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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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eine Menge Eisen auf dem Wagen sein«, bemerkte Horas. Er hob seinen Becher und ließ den Dampf vor seinem Gesicht aufsteigen. »Ich denke, die Sachen müssten in den Schuppen passen. Ich wollte das Holz sowieso wegräumen. Eure Mutter meint, es liegt schon viel zu lange da.«
    »Es könnte sein, dass ich etwas davon brauche«, erklärte Justen. »Holz ist leichter als Eisen und besser zu verarbeiten.«
    »Nimm dir nur, was immer du brauchst.«
    Die Außentür wurde geschlossen und gleich darauf betrat Cirlin die Küche. »Ich dachte, es würde schneien, aber es regnet nur. Warst du das, Gunnar?«
    »Ja.«
    »Nun ja, ich kann nicht behaupten, dass ich mich auf den Schnee gefreut habe. Mir ist es recht, solange der Regen nicht überfriert.« Die Schmiedin setzte sich und nahm den vierten Becher.
    »Das wird nicht geschehen. Das Eis würde sowieso rasch wieder tauen. Es ist noch zu früh für Frost.« Gunnar nahm eine Scheibe Brot.
    »Wir haben nicht damit gerechnet, euch so bald schon wieder zu sehen.« Horas stellte seinen Becher auf den Tisch.
    Gunnar sah Justen an. »Ich kann jede Menge Hilfe gebrauchen«, antwortete Justen.
    »Das ist aber ein denkwürdiges Eingeständnis, Justen.« Cirlin lehnte sich zurück. »Was für eine Art Hilfe meinst du?«
    »Ich muss einen Dampfwagen bauen.«
    »Einen Dampfwagen?«
    »Eine Art kleines Schiff, das auf Rädern fährt. Auf den Straßen, genauer gesagt.«
    Die Schmiedin schürzte die Lippen. »Das ist aber, selbst wenn ein Ingenieur wie du beteiligt ist, eine große Bestellung für eine kleine Schmiede.«
    »Ganz so schlimm ist es nicht. Altara lässt mich Altmetall und Platten benutzen und ich habe mir überlegt, wie ich eine Dampfpumpe entsprechend umbauen kann.«
    »Wie willst du die Sachen herbringen? Und was willst du mit alledem erreichen?«
    »Die erste Wagenladung habe ich schon mitgebracht.« Justen zuckte mit den Achseln. »Und das Ziel ist, etwas zu bauen, das die Weißen Magier aufhält.«
    Horas rieb sich die Stirn. »Ich weiß, dass ihr zwei begabte junge Männer seid, sogar außergewöhnlich begabt, aber ihr wollt versuchen, in unserer kleinen Schmiede etwas zu bauen, mit dem ihr die Weißen Magier besiegen könnt, obwohl das ungefähr acht von eurer Sorte auch mit Hilfe der Tyrannin von Sarronnyn nicht erreichen konnten?«
    »Es mag dumm klingen.« Justen lachte kurz und beinahe unfreundlich auf. »Aber ich glaube, ich kann es schaffen.«
    »Warum gerade hier?«
    Justen starrte den gekachelten Boden an. »Der Rat wäre dagegen, wenn er es erführe.«
    »Früher oder später werden sie auch hierher kommen und es dir verbieten.«
    »Kaum … sie halten mich für verrückt und glauben, mein Aufenthalt in Naclos hätte mich irgendwie aus der Bahn der Ordnung geworfen. Deshalb bin ich hier. Sie zahlen mir den halben Sold, damit ich mir daheim etwas Ruhe gönne.«
    »Verrückt?« Cirlin lächelte spröde. »Nervtötend, romantisch, phantasievoll … und irgendwie immer noch ein Lausebengel. Aber ganz sicher nicht verrückt.«
    »Die Ingenieure und der Rat wussten nicht, was sie mit mir anfangen sollten. Selbst Turmin sagt, in mir sei keine Spur von Chaos und Unordnung. Er meint sogar, ich sei der am stärksten in der Ordnung verhaftete Mensch, den er je gesehen hätte. Sie haben einen neuen Begriff dafür geprägt – ich sei ›ordnungstoll‹. Darauf setze ich. Ich habe Entwürfe für eine neue Art von Ordnungs-Maschine gemacht, um wirkliche Ordnung nach Candar zu bringen, und ich lege sogar Wert darauf, dass der Rat das, was ich mache, als nutzlos verwirft. Ich kann in dieser Hinsicht nicht lügen … und das Zweitbeste ist, dass sie mich ignorieren.«
    »Das kann ich verstehen«, erklärte Cirlin stirnrunzelnd. »Aber werden die Leute nicht misstrauisch werden?«
    »Wahrscheinlich doch. Ich glaube, Ratsherr Ryltar ist es bereits. Aber der Grund ist, dass mit ihm irgendetwas nicht stimmt. Gunnar sieht ihn sich etwas an.«
    »Wenn es auf den Winden fliegt, dann wird Gunnar es finden.«
    »Das dachte ich mir auch.«
    »Justen hat Recht«, fügte Gunnar hinzu. »Ryltar hat sich mit Schmugglern eingelassen und es gibt noch ein paar andere Dinge, denen ich noch nicht weiter nachgegangen bin.«
    »Und wenn er wirklich korrupt ist?«, fragte Horas. »Was würde das ändern?«
    Justen runzelte die Stirn.
    »Wenn er seit mehreren Jahren im Rat ist, könnte man wohl annehmen, dass die anderen die gleichen Dinge ahnen wie du. Und da er immer noch dort ist …« Horas hob

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