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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Juniorpartner im ehrenwerten Handelsunternehmen von Ryltar und Weldon und Cousin des alten Weldon selbst, und erkundigt sich nach den ›Veränderungen‹ deiner Kampftechnik. Dann fragt Hyntal mich noch einmal genau das Gleiche. Anscheinend hat dir auch sein Cousin Martan zugesehen, nur dass der junge Martan bei deinem nächsten ›Abenteuer‹ dabei sein will. Hyntal wollte ein gutes Wort für den Burschen einlegen. Abenteuer? Du bist kaum zurück, und schon erzählt man sich, du wärst auf neue Abenteuer aus?«
    »Ich glaube nicht, dass Martan es irgendjemandem außer Hyntal erzählt hat.« Justen durchdachte kopfschüttelnd die anderen Möglichkeiten. »Ryltar hat anscheinend Yersol auf mich angesetzt.«
    »Natürlich. Du bist seiner Ansicht nach drauf und dran zu beweisen, dass du völlig ordnungstoll bist, was auch immer das zu bedeuten hat. Ich glaube wirklich, dass du nach alledem, was du durchgemacht hast, eine Pause brauchst.«
    »Eine Pause? Willst du mir sagen, ich wäre verrückt?« Justen versuchte, ruhig zu sprechen und der älteren Ingenieurin gefasst in die Augen zu sehen.
    »Nein. Du bist wahrscheinlich klarer im Kopf als die meisten anderen. Aber geistige Gesundheit ist im Land der Verrückten nun mal nicht gefragt.« Altaras Gesicht blieb unbewegt. »Am Schmiedeofen deiner Mutter könntest du beinahe alles tun, was du hier auch tun könntest, nicht wahr?«
    »Abgesehen von einigen Feinarbeiten – und ich könnte dort ganz sicher keine Getriebe schmieden.«
    »Ich bin sicher, dass wir irgendwo noch ein paar alte Getriebe haben, für die die Bruderschaft keine Verwendung mehr hat, oder wenigstens etwas Altmetall, das du für ein paar Silberstücke bekommen könntest.«
    Justen nickte, weil er endlich verstanden hatte. »Ich denke schon … und die Ruhe würde mir gut tun. Außerdem würde Ryltar dann nicht mehr den anderen Ingenieuren übel nachreden, nicht wahr?«
    Altara nickte.
    »Machst du dir Sorgen? Echte Sorgen?«
    »Würdest du dir keine Sorgen machen? Er ist einer von drei Ratsmitgliedern und im Allgemeinen macht der Rat das, was Ryltar will. Wenigstens, so weit die Ingenieure und Candar betroffen sind. Er hat sogar schon angedeutet, du wärst ein Spion der Druiden.«
    »Und … wenn man dir dies nun zu verstehen gibt und du unternimmst nichts, dann …«
    »Genau.«
    »Bei der Dunkelheit«, murmelte Justen. »Kannst du nicht etwas dagegen tun?«
    »Hast du irgendeine Idee? Soll ich ihn umbringen lassen?«, fragte Altara sarkastisch.
    »Dann bin ich also auf mich selbst gestellt?«
    »Justen … du bist allein, seit wir nach Sarronnyn gefahren sind. Du warst es sogar schon vorher. Wir anderen haben es einfach nur noch nicht gewusst.«
    Der junge Ingenieur holte tief Luft.
    »Ich glaube auch, dass du auf diese Weise mehr Zeit und Freiheit hast, das zu tun, was du tun willst. Wie man hört, hast du genug Geld und bist auf niemanden angewiesen. Aber die Bruderschaft wird dir für die Dauer des Erholungsurlaubs immerhin den halben Sold zahlen. Ryltar wird es gefallen, wenn wir es so einrichten, aber mehr kann ich nicht tun. Höchstens noch, dass wir meiner Ansicht nach eine große Menge ›Altmetall‹ haben – eine sehr große Menge. Ein Teil davon lässt sich leider nicht ohne weiteres entordnen.« Altara lächelte breit.
    Justen betrachtete die kalte Asche des Schmiedefeuers. »Ich glaube nicht, dass es einen einfachen Weg gibt, irgendetwas zu entordnen.«
    Die Leitende Ingenieurin zuckte mit den Achseln. »Wenn es einen gibt, dann lass es uns wissen. Wir werden dir gern einen Wagen leihen, damit du einen Teil des Altmetalls zum Experimentieren nach Wandernicht bringen kannst. Schließlich könnten wir auf diese Weise ja ein billigeres Verfahren finden … Ryltar würde es gutheißen müssen.«
    »Ja, das müsste er.« Justen bemühte sich, nicht zu seufzen. Trotz Altaras Angebot, ihm unter der Hand zu helfen, wurde er das Gefühl nicht los, dass sein Vorhaben, das in Naclos lediglich schwierig erschienen war, nach und nach gänzlich unmöglich wurde.
    »Ich werde dafür sorgen, dass der Rat von deinem Erholungsurlaub erfährt.«
    »Danke.«

 
CXIII
     
    J usten sah sich im Raum um, ehe er den Wandschrank öffnete, den Tornister herauszog und ihn ans Bettende neben die schlichte Holzkiste stellte, in der seine persönlichen Habseligkeiten verstaut werden sollten.
    Als Erstes steckte er das Paar neue Stiefel in den Tornister. Er hatte kaum Gelegenheit gehabt, sie einzulaufen. Die alten

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