren Kommandanten, tatsächlich die Absicht, beim ersten Tauwetter vorzustoßen. Vielleicht sogar früher, und das erfordert Vorbereitungen.«
    »Eine Menge Vorbereitungen«, bestätigte Jehan langsam. »Aber es könnte klug sein.«
    »Was meint Ihr?«, fragte Eldiren.
    »Wir müssen unsere Vorräte aufstocken und ihre dezimieren. Wir haben zum Glück einige Abteilungen, die im Winter eingesetzt werden können.« Beltar nickte Jehan zu, als wollte er ihm danken.
    »Ihr wollt ihnen also im Winter zusetzen. Das ist nicht gerade barmherzig«, meinte Eldiren mit leiser Ironie.
    »Ich habe nie behauptet, ich wäre barmherzig. Ich habe die Absicht, Suthya so rasch wie möglich und mit so wenig Verlusten wie möglich niederzuwerfen.« Beltar deutete zum Schnee, der draußen fiel. »Wir lassen die anderen Soldaten von den winterfesten Kämpfern in Gruppen ausbilden. Wir beschäftigen sie ein wenig, damit sie nicht untereinander raufen und zu trinken beginnen. Ich lasse bekannt geben, dass jede Abteilung Rekruten oder Lanzenreiter, in der es zu viele Raufereien gibt, zu einem zusätzlichen Ausbildungsgang eingeteilt wird.«
    »Wie sollen diese Ausbildungsgänge aussehen?«
    »Sie sollen suthyanische Grenzstädte und Gehöfte einnehmen, in denen es große Lagerhäuser gibt – etwas in dieser Art.«
    Eldiren schauderte. »Ich nehme an, wir werden diese … diese Expeditionen begleiten?«
    »Natürlich.«
    »Kopf hoch, Eldiren«, schaltete sich Jehan ein. »Es könnte ja auch sein, dass Ihr hier bleiben, jammernden Soldaten zuhören und gelegentlich einen Kämpfer hinrichten müsst, weil er einen armen Teufel aus der Umgebung gefoltert hat.«
    »Passiert das immer noch?«, fauchte Beltar.
    »Nicht mehr, seit Ihr den letzten Lanzenreiter auf dem Platz in eine Fackel verwandelt habt«, erklärte Jehan. »Aber wenn Ihr fort seid, werden ein paar wieder damit anfangen.«
    »Nein, das werden sie nicht. Ich werde jeden Soldaten einäschern, der so etwas

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